Malaria-Impfstoff: BioNTech will Tropenkrankheit trotzen

BioNTech sagt der Tropenkrankheit Malaria den Kampf an. Bis Ende 2022 will der Arzneimittelhersteller eine klinische Studie auf den Weg bringen. Die Entwicklung des Malaria-Impfstoffs basiert auf der mRNA-Technologie, die erstmals gegen COVID-19 eingesetzt wurde.

Spritzen mit Impfstoff
© Getty Images/Sergei Chuyko

Der Pharmahersteller erhält die Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union. Der Schwerpunkt liegt unter anderem darauf, nachhaltige Lösungen für Produktionsstätten in Afrika zu finden. Dort ist die Tropenkrankheit am weitesten verbreitet.

So funktioniert der Malaria-Impfstoff

Bei der Art des Vakzins handelt sich um einen mRNA-Impfstoff. Wie beim Corona-Impfstoff von BioNTech soll auch hier der Bauplan ausgewählter Proteine des Malaria-Erregers geimpft werden.

Der Körper erkennt diesen Bauplan, produziert das Antigen zu Beginn nach und registriert dieses dann als Fremdkörper. Die Folge: Das Immunsystem reagiert auf das Antigen und bildet Antikörper und Helferzellen.

Zielstrukturen des Erregers sind unter anderem das bekannte Circumsporozoiten-Protein (CSP). Aber auch weitere Strukturen, welche in der ersten Forschungsphase identifiziert werden, könnten für die ersten klinischen Studien relevant sein.

Ziel sei es, einen sicheren und hochwirksamen mRNA-Impfstoff zu entwickeln, welcher zu einer langanhaltenden Immunität führt und die krankheitsbedingte Sterblichkeit besonders in gefährdeten Risikogebieten reduziert.

Der Malaria-Impfstoff könnte nicht nur in bisher betroffenen Ländern eine wichtige Rolle spielen. Aufgrund des Klimawandels gehen Fachleute davon aus, dass Malaria auch in Europa vermehrt auftreten könnte.

Malaria: Die Tropenkrankheit kurz erklärt

Malaria ist eine Infektionskrankheit, die vor allem in den Subtropen und Tropen vorkommt. Die Erkrankung wird durch Protozoen der Gattung Plasmodium verursacht. Die einzelligen Erreger werden durch die Anopheles-Mücke übertragen und befallen die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Körper.

Nach Schätzungen der WHO gab es im Jahr 2019 weltweit 229 Millionen Malariafälle:

  • Die Zahl der Todesfälle lag in diesem Jahr bei 409.000
  • Kinder unter fünf Jahren sind besonders betroffen. Diese Gruppe machte 2019 circa 67 Prozent der Todesfälle aus.
  • 94 Prozent der Todesfälle entfallen auf den afrikanischen Kontinent.

Häufige Symptome einer Malaria-Infektion sind:

  • Fieberschübe
  • Kopfschmerzen
  • Akute Glieder- und Muskelschmerzen sowie Schmerzen im Sprunggelenk
  • Abgeschlagenheit
  • Durchfall

Die drei häufigsten Arten von Malaria sind Malaria Tropica, Malaria tertiana und Malaria quartana. Malaria Tropica macht sich durch häufiges Wechselfieber bemerkbar und verläuft oft tödlich. Die beiden anderen Malaria-Arten haben eine geringere Sterblichkeitsrate. Wichtig ist, dass die Erkrankung schnell erkannt wird, um die Ausbreitung des Erregers im Körper zu unterbinden.

Eine Impfung gegen Malaria gibt es bisher nicht. Verschiedene Arzneien können als Malaria-Prophylaxe eingenommen werden, um eine Infektion zu verhindern. Neben BioNTech arbeiten und forschen auch weitere Pharmahersteller an Malaria-Impfstoffen.

Aktualisiert: 27.07.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin