Mit dem Rad durch den goldenen Herbst
Sonniges Herbstwetter, bunte Wälder und Fahrradstrecken laden auch im Spätsommer und Herbst zu langen Wochenendausflügen auf dem Fahrrad oder Pedelec ein. Doch durch ständige Wetterwechsel und herabfallende Blätter lauern auch versteckte Gefahren: Es warten verschmutzte Fahrbahnen, Rutschgefahr und frühe Dunkelheit. Dennoch sollte man nicht auf das Radfahren und dessen positive Effekte für die Gesundheit verzichten.

Mit diesen Tipps und Tricks sitzen Sie auch im Herbst fest im Sattel – egal ob an sonnigen Tagen oder bei Nieselregen.
Radfahren im Herbst – ein sportlicher Immunbooster
Egal ob Rennradfahren, Mountainbiken oder eine kleine Spritztour mit dem Pedelec: Fahrradfahren ist ein Sport für Alt und Jung, es sorgt für viel Spaß und Abwechslung im Alltag. Wer am Rad dreht, fördert Körper und Geist. Radfahren ist nicht nur eine schöne Freizeitbeschäftigung, auch auf die Gesundheit kann sich Radfahren positiv auswirken:
- Stärkt das Immunsystem: Körperliche Aktivität und Sport haben einen positiven Einfluss auf das Immunsystem. Gemäßigtes bis leicht intensives Radfahren kann die Infektanfälligkeit vermindern und das Immunsystem stärken. Zudem werden beim Radfahren in der Natur Endorphine (Glückshormone) freigesetzt und Stress reduziert.
- Ausdauertraining zu jeder Jahreszeit: Fahrradfahren kann das Herz-Kreislauf-System stärken und schont dabei die Gelenke. So können ältere Personen und Menschen mit Übergewicht oder Adipositas optimal ihre Ausdauerfähigkeit trainieren.
- Abnehmhilfe Fahrradfahren: Bereits eine Stunde Radfahren beugt dem Winterspeck vor. Radfahrer*innen verbrauchen zwischen 400 und 600 Kilokalorien.
Fahrradfahren im Herbst: Auf Kleidung und Ausrüstung kommt es an
Während das übliche Fahrradoutfit aufgrund sinkender Temperaturen langsam zurück in den Kleiderschrank wandert, ist eine warme, aber atmungsaktive Alternative wichtig. Ähnlich wie beim Joggen gilt auch beim Radfahren: Zwiebelprinzip, um im Notfall eine Schicht im Rucksack zu verstauen. Zudem sollte man vor der Aktivität leicht frieren, da die körperliche Anstrengung den Körper zusätzlich erwärmt. Fahrradkleidung finden Sie in heimischen Sportgeschäften, online, aber auch beim Discounter:
- Winddichte Kleidung: Windstopper oder Windbreaker sind ein echtes Muss. Beim Fahrradfahren kann der kalte Gegenwind den verschwitzten Körper auskühlen und somit Erkältungen oder Muskelbeschwerden begünstigen. Tipp: Auch an sonnigen Herbsttagen weht bereits ein raues Lüftchen, leichte Windbreaker über einem atmungsaktiven T-Shirt oder Pullover schützen den Körper.
- Wetterfest und wasserdicht: Spezielle Rad-Regenjacken und Regenhosen schützen bei Regenwetter, halten trocken und warm. Unter der Regenkleidung eignen sich spezielle Winter-Radhosen oder atmungsaktive Fahrradhemden. So kann der Schweiß nach außen gut abtransportiert werden.
- Helle oder reflektierende Fahrradkleidung: Die Tage werden kürzer und die Nächte länger – bei der ersten Fahrradtour im Herbst wird man oft von früher Dunkelheit überrascht. Helle Kleidung oder solche mit reflektierenden Details machen Fahrradfahrer*innen in der Dunkelheit besser sichtbar und schützen sie selbst sowie andere im Straßenverkehr. Auch reflektierende Klettblätter oder spezielle Fahrradhelme können helfen.
- Warme Accessoires: Wer besonders kälteanfällig an bestimmten Körperregionen ist, sollte zusätzlich auf Stirnbänder, Schal oder Halstücher sowie Handschuhe zurückgreifen. Spezielle Einlegesohlen oder Socken sorgen zudem für warme Füße.
Das Fahrrad prüfen – sicher durch den Herbst
Um sicher durch den Herbst zu radeln, sollte auch das Fahrrad überprüft werden. Nach einem langen Sommer auf Straßen, Waldwegen und Trails kann am Rad die eine oder andere Verschleißerscheinung auftreten:
- Bremsen: Bremsbeläge verschleißen bei Nässe und Schmutz schneller. Daher sollte die Bremsen regelmäßig überprüft werden, um böse Überraschungen zu vermeiden.
- Fahrradkette prüfen: Besonders offene Kettenschaltungen sollten regelmäßig gereinigt und mit Öl geschmiert werden. Tipp: Eine alte Zahnbürste kann helfen, die Kette von Schmutz zu befreien.
- Licht und Reflektoren überprüfen: Bei Rädern mit einem Dynamo sollte überprüft werden, ob dieser richtig funktioniert und sitzt. Bei Mountainbikes, Rennrädern und anderen Rädern ohne Dynamo empfehlen sich ansteckbare Lampen. Achten Sie hierbei auf die sichere Halterung und wechseln Sie regelmäßig die Batterien. Reflektoren an den Speichen und Pedalen des Rads sind zudem Pflicht.
Neben der Instandhaltung des Fahrrads und der richtigen Kleidung sind auch eine sichere und vorausschauende Fahrweise wichtig im Herbst und Winter. Beachten Sie nasse Untergründe, verschmutzte Fahrbahnen und weitere Umweltkomponenten. Tipp: Die tiefstehende Sonne kann bereits am späten Nachmittag blenden, eine Sonnenbrille sollte daher ebenfalls im Gepäck sein.
Quellen
- Online-Informationen des Allgemeinen deutschen Fahrradclubs: Radfahren im Herbst. (Abruf: 09/2021)
- Schwarz, P. (2017): Planung einer Sommersportwoche mit dem Schwerpunkt Mountainbike für eine AHS-Klasse.
- Miller, M. C. et al. (2016): Performance and physiological effects of different descending strategies for cross-country mountain biking. In: European Journal of Sport Science, Vol. 17, S. 279-285.
- Scherr, J. (2017). Bewegung und Erkrankungen des Immunsystems. In: Körperliche Aktivität und Gesundheit, S. 249-264.