Schimmel: Gefahr für die Gesundheit

Momentan herrscht in vielen Regionen Deutschlands Hochwasser. Mit der Flut kommen auch gesundheitliche Gefahren. Doch es treten nicht nur akute Probleme auf, auch nach den Aufräumarbeiten kann der Körper langfristig belastet werden: Schimmel kann bereits bei kleinen Wasserschäden große Probleme anrichten und die Gesundheit beeinträchtigen.

Frau vor Schimmel
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Schimmelpilze sind omnipräsent. Die kleinen Pilze bilden Sporen, die lediglich unter dem Mikroskop sichtbar sind. Sie wachsen nur in feuchter Umgebung. Feuchte und nasse Räume, wie sie beispielsweise nach einem Hochwasser oder durch falsches Lüften entstehen, beschleunigen das Wachstum des Schimmels.

Schimmel: So gefährlich sind Sporen für die Gesundheit

Besonders die Sporen der Schimmelpilze können die Gesundheit negativ beeinflussen. Die kleinen Partikel werden eingeatmet und können dem Körper schaden:

  • Schimmel verursacht allergische Reaktionen: Symptome, die häufig bei Heuschnupfen auftreten, können auch durch Schimmel ausgelöst werden. Betroffene leiden an einer laufenden Nase, Augenreizungen und Niesen. Allergische Reaktionen gegen Schimmel treten ganzjährig und häufig akut auf, besonders bei Kindern können allerdings Spätreaktionen in Form von Allergien oder Asthma auftreten.
  • Entzündungen der Atemwege: Schimmelsporen, welche in die Atemwege geraten, aber dort nicht selbstständig vom Körper bekämpft werden können, führen zu Entzündungen der betroffenen Stellen. Infolgedessen können Lungenbereiche vernarben, was den Gasaustausch in der Lunge und somit das Atmen erschweren kann.
  • Erhöhtes Risiko einer Asthmaerkrankung: Schimmelsporen können eine Asthmaerkrankung auslösen und auch verstärken. Beim Asthma kommt es zur Schwellung der Schleimhäute in den Atemwegen, Verkrampfungen der Bronchialmuskulatur und einer gesteigerten Schleimproduktion. Folgen sind chronischer Husten und akute Atemnot.

Schimmel erkennen und vorbeugen

Wohnhäuser können durch Hochwasser auch langfristig durchfeuchtet sein. Nach Abfluss des Wassers sind Wände, Decken und Böden meist weiterhin betroffen. Dies begünstigt die Bildung von Schimmelpilzen und Bakterien.

So sollten Sie sich nach dem Hochwasser verhalten, um Schimmel zu vermeiden:

  • Nutzen Sie Heizgeräte und Trockner.
  • Achten Sie auch auf feuchte und kaputte Möbel.
  • Trocknen Sie besonders anfällige Bausubstanzen wie Gipsschutzschichten, Holzverkleidungen, Tapeten und Leichtbauwände.

Zudem empfiehlt es sich, das betroffene Gebäude von Expert*innen überprüfen zu lassen oder sich bei der Feuerwehr vor Ort zu informieren. Auch bei geringem Wasserstand, beispielsweise im Keller, kann sich Schimmel bilden. Richtiges Heizen und Lüften im Winter und ein geregelter Austausch von Feuchtigkeit sind allgemein zu empfehlen, um Schimmel zu vermeiden.

Hinweise auf Schimmel sind:

  • braune und schwarze Flecken an Wänden, Decken oder Möbeln
  • modriger und muffiger Geruch

Wichtig: Schimmel kann auch verborgen hinter Schränken und abgehängten Decken entstehen. Bei Hinweisen auf Schimmel sollten Expert*innen und spezielle Handwerker*innen informiert werden, um gesundheitliche Folgen zu verhindern.

Quellen

Aktualisiert: 20.07.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin