Sportlerherz – so wirkt sich Sport auf das Herz aus

Regelmäßiges Ausdauertraining wie Joggen oder Radfahren kann zu Veränderungen des Herzens führen. Auch intensives Krafttraining kann das Herz beeinflussen – so kann das Sportlerherz diagnostiziert werden und so wirkt es sich auf den Puls aus.

Frau zeigt Herz beim Sport
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Ein Sportlerherz wird meist bei Routineuntersuchungen rund um das Herz festgestellt.

Was ist ein Sportlerherz?

Das Sportlerherz birgt grundsätzlich keine gesundheitlichen Risiken für Leistungs- oder Freizeitsportler*innen. Das Herz passt sich in der Regel an die Anforderungen der Sportler*innen an, um eine maximale Leistung zu ermöglichen. Je nach Belastung reichen bereits sechs Stunden Ausdauertraining pro Woche aus, um ein Sportlerherz zu entwickeln. Typische Veränderungen des Sportlerherzens können mittels Herzultraschall und Echokardiographie (EKG) festgestellt werden.

Diese sind:

  • ein vergrößertes Herz
  • dicke Herzwände
  • Herzgeräusche
  • vergrößerte Herzkammern

Wie gefährlich ist ein Sportlerherz?

Ein Sportlerherz kann ähnliche Symptome auslösen wie unterschiedliche Herzkrankheiten. Um diese auszuschließen, sollte daher ein*e Arzt*Ärztin zurate gezogen werden:

  • Eine Vergrößerung des Herzens kommt ebenfalls bei einer hypertrophen Kardiomyopathie (spezielle Herzmuskelerkrankung) oder einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) vor.
  • Herzgeräusche können sowohl bei Erkrankungen der Herzklappen als auch bei einem gesunden Sportlerherz auftreten.
  • Ein unregelmäßiger Puls deutet ebenfalls auf Herzrhythmusstörungen hin.

Bei einem Sportlerherz sind die Herzklappen allerdings voll funktionsfähig und es besteht weder ein erhöhtes Herzinfarktrisiko noch eine Herzkrankheit.

Vorsicht: Bei Schmerzen im Brustkorb, Kurzatmigkeit, Leistungsverlust oder weiteren Symptomen einer Herzerkrankung empfehlen sich weitere Untersuchungen, wie ein umfangreicher Belastungstest oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Herzens, um dessen Funktion und Struktur zu überprüfen.

Grundsätzlich ist das Sportlerherz für den Menschen nicht gefährlich, sondern eine natürliche Anpassung, die sich bei reduziertem Training auch wieder zurückbildet. Leistungssportler*innen wird nach dem Karriereende empfohlen, spezielle Trainingspläne durchzuführen, um das Herz langsam an die geringere Belastung zu gewöhnen. Das sogenannte Abtrainieren sollte von Mediziner*innen überprüft und gesteuert werden. Was kann sonst passieren?

Sportlerherz: Einfluss auf den Ruhepuls

Aufgrund der strukturellen Veränderungen wie der Vergrößerung des Herzens und der Verdickung der Herzwände pumpt das Herz pro Herzschlag mehr Blut durch den Körper. Dadurch verlangsamt sich die Herzfrequenz: Trainierte Personen benötigen weniger Herzschläge pro Minute, um die gleiche Menge Blut durch den Körper zu pumpen wie untrainierte.

Während der Ruhepuls bei gesunden Erwachsenen zwischen 60 bis 80 Schlägen pro Minute umfasst, liegt ein sogenannter Sportlerpuls bei 30 bis 40 Schlägen pro Minute (Leistungssportler*innen) oder 40 bis 50 Schlägen (trainierte Freizeitsportler*innen). Bei Sportler*innen ist eine Leistungssteigerung durch eine erhöhte Differenz zwischen den Pulswerten in Ruhe und Belastung zu erkennen.

Aktualisiert: 29.09.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin