Läufer mit Kompressionsstrümpfen
© maxmann

Kompressionsstrümpfe: Gut bei Sport?

Von: Sabrina Haas (Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 12.06.2014 - 13:13 Uhr

Die Kompressionstherapie ist allgemein als Bestandteil medizinischer Behandlungen bei Venenerkrankungen bekannt. Doch immer häufiger sind bei Sportlern das Tragen von Kompressionsstrümpfen während des Trainings zu beobachten. Aber auch bei Volksläufen und Marathonveranstaltungen können Kompressionsstrümpfe während des Wettkampfs gesichtet werden. Keine Frage, nicht alle diese Sportler werden an einer Venenerkrankung leiden. Aber weshalb sind die Kompressionsstrümpfe bei Sportlern so beliebt? Und welche Wirkungen sollen mit den Strümpfen wunschgemäß erzielt werden?

Sport mit Kompressionsstrümpfen

Ein neuer Trend im Sport macht sich breit. Doch diesmal ist es keine neue Sportart, sondern ein orthopädisches Hilfsmittel, das Einzug nimmt. Anscheinend inspiriert von den Spitzensportlern, die schon seit einigen Jahren Kompressionsstrümpfe im Training und auch bei Wettkämpfen benutzen, wächst der Beliebtheitsgrad der Strümpfe auch bei den Freizeitsportlern.

Immer wieder ist in den Medien und Internetforen zu hören und zu lesen, dass der Einsatz von Kompressionsstrümpfen im Sport zu einer möglichen Leistungssteigerung führen kann. Das kann man auf dem ersten Blick kaum glauben, erinnern doch Kompressionsstrümpfe unweigerlich an Stützstrümpfe zu Großmutters Zeiten. Doch Optik ist nicht alles. Der Kompressionsstrumpf hat sich mit vielerlei Wirkung im medizinischen Segment bereits erwiesen und ist erfolgreicher Bestandteil bei Behandlungen im Venenbereich.

Zur Vorbeugung von Besenreißern und Krampfadern sind das Tragen der Strümpfe besonders bei längeren Flügen oder während der Schwangerschaft und einer möglichen zusätzlichen Wasserbildung in den Beinen sehr beliebt. Doch auch im Sport zeigt der Kompressionsstrumpf Wirkung.

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Kompressionsstrümpfe unterstützen die Regeneration

Durch den Kompressionsstrumpf wird ein lokaler Druck am Knöchel ausgeübt. Durch diesen Druck wird der Venendurchmesser verengt. Durch die Verengung kann das Blut schneller fließen und wodurch die Gefahr, dass sich Blutgerinnsel bilden können, minimiert wird. Die Gewebsflüssigkeit kann nun wieder in den Venen aufgenommen werden, aber auch wieder besser abfließen. Daraus resultiert, dass die Beine nicht so stark anschwellen können, Wassereinlagerung verhindert wird und sich die Beine um ein Vielfaches leichter anfühlen, als es ohne das Tragen von Kompressionsstrümpfen bei Belastungen normalerweise zutreffen könnte.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, dass das Blut durch den Druck des Kompressionsstrumpfs besser fließt. Hierdurch können auch mehr Nährstoffe und Sauerstoff zu den Muskeln transportiert werden. Der Sauerstoffgehalt in den Muskeln kann die Aktivität steigern, weshalb dem Tragen der Kompressionsstrümpfe auch eine etwaige Leistungssteigerung nachgesagt wird.

Kompressionsstrümpfe: Experten uneinig über Wirkung

Diese ist jedoch unter Experten ein häufig diskutiertes Thema. Unbestritten ist jedoch, dass die Sprunggelenke durch das Tragen der Kompressionsstrümpfe stabilisiert werden und dadurch die Gefahr von typischen Verletzungen im Sport wie etwa das Umknicken oder Muskelfaserrisse minimiert werden können. Zudem eignen sich Kompressionsstrümpfe zur Regeneration der Muskeln.

Kompressionsstrümpfe sind in vier verschiedene Klassen eingeteilt. Je nach Klasse weisen sie ein unterschiedliches Material auf, das unterschiedlichen Druck auf den Knöchel ausüben kann. Zur Verwendung im Sport, haben viele orthopädische Hersteller ihr Angebot an Kompressionsstrümpfen erweitert und bieten speziell für den Sport eigene Sportstrümpfe an. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass die Kompressionsstrümpfe auch richtig am Bein sitzen.

In Sanitätshäusern werden die Beine ausgemessen und danach wird der richtige Strumpf ausgewählt. Denn nur, wenn der Kompressionsstrumpf auch seinen exakten Platz am Bein hat, können erwünschte Wirkungen erzielt werden.