Schweißfüße
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Schweißfüße: Das hilft!

Von: Kathrin Mehner (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 15.07.2021 - 18:25 Uhr

Fast ein Drittel der Deutschen klagt über Schweißfüße – Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen. Doch was tun gegen übelriechende Füße und wie bekommt man Schweißfüße weg? Eine wichtige Rolle spielt die Auswahl der richtigen Socken und Schuhe. Daneben kann auch eine sorgfältige Fußpflege helfen, um Schweißfüße zu bekämpfen. Wir stellen Ihnen die besten Hausmittel gegen Schweißfüße vor.

Ursachen von Schweißfüßen

Dass unsere Füße schwitzen, ist ein natürlicher Prozess. Schwitzen schützt den Körper nämlich vor Überhitzung. Beim Schwitzen verlieren wir in erster Linie Wasser und Kochsalz – Schweiß an sich riecht somit nicht unangenehm. Erst wenn Bakterien den Schweiß zersetzen und dabei Buttersäure produzieren, entsteht der penetrante Geruch, dem Schweißfüßen auch die Namen Stinkefüße oder Käsefüße verdanken.

Wer mehr schwitzt, als für die Wärmeregulation des Körpers nötig wäre, leidet an einer sogenannten Hyperhidrose – einer übermäßigen Schweißproduktion. Nicht immer liegt Schweißfüßen jedoch eine solche Hyperhidrose zugrunde. Krankhaft ist Schwitzen erst, wenn pro Fuß mehr als 50 Milligramm Schweiß in der Minute abgesondert werden. Dann spricht man auch von einer Hyperhidrosis pedis.

Wer zu Schweißfüßen neigt, hat ein mehr als dreimal höheres Risiko, an Fußpilz zu erkranken. Daher ist es ratsam, schwitzige Füße rechtzeitig zu behandeln.

Socken und Schuhe sorgfältig auswählen

Häufig lassen sich Schweißfüße bereits durch die Wahl der richtigen Socken und Schuhe bekämpfen. Wählen Sie Socken aus atmungsaktiven Materialien, die den Schweiß leicht nach außen transportieren. Gut geeignet sind beispielsweise spezielle Laufsocken und Socken aus Baumwolle. Auf Synthetiksocken sollten Sie dagegen verzichten.

Auch die Schuhe sollten möglichst atmungsaktiv sein. Greifen Sie beispielsweise zu Sportschuhen mit einer netzartigen Oberfläche. Im Gegensatz zu geschlossenen Schuhen, in denen der Schweiß häufig nur schwer verdunsten kann, sammelt sich hier deutlich weniger Schweiß an. Somit entsteht auch weniger unangenehmer Fußgeruch.

Wenn Sie geschlossene Schuhe bevorzugen, achten Sie beim Kauf darauf, dass die Schuhe aus atmungsaktiven Materialien wie beispielsweise Leder bestehen. Ungeeignet sind dagegen Schuhe aus Plastik.

Im Sommer offene Schuhe tragen

Schweißfüße sind besonders in den Sommermonaten ein Problem. Denn je höher die Temperaturen klettern, desto mehr schwitzen die Füße. Laufen Sie während dieser Zeit möglichst viel barfuß oder tragen Sie offene Schuhe wie Sandalen oder Flipflops. So schwitzen die Füße weniger und der Schweißgeruch nimmt ab.

Wenn gerade keine sommerlichen Temperaturen herrschen und Sie nicht zu offenen Schuhen greifen können, sollten Sie Ihre Schuhe regelmäßig wechseln. Am besten tragen Sie geschlossene Schuhe jeweils nur einen Tag und gönnen Ihnen anschließend einen Tag Pause. So können die Schuhe in Ruhe trocknen und ein wenig auslüften. Sprühen Sie Ihre Schuhe einmal wöchentlich mit einem Schuhdesinfektionsmittel ein – so können Bakterien nur schwer in den Schuhen überleben und die Füße riechen nicht so schnell.

Schweißfüße bekämpfen durch Hygiene und Pflege

Oftmals lassen sich Schweißfüße ganz einfach bekämpfen. Neben der Wahl der richtigen Socken und Schuhe ist auch eine sorgfältige Hygiene wichtig: Waschen Sie Ihre Füße regelmäßig und cremen Sie sie sorgfältig ein. Überflüssige Hornhaut können Sie mit einem Bimsstein entfernen.

Durch die Pflege lässt sich zwar nicht immer die Ursache der Schweißfüße beheben, in der Regel aber zumindest die Geruchsbildung minimieren.

9 Hausmittel gegen Schweißfüße

Neben einer sorgfältigen Pflege gibt es viele wirksame Hausmittel gegen Schweißfüße. Wir stellen Ihnen die besten Mittel vor:

  1. Nehmen Sie morgens ein Fußbad, um die Füße zu erfrischen. Trocknen Sie anschließend die Füße gründlich ab – auch zwischen den Zehen! Wenn Sie Zeit haben, können Sie die Füße anschließend trocken föhnen.
  2. Salbei hat eine schweißhemmende Wirkung. Geben Sie die Heilpflanze deswegen als Zusatz in Ihr Fußbad.
  3. Auch Lavendelöl eignet sich als Zugabe im Fußbad. Es kann nachweislich dazu beitragen, die Erreger von Fuß- und Nagelpilz abzutöten und hat so eine vorbeugende Wirkung.
  4. Neben Salbei soll auch folgender Badezusatz Schweißfüße wirkungsvoll bekämpfen: Geben Sie 50 Gramm Eichenrinde, Thymian, Walnussblätter und Weidenrinde zusammen mit 20 Gramm Eukalyptusblättern und drei Litern Wasser in einen Topf und lassen Sie das Gemisch eine Viertelstunde lang kochen.
  5. Auch Natron gilt als Hausmittel gegen Schweißfüße. Entweder verwendet man es als Fußbad, wobei zwei Esslöffel Natron in zwei Litern warmem Wasser gelöst werden. Oder man streut etwas Natron vor dem Tragen in die Schuhe und entsorgt das Pulver nach dem Tragen wieder. So sollen unangenehme Gerüche vermieden werden.
  6. Apfelessig und schwarzer Tee gelten als weitere mögliche Hausmittel gegen Fußpilz. Sie werden ebenfalls in Form eines Fußbades angewendet.
  7. Legen Sie eine dünne Einlegesohle, die den Schweiß aufsaugt, in die Schuhe. Gut geeignet sind dünne Ledersohlen oder Sohlen aus Zedernholz. Ebenfalls empfehlenswert sind Sohlen mit Zimt oder Aktivkohle.
  8. Verwenden Sie Fußpuder: Den Puder einfach auf die Fußsohle und in die Zwischenräume zwischen den Zehen auftragen. Er saugt entstehende Schweißperlen auf und kann somit Schweißfüße wirkungsvoll bekämpfen.
  9. Tragen Sie Socken mit Silberfäden. Die in den Fäden enthaltenen Silberionen sollen angeblich die Vermehrung der Bakterien hemmen, die den Schweiß zersetzen. Sind weniger Bakterien vorhanden, lässt auch der unangenehme Geruch nach.

Schweißfüße mit Medikamenten bekämpfen

Wenn sich die Schweißfüße mit den oben genannten Hausmitteln nicht bekämpfen lassen, können Sie auch Cremes, Salben oder Lotionen mit Aluminiumchlorid zur Behandlung verwenden. Der Wirkstoff sorgt dafür, dass sich die Schweißkanäle zusammenziehen. Dadurch kann weniger oder gar kein Schweiß mehr über die Schweißdrüsen abgegeben werden. Lotionen haben im Vergleich zu Salben den Vorteil, dass sie schneller in die Haut einziehen.

Neben Cremes und Lotionen gibt es auch spezielle Fußdeos mit Aluminiumchlorid. Sie sorgen ebenfalls dafür, dass die Schweißproduktion verringert wird. Alternativ können Sie auch alkoholhaltige Deosprays verwenden. Diese töten die Bakterien ab und verhindern somit, dass der Schweiß zersetzt wird.

Aluminiumchlorid gerät immer wieder in die Kritik, da es im Verdacht steht, eine schädliche Wirkung auf den Körper zu haben. Ausreichend wissenschaftliche Beweise, die diese These stützen, gibt es bislang jedoch nicht. Im Juni 2020 erklärte das Bundesinstitut für Risikobewertung, dass durch die Haut kaum Aluminiumchlorid aufgenommen werde, und gab somit Entwarnung.

Bei starkem Schwitzen ärztlichen Rat suchen

Wenn Sie unter starken Schweißfüßen leiden oder auch an anderen Körperstellen übermäßig viel schwitzen, sollten Sie eine*n Hautarzt*Hautärztin aufsuchen. Mit einer medizinischen Untersuchung kann festgestellt werden, ob hinter Ihren Beschwerden unter Umständen eine übermäßige Schweißproduktion steckt.

Die Ursachen einer solchen Hyperhidrose sind vielfältig. Neben erblichen Faktoren kommen auch eine Überempfindlichkeit des Schweißzentrums im Gehirn sowie vergrößerte Schweißdrüsen in Frage. Ebenso können hinter dem starken Schwitzen aber auch Erkrankungen wie Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion, Tuberkulose, Malaria sowie bestimmte Tumore stecken. Zudem kann die Schweißproduktion auch durch die Einnahme bestimmter Medikamente zunehmen.

Ist eine übermäßige Schweißproduktion die Ursache der Schweißfüße, kommen Behandlungen wie eine Schwachstromtherapie (Ionophorese) oder eine Behandlung mit Botox in Frage. Lassen Sie sich hierbei zuvor über mögliche Risiken aufklären. Eine Operation, bei der die Nerven durchtrennt werden, die die entsprechenden Schweißdrüsen versorgen, sollte aufgrund möglicher Nebenwirkungen stets die letzte Option sein, um Schweißfüße zu behandeln.

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