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Studie: neurologische Erkrankungen klettern an Spitze verbreitetster Krankheiten

Quelle: Agence-France-Presse
Letzte Aktualisierung: 15.03.2024 - 11:47 Uhr

Erkrankungen des Nervensystems haben laut einer neuen Studie die Herz- und Kreislauferkrankungen an der Spitze der weltweit verbreitetsten Gesundheitsprobleme abgelöst. Demnach litten im Jahr 2021 mehr als 3,4 Milliarden Menschen und damit 43 Prozent der Weltbevölkerung an einer Erkrankung des Nervensystems wie Demenz, Migräne oder Schlaganfall.

Der am Freitag veröffentlichten Studie des US-Instituts für Gesundheitsmesswerte und Evaluierung (IHME) zufolge nahm die Zahl derartiger Erkrankungen in den vergangenen drei Jahrzehnten um 59 Prozent zu. Hauptursache dieser Entwicklung sei die zunehmende Überalterung.

Die Forscher untersuchten unter anderem, wie sich 37 verschiedene Erkrankungen des Nervensystems auf den Gesundheitszustand der Betroffenen sowie auf die Zahlen von Behinderungen und Todesfällen auswirkten. Auf der Grundlage dieser Daten wurde berechnet, wie viele Jahre an gesunder Lebenszeit die verschiedenen Krankheiten den Betroffenen raubten. Demnach gingen im Jahr 2021 insgesamt mehr als 443 Millionen verlorene gesunde Lebensjahre auf das Konto von Erkrankungen des Nervensystems - ein Anstieg um 18 Prozent gegenüber dem Jahr 1990.

Schlaganfälle hatten dabei die schwersten Auswirkungen, sie raubten der Menschheit der Studie zufolge 160 Millionen Jahre gesunder Lebenszeit. Auf den Plätzen folgen Erkrankungen wie neonatale Enzephalopathie, Migräne, Demenz, Nervenschäden durch Diabetes, Hirnhautentzündung und Epilepsie. Durch Covid-19 ausgelöste Wahrnehmungsstörungen rangieren auf dem 20. Platz.

Insgesamt verursachten die 37 beleuchteten neurologischen Erkrankungen im Jahr 2021 mehr als elf Millionen Todesfälle. Gegen die meisten dieser 37 Krankheiten gibt es keine Heilung. Maßnahmen zur Vorbeugung von Bluthochdruck und Diabetes sowie ein Verzicht auf Alkohol können das Erkrankungsrisiko jedoch senken, wie die Wissenschaftler betonten.