Mund mit Lippenpflegestift
© pixabay, silviarita

Rissige & trockene Lippen: Tipps zur Lippenpflege

Von: Kathrin Mehner (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 26.09.2023 - 12:17 Uhr

Unsere Lippen müssen sorgfältig gepflegt werden, damit sie gesund und weich bleiben. Gerade im Herbst und Winter ist eine umfangreiche Lippenpflege wichtig, damit die Lippen nicht trocken, rissig, rau oder spröde werden. Denn der Wechsel von kalten Temperaturen und warmer Heizungsluft setzt ihnen ganz schön zu. Besonders schlimm sind oftmals die Mundwinkel betroffen, die häufig einreißen. Wir verraten, wie Sie trockenen Lippen vorbeugen können und was zu einer guten Lippenpflege alles dazu gehört.

Ursachen für trockene Lippen

Unsere Lippen zählen zu den äußeren Schleimhäuten und sind somit besonders empfindlich. Im Gegensatz zur normalen Haut besitzen sie nämlich keine Talgdrüsen und keinen Fett-Wasser-Film. Dadurch werden sie vor äußeren Einflüssen schlechter geschützt und nicht mit Fett und Feuchtigkeit versorgt.

Da die Lippen zudem nur sehr wenige Farbpigmente enthalten, sind sie auch vor UV-Strahlung kaum geschützt. Deswegen ist es zu jeder Jahreszeit bei schönem Wetter angebracht, die Lippen mit einem Sonnenschutzmittel einzucremen. Legen Sie sich am besten einen speziellen Pflegestift mit integriertem Lichtschutzfaktor zu.

Insbesondere zur kalten Jahreszeit ist es wichtig, dass wir unsere Lippen regelmäßig pflegen. Tun wir das nicht, werden sie rissig, rau und spröde. Dies liegt daran, dass die Lippen im Winter besonders starken Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. Während es draußen meist frostig kalt ist, herrscht drinnen warme, aber dafür trockene Heizungsluft vor.

Daneben kann es noch viele weitere Gründe für trockene Lippen geben:

  • Eine weitere mögliche Ursache ist häufiges Lippenlecken, denn der Speichel befeuchtet die Haut nur kurzzeitig und trocknet diese dann aus.
  • Schlecht sitzende Zahnprothesen können ebenfalls dazu führen, dass zu viel Speichel an die Lippen gelangt.
  • Auch ein Nährstoffmangel kann dahinterstecken, etwa ein Mangel an Vitamin B2 oder Eisen.
  • Daneben kommen verschiedene Infektionen als Auslöser infrage, etwa mit dem Pilz Candida albicans oder mit Bakterien und Viren.
  • Hauterkrankungen wie Neurodermitis sind weitere mögliche Auslöser.

Lippenpflege: Was tun gegen rissige Lippen?

Um rissige Lippen zu behandeln, sollten Sie spezielle Lippenpflegeprodukte verwenden. Diese enthalten Substanzen, die kleine kaputte Stellen reparieren und dadurch die Lippen wieder geschmeidig machen. Zudem sorgen sie oftmals auch dafür, dass die Lippen mit Feuchtigkeit versorgt werden.

Achten Sie bei Lippenpflegeprodukten darauf, dass diese reich an rückfettenden Substanzen sind:

  • Gut geeignet sind Produkte mit Shea-Butter oder Aprikosenkernöl, da die enthaltenen Stoffe den Fetten in der Haut sehr ähnlich sind.
  • Auch Pflegestifte mit Mandel-, Oliven- oder Jojobaöl können Sie unbesorgt verwenden.
  • Aufgrund ihrer leicht keimtötenden Wirkung sind auch Pflegeprodukte mit Bienenwachs oder Zink empfehlenswert.
  • Einige Pflegestifte sorgen dafür, dass die Kollagenreserven in den Lippen wieder aufgestockt werden. Diese nehmen etwa ab dem 40. Lebensjahr immer weiter ab. Deswegen sind solche Produkte besonders gut für Personen im mittleren Lebensalter geeignet.

Falls die Lippen nicht nur rau, sondern rissig sind oder sogar bluten, sollten Sie auf Lippenpflegestifte zunächst verzichten. Dann ist es nämlich besser, eine Creme zu verwenden, die die Heilung der Haut fördert. Hier können Sie beispielsweise auf Salben mit Dexpanthenol zurückgreifen.

5 Tipps und Hausmittel gegen spröde, trockene Lippen

Grundsätzlich sollten Sie es vermeiden, sich über die Lippen zu lecken. Dadurch trocknen diese nämlich nur noch mehr aus. Auch sollten Sie nicht auf den Lippen herumkauen. Ansonsten können kleine Verletzungen entstehen, durch die Keime leicht in den Körper eindringen und eine Entzündung hervorrufen können.

Um rauen, trockenen Lippen vorzubeugen oder diese zu behandeln, sind die folgenden Hausmittel empfehlenswert:

  1. Wenn Sie im Winter häufiger draußen unterwegs sind, cremen Sie Ihre Lippen vorher dünn mit einer Fettcreme ein. So werden die Lippen vor dem Austrocknen geschützt.
  2. Gönnen Sie Ihren Lippen jede Woche eine kleine Massage. Dazu reiben Sie am besten mit einer weichen Zahnbürste sanft über die Lippen. So können abgestorbene Hautschuppen effektiv entfernt werden. Tragen Sie anschließend eine gute Lippenpflege auf.
  3. Anstelle einer Lippenpflege können Sie auch einfach etwas Honig auf den Lippen verteilen und über Nacht einwirken lassen. Vermeiden Sie es aber unbedingt, den Honig mit der Zunge abzulecken.
  4. Cremen Sie Ihre Lippen vor allem nachts dick mit einer Pflegecreme ein – so können sie sich über Nacht regenerieren.
  5. Auch Melkfett ist zur Pflege spröder Lippen gut geeignet. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie zu einem Produkt ohne Vaseline beziehungsweise Mineralöle greifen.

2 Rezepte für die Lippenpflege

Eine gute Lippenpflege kann man oft auch ganz einfach selber machen. Wir geben Ihnen zwei praktische Rezepte an die Hand:

  • Honig-Quark-Maske: Verrühren Sie einen Löffel Quark mit einem Löffel Honig und tragen Sie die Masse anschließend dick auf die Lippen auf. Nach 10 Minuten können Sie das Gemisch mit etwas lauwarmem Wasser wieder vorsichtig abwaschen.
  • Olivenöl für die Nacht: Geben Sie jeden Abend vor dem Schlafengehen ein paar Tropfen Olivenöl auf die Lippen. So bleiben diese sanft und geschmeidig.

Erste Hilfe bei eingerissenen Mundwinkeln

Besonders häufig reißen im Winter die Mundwinkel ein. Dann können sich Bakterien und Pilze leicht einnisten und eine Infektion hervorrufen. Um einer solchen Infektion vorzubeugen, sind Cremes oder Pasten mit Zink empfehlenswert.

Neben der Kälte können hinter eingerissenen Mundwinkeln jedoch auch ein Vitamin-B6- oder Vitamin-B12-Mangel sowie zu wenig Eisen oder Zink stecken. Lassen Sie diese Werte unbedingt abklären, wenn Ihre Mundwinkel häufiger einreißen.

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