Weibliche Brust

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 16.04.2024 - 14:21 Uhr

Die weibliche Brust ist kein Geschlechtsorgan, sondern sie gehört zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen der Frau. Sie entwickelt sich unter dem Einfluss weiblicher Hormone erst in der Pubertät. Wie groß die Brust wird und welche Form sie hat, ist genetisch festgelegt und individuell sehr unterschiedlich. Im Alter, während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Änderungen des Körpergewichts kann sich auch die Brust in ihrer Form und Größe verändern.

Genau genommen ist die Brust eine Drüse, die Brustdrüse (Mamma). Sie liegt in Höhe der dritten bis sechsten Rippe auf dem Brustmuskel auf und besteht aus Drüsengewebe, Bindegewebe und Fettgewebe. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Muttermilch für das Baby zu produzieren und bereitzustellen.

Der Aufbau des Drüsengewebes besteht aus Drüsenläppchen, Milchsäckchen und Milchgängen. Diese sind strahlenförmig um die Brustwarze (Mamille) angeordnet, in lockeres Bindewebe eingebettet und werden gemeinsam als Brustdrüsenkörper bezeichnet. In den Milchbläschen der Drüsenläppchen wird während der Stillzeit die Muttermilch produziert. Die Muttermilch wird teilweise in den Milchsäcken gesammelt und über die Milchgänge in Richtung Brustwarze gepumpt.

Um das Drüsengewebe herum befindet sich Fettgewebe. Während das Verhältnis von Drüsengewebe und Bindegewebe zu Fettgewebe bei jungen Frauen etwa zwei zu eins ist, nimmt der Anteil des Fettgewebes mit fortschreitendem Alter zu. Nach den Wechseljahren hat sich das Verhältnis von Drüsengewebe und Bindewebe zu Fettgewebe oft umgekehrt und beträgt dann eins zu zwei.

Die weibliche Brust wird von einem dichten Netz an Lymphgefäßen durchzogen, die Krankheitserreger, defekte Zellen und andere Abfallprodukte aus dem Gewebe in Richtung Lymphknoten abtransportieren. Wenn sich bei Brustkrebs der Tumor nicht mehr nur auf die Brust beschränkt, sondern sich im Körper ausbreitet, findet man Krebszellen deshalb häufig in den Lymphknoten der Achselhöhle.

Umgangssprachlich werden die weiblichen Brüste auch als Busen bezeichnet. Das ist nicht ganz korrekt, denn ein Busen ist genau genommen eine Einbuchtung, und diese umfasst den Bereich zwischen den beiden Brüsten.