Scheide

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 16.04.2024 - 14:20 Uhr

Die Scheide (Vagina) stellt die Verbindung von den äußeren zu den inneren Geschlechtsorganen dar. Sie ist ein dehnbarer Schlauch von bis zu zehn Zentimetern Länge. Außen besteht ihr Aufbau aus einer Bindegewebsschicht und in der Mitte aus einer Muskelschicht. Im Inneren ist sie mit Schleimhaut ausgekleidet.

Beim Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau wird der Penis von der Scheide aufgenommen. Die Spermien des Mannes gelangen bei der Ejakulation in die Scheide und können sich durch den am oberen Ende liegenden Muttermund bis hinein in die Gebärmutter bewegen.

Die Muskeln und das Bindegewebe ermöglichen es, dass sich die Scheide bei der Geburt eines Kindes stark dehnen und anschließend wieder zusammenziehen kann. Die natürliche Bakterienflora auf der Schleimhaut in der Scheide – darunter Milchsäurebakterien – sorgt dafür, dass hier ein saures Milieu mit einem pH-Wert von etwa 4 herrscht. Unter diesen Bedingungen haben es Krankheitserreger schwer, sich in der Scheide anzusiedeln. Passiert dies dennoch, weil die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht gerät, kann es zu Schmerzen, Juckreiz, Brennen oder einem unangenehm riechenden Ausfluss aus der Scheide kommen.