Hoden

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 16.04.2024 - 14:20 Uhr

Die Hoden (Testes) gehören zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes. Sie sind bei jedem gesunden Mann immer paarweise vorhanden, liegen innerhalb des Hodensacks (Skrotum) außerhalb des Körpers, sind eiförmig – daher auch die umgangssprachliche Bezeichnung "Eier" für Hoden – und haben beim Menschen ungefähr die Größe einer Pflaume.

In den Hoden, genauer gesagt in den Hodenkanälchen, werden täglich rund 30 Millionen Samenzellen (Spermien) gebildet. Nach der Produktion gelangen die Spermien in den Nebenhoden (Epididymides), wo sie wachsen, reifen und gespeichert werden. Die Nebenhoden sind über die Samenleiter mit der Harnröhre verbunden. Beim Samenerguss (Ejakulation) werden die Spermien über die Samenleiter gemeinsam mit der Samenflüssigkeit, die in der Prostata gebildet wird, durch die Harnröhre nach außen befördert.

Während der Schwangerschaft befinden sich die Hoden beim ungeborenen Kind zunächst im Bauchraum. Sie wandern erst kurz vor der Geburt in den Hodensack. Dass die Hoden dann außerhalb des Körpers liegen, hat einen guten Grund: Die Spermien bilden sich am besten bei einer Temperatur von ungefähr 34 Grad Celsius, das sind drei Grad weniger als die Körpertemperatur von 37 Grad Celsius. Sowohl höhere als auch niedrigere Temperaturen wirken sich nachteilig auf die Spermienproduktion aus.

Außerdem wird in den Hoden von den sogenannten Leydig-Zellen vor allem das männliche Hormon Testosteron produziert. Dieses ist wichtig für das Wachstum, die Entwicklung und die Funktion der Geschlechtsorgane des Mannes. Zudem ist es unerlässlich für die Libido und die sexuelle Potenz.

Hormone wie Dihydroepiandrosteron (DHEA), Dihydrotestosteron (DHT) oder Östradiol werden ebenfalls von den Leydig-Zellen gebildet.