Gebärmutter

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 16.04.2024 - 14:21 Uhr

Die Gebärmutter (Uterus) gehört zu den inneren weiblichen Geschlechtsorganen. Sie ist in etwa faustgroß, liegt im Unterbauch über der Scheide und ist mit dieser über den Gebärmutterhals (Cervix uteri) und den Muttermund (Portio) verbunden. Am oberen Ende beginnen zu beiden Seiten die Eileiter. Die Wand der Gebärmutter besteht aus drei Schichten: Von außen wird sie vom Bauchfell überzogen, diese Schicht wird Perimetrium genannt. Die mittlere Schicht (Myometrium) besteht aus glatten Muskelzellen und im Inneren ist die Gebärmutter mit Schleimhaut (Endometrium) ausgekleidet. In jedem Menstruationszyklus verdickt sich Gebärmutterschleimhaut unter dem Einfluss der weiblichen Hormone und bereitet sich darauf vor, eine befruchtete Eizelle aufzunehmen. Wenn keine Schwangerschaft eintritt, wird sie bei der Monatsblutung über die Scheide abgestoßen. 

Hat sich die befruchtete Eizelle erfolgreich in der Gebärmutterhöhle eingenistet, dann wächst darin in der Schwangerschaft das Kind heran. Dabei dehnt sich die Gebärmutter nach oben bis über den Bauchnabel und zur Seite aus. Nach der Entbindung verkleinert sie sich wieder auf ihre ursprüngliche Größe.

Im Bereich der Gebärmutter können unkontrollierte Wucherungen des Gewebes auftreten. Hierzu zählen Myome und Polypen, die in den meisten Fällen gutartig sind. Während sich Myome aus der Muskelschicht der Gebärmutter entwickeln, wachsen Polypen aus der Gebärmutterschleimhaut. Die Zellen der Gebärmutterschleimhaut können sich auch außerhalb der Gebärmutterhöhle im Bauchraum befinden. Dort sind sie ebenfalls dem hormonellen Zyklus unterworfen, wachsen, bluten und verursachen dadurch Schmerzen, Entzündungen und Vernarbungen. Dieses Krankheitsbild wird als Endometriose bezeichnet. Bösartige Wucherungen im Bereich der Gebärmutter können aus der Schleimhaut oder der Muskelschicht entstehen. Auch der Gebärmutterhals kann betroffen sein (Gebärmutterhalskrebs).

Es kann vorkommen, dass man die Gebärmutter aufgrund einer Erkrankung entfernen muss. Diese Operation (OP) wird als Hysterektomie bezeichnet.