Insektenschutz: Schutz vor Mücken
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Insektenschutz – was hilft?

Von: Gesundheit-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 04.08.2020

Erst, wenn es zu spät ist, merken wir es: Ein Insekt hat uns gestochen. Mit ihrem Rüssel samt Kneifwerkzeug dringen sie in die Haut ein und sondern dabei betäubende Stoffe ab. Nach erfolgreicher Blutentnahme jagen die Insekten wieder davon. Um ihr Ziel – den Menschen – zu finden, nutzen Insekten ein sehr komplexes Zusammenspiel aus Geruch, Wärme und Feuchtigkeit der Haut. Eine Körpertemperatur von 36,5 bis 37,9 Grad Celsius mögen sie besonders, so wie sie beim Menschen üblicherweise anzutreffen ist. Auch auf das Kohlendioxid in der Atemluft fliegen sie. Schon immer haben Menschen zu verhindern versucht, dass Insekten sie stechen können und deshalb gibt es auch ein großes Repertoire an Mückenschutz.

Was hilft wirklich gegen Insekten?

Zur Insektenabwehr stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung, die wir Ihnen im Folgenden näher vorstellen:

  • Repellents
  • mechanische Abwehr
  • Ultraschallgeräte
  • Kleidung

Stiche richtig zuordnen

Synthetische und natürliche Repellents

Um Insekten fernzuhalten, helfen sogenannte Repellents. Sie verändern die Hauteigenschaft, sodass Mücken, aber auch Bremsen, Zecken und Tsetse-Fliegen den Menschen nicht mehr orten können. Sie wirken wie eine Art Tarnüberzug. Die Repellents sind als Roll-On-Stift, Lotion oder Spray erhältlich. Wirkstoffe wie Bayrepel® und DEET (Diethyltoluamid) schützen zuverlässig über vier Stunden. Diese Mittel aus der Apotheke haben sich in Tests als wirkungsvoll erwiesen. Allerdings werden sie nicht für Kinder unter zwei Jahren empfohlen, weil Hautreizungen nicht ausgeschlossen werden können.

Zum Auftragen auf die Haut gibt es auch Mittel mit natürlichen Wirkstoffen, zum Beispiel ätherische Öle aus Teebaum, Citronella oder indischer Melisse. Hier sollte man individuell ausprobieren, ob sie tatsächlich wirken. Sie eignen sich aber auf jeden Fall zur Kühlung von Insektenstichen.

Und als natürliches Mittel zur Vorbeugung hat sich das Verbrennen von Salbeiblättern in einer feuerfesten Schale bewährt: Es hält die meisten Mücken auf Abstand.

Auf stark riechende Fackeln oder Teelichte ist dagegen nicht immer Verlass. Ganz im Gegensatz zu chemischen "Biozidverdampfern". Diese sind allerdings trotzdem nur bedingt empfehlenswert, da sie giftige Insektizide wie Allethrin oder Transfluthrin enthalten und bei empfindlichen Menschen und Kindern zu Reizungen führen können.

Mechanische Abwehr – Fliegengitter & Co.

Eine sichere Vorbeugung sind auch mechanische Abwehrmaßnahmen. In den eigenen vier Wänden können die Blutsauger mit einfachen Mitteln auf Abstand gehalten werden – durch Fliegengitter oder Gaze an Türen und Fenstern. Die gibt es relativ preiswert im Baumarkt und sie sind einfach anzubringen. Ein sicherer Schutz ist auch ein Moskitonetz über dem Bett.

Selbst die Fliegenklatsche sollte im Kampf der Kreaturen nicht unterschätzt werden. Auch schon im Vorfeld: Wer im Winter im Haus eine Mücke klatscht, verhindert, dass im Frühjahr viele Mückeneier reifen. Brutstätten wie Regentonnen und offene Wassergefäße sollten geleert oder zumindest abgedeckt werden.

Ultraschallgeräte

Ultraschallgeräten werden vielfach in Baumärkten angepriesen. Aber als die Stiftung Warentest die Geräte unter die Lupe nahm, zögerten die Blutsauger lediglich zehn Sekunden länger bevor sie zustachen: Nach durchschnittlich 35 Sekunden, statt 25 Sekunden ohne Ultraschall. Außerdem: Menschen mit feinem Gehör vernehmen den hohen Ton durchaus auch und zeigen sich eher genervt als die Insekten.

Schutz durch Kleidung

Auch die Kleidung kann helfen, Mücken fernzuhalten: Helle Kleidung fliegen Mücken nicht an, weil sie auf dunkle Ziele eingestellt sind. Hose und Hemd sollten außerdem weit geschnitten oder aus dickerem Stoff sein, sonst reicht der Saugrüssel noch durchs Textil bis in die Haut. Und Socken nicht vergessen, denn Füße und Knöchel sind die häufigsten Angriffsziele.

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Sichere Abwehr – ein Mix

Auf Nummer sicher geht, wer im Freien eine Abwehr-Kombination einsetzt. Neben der richtigen Kleidung sollte man unbedeckte Hautstellen mit einem Repellent einreiben, dünnen Stoff damit besprühen. Auch Lichtquellen wirken auf Mücken anziehend. Da sie gelbes Licht jedoch nicht sehen können, bietet eine gelbe Glühbirne eine brauchbare Tarnung.

Nach einem Stich – was tun?

Bei einem Mückenstich sollte man folgende Tipps beachten:

  1. Da in die Stichwunden Erreger eindringen können, sollte man sich möglichst nicht kratzen.
  2. Hat sich der Stich schon infiziert beziehungsweise ist er stark gerötet, wird er mit Desinfektionsmitteln behandelt. Salben dringen dabei tiefer in den entzündeten Bereich ein als Lösungen.
  3. Bei Schwellungen wirken Umschläge mit Essigsaurer-Tonerde-Lösung angenehm, sie haben einen zusammenziehenden Effekt auf der Haut. Ätherische Öle wie Teebaumöl, Tigerbalsam kühlen und desinfizieren.
  4. Gegen allergische Reaktionen helfen Gele, die Antihistaminika enthalten. Auch rezeptfreie Cremes und Salben mit Hydrocortison haben sich bewährt. Zusätzlich hilft auch hoch dosiertes Calcium, am besten als Brausetabletten.
  5. Wer an anderen Stellen als an der Einstichstelle Juckreiz und Schwellungen spürt, Magen- oder Darmkrämpfe oder Herzrasen zeigt, sollte sofort zum Arzt, denn dies deutet auf eine Insektengiftallergie hin. Der Arzt kann gegebenenfalls gefährdeten Personen ein Notfallset verschreiben, die in der Regel eine Adrenalinspritze sowie trinkbare Antihistamin- und Kortisonpräparate enthalten.
  6. Denken Sie auch daran, dass Sie Ihren Tetanusschutz spätestens nach 10 Jahren wieder auffrischen lassen, da an einem Stich Bakterien in die Haut eindringen können!
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