Besenreiser am Bein
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Besenreiser entfernen

Von: Gerlinde Felix (Wissenschafts- und Medizinjournalistin)
Letzte Aktualisierung: 09.08.2019 - 15:39 Uhr

Mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung hat in unterschiedlichem Ausmaß Veränderungen der oberflächlichen Venen. Bei vielen Menschen handelt es sich aber nur um kosmetisch unschöne Besenreiser, das heißt kleine rötlich-blaue Äderchen an Ober- und Unterschenkeln, und nicht um einen krankhaften Befund wie Krampfadern (Varikose).

Besenreiser von Couperose abgrenzen

Besenreiser entstehen bei Erweiterung von kleinen Blutgefäßen, welche direkt unter der Hautoberfläche liegen. Sie treten vor allem in der unteren Körperhälfte, zum Beispiel an den Beinen, mitunter aber auch im Gesicht auf. Besenreiser im Gesicht sind aber keine Couperose.

Bei Couperose handelt es sich um anlagebedingte Gefäßerweiterungen, welche stark verzweigt sind und manchmal netzartige Strukturen bilden. Sowohl die Ausprägung als auch der Ursprung sind bei Couperose und Besenreisern verschieden.

Besenreiser: Ursache und Kosten

Die Ursachen für Besenreiser sind vielfach nicht feststellbar, aber eine angeborene Bindegewebsschwäche begünstigt ihre Bildung ebenso wie die von Krampfadern. Besenreiser müssen im Gegensatz zu Krampfadern nicht unbedingt entfernt oder behandelt werden.

Doch insbesondere im Sommer, wenn man gerne kurze Hosen oder Kleider, Röcke und Bikinis trägt, sind Besenreiser störend. Es gibt mehrere ambulante Verfahren, mit denen man etwas gegen Besenreiser tun kann.

Die Kosten für eine Besenreiser-Behandlung übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung nicht.

Besenreiser entfernen

Was kann man gegen Besenreiser tun? Um Besenreiser entfernen zu lassen, existieren drei verschiedene Wege:

  • Besenreiser veröden
  • Besenreiser-Creme auftragen
  • Besenreiser lasern

Jeder dieser drei Wege der Entfernung von Besenreisern wird in den folgenden Absätzen behandelt.

Besenreiser veröden

Zunächst lassen sich Besenreiser auf chemischem Wege entfernen. Das Veröden der Besenreiser wird im medizinischen Fachjargon als Sklerosierung bezeichnet und dauert etwa 30 Minuten: Ein alkoholisches Verödungsmittel wird unter lokaler Betäubung mit einer ganz feinen Nadel in die Besenreiseräderchen injiziert. Das Mittel reizt die Gefäßwand, löst eine lokale Entzündung aus mit der Folge, dass die Venenwände verkleben. Die Besenreiser verschwinden. Allerdings setzt diese Methode voraus, dass die Besenreiser so groß sind, dass der behandelnde Arzt sie mit einer Kanüle treffen kann.

Vorübergehend kann es zu leichten Schmerzen an der Einstichstelle kommen. Auch ein brennendes Gefühl kann auftreten. Nach dem Eingriff ist es notwendig, einen Druckverband oder Kompressionsstrumpf zu tragen. Außerdem können sich unter Umständen hässliche braune Flecken auf der Haut bilden.

Besenreiser: Creme als Gegenmittel

Es gibt auch spezielle Besenreiser-Cremes mit hohem Vitamin K1-Anteil. Diese Besenreiser-Creme wird zweimal täglich auf die feuchte, warme Haut aufgetragen. Sie dringt tief in das Bindegewebe ein. Dort beeinflusst Vitamin K1 die Gerinnungsfähigkeit und steigert die Blutzirkulation. So entlastet die Besenreiser-Creme die Venen.

Besenreiser lasern

Die dritte und häufiger verwendete Behandlungsmethode ist, Besenreiser lasern zu lassen – wohlgemerkt unter lokaler Betäubung. Beim Lasern der Besenreiser treten weniger Nebenwirkungen als bei der Verödung auf und es ist keine Kompressionstherapie nötig.

Der Laser setzt, während er entlang des zu behandelnden Gefäßes an der Beinoberfläche geführt wird, punktweise eine fokussierte Energiemenge frei. Sie wird vom roten Blutfarbstoff aufgenommen. Der Gefäßinhalt verpufft dadurch regelrecht. Es entsteht eine Druckwelle auf die Gefäßwände, sie klatschen zusammen. Blutplättchen setzen sich an den Gefäßwänden fest, weshalb die Gefäßwände verkleben. Ein weiterer Blutdurchfluss ist nicht mehr möglich.

Das Lasern der Besenreiser eignet sich vor allem für mittelgroße und ganz feine Besenreiser. Bei größeren Besenreisern ist die Verödung mit dem Laser zu kombinieren.

Besenreiser lasern: Schmerzhaft?

Das sogenannte Nährgefäß, ein etwas größerer Venenast, muss manchmal vorab mit einem minichirurgischen Eingriff entfernt werden. Die Lasertherapie kann ambulant erfolgen. Je nachdem, wie groß das zu behandelnde Areal ist, variiert der Zeitaufwand zwischen 10 und 30 Minuten. Weitere Sitzungen können im Abstand von drei bis vier Wochen erfolgen.

Die Lasertherapie ist mit einem gewissen Risiko verbunden. Durch das Laserlicht kann eine sehr starke Entzündung verursacht werden. Sie kann zu einem Pigmentverlust und damit zu einem Abdruck der Vene führen. In den ersten Wochen nach dem Lasereinsatz ist die Infektionsgefahr erhöht, weil die Haut noch etwas durchlässiger ist. Und es kann vorübergehend zu allergischen Reaktionen wie Juckreiz oder Hautrötungen kommen.

Besenreisern vorbeugen

Besenreiser lassen sich nicht ganz vermeiden, aber man kann einiges für die Venengesundheit tun, um zu verhindern, dass sich Krampfadern dazu gesellen. Ganz wichtig ist körperliche Bewegung: Walking auf Park- oder Waldwegen mit festem Untergrund kann die Funktionsfähigkeit der Venen verbessern, denn durch die Anspannung der Beinmuskulatur wird ein Druck auf die benachbarten Venen ausgeübt. Auch Radfahren, Entstauungsgymnastik, Schwimmen, Tanzen, Ski-Langlauf oder Wandern sind gut.

Spezielle Venengymnastik lässt sich überall durchführen:

  • Im Stehen die Fersen oder Zehen jeweils zehnmal heben und senken.
  • Im Sitzen die Füße zehnmal kreisen lassen oder die Fußspitze hochziehen und ausstrecken.
  • Wassertreten und morgendliche kalte Güsse wirken Venenproblemen ebenfalls entgegen.

Übrigens: Wer gerne die Beine übereinander schlägt, sollte sich dies ganz schnell abgewöhnen, denn auch dies kann Venenprobleme wie Besenreiser begünstigen.

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