Altersflecken an den Händen
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Altersflecken und Chloasmen

Von: Nathalie Blanck (Ärztin und Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 07.05.2018 - 11:00 Uhr

Neben Falten stört die meisten Frauen nichts so sehr wie Pigmentflecken, die, anders als Pickel oder Sommersprossen, nicht immer von selbst wieder verschwinden. Frauen, die die Pille nehmen, schwanger oder in den Wechseljahren sind, sind besonders betroffen doch können Sie vorbeugend etwas gegen Chloasmen und Altersflecken tun. "Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergänglichkeit" – so heißt es bei dem Schriftsteller Hermann Hesse. Aber muss man diese Vergänglichkeit gleich allzu deutlich sehen? Nicht umsonst bieten immer mehr Hautärzte eine kosmetische Behandlung an, die sich gegen Pigmentstörungen aller Art richtet. So lassen sich Altersflecken beispielsweise mit dem Laser entfernen.

Zusammenhang zwischen Chloasmen, Sonnenbädern und Hormonen

Zwischen Chloasmen und Altersflecken gibt es Unterschiede. Chloasmen (auch Melasmen genannt) sind bräunliche Hyperpigmentierungen, also besonders starke, jedoch gutartige Pigmentierungen im Gesichts-, Brust-, Bauch- und Genitalbereich. Sie entstehen während einer Schwangerschaft oder durch Hormonpräparate wie die Pille und Hormontherapien während der Wechseljahre.

Unter Sonneneinstrahlung reagiert die normale Haut mit einer gleichmäßigen Pigmentierung. Zustande kommt das durch das Werk der Melanozyten, das sind Zellen, die unter Sonneneinstrahlung ihre Farbe wechseln, um den Körper vor Schäden zu schützen.

Ist der Östrogenspiegel jedoch erhöht, kommt es bei zahlreichen Frauen zu einer überschießenden Abwehrreaktion: Braune, unterschiedlich große Flecken verunstalten die Haut, und das geht manchmal sehr schnell. Ein intensives Sonnenbad reicht aus und die Haut hat sich derart verändert. Es heißt, die für die Bildung des Pigmentfarbstoffs Melanin verantwortlichen Zellen würden durch die Hormone vergrößert, ihre Verteilung beeinflusst.

Was tun bei Chloasmen?

Stellen Sie eine unregelmäßige Hautbräunung bei sich fest, nachdem Sie ein Hormonpräparat eingenommen haben, fragen Sie Ihren Frauenarzt, ob er Ihnen ein Präparat empfehlen kann, das besser geeignet ist.

Bei oberflächlichen Pigmentierungen kann der Hautarzt versuchen, die Pigmente mit einer Bleichsubstanz aufzuhellen oder mit chemischem Peeling abzutragen. Wenn die Pigmente aber sehr tief liegen, dann hilft oft nur das Abdecken mit Kosmetika.

Chloasmen vorbeugen

Vorbeugend sollte man Hormonpräparate wie die Pille vorzugsweise abends einnehmen, denn ein bis zwei Stunden nach der Einnahme ist die Hormonkonzentration am höchsten, sie baut sich über Nacht wieder ab.

Zusätzlich sollte man eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden und nicht zu lange in der Sonne bleiben.

Altersflecken: Zellschädigung durch langjährige UV-Bestrahlung

Die wenige Millimeter bis Zentimeter großen Altersflecken (Lentigo senilis oder Lentigo solaris) sind Pigmentansammlungen in der Oberhaut. Sie sind ebenfalls gutartig, bilden sich bei Männern ebenso wie bei Frauen und sind sichtbares Zeichen einer langjährigen Sonnenbestrahlung. Daher findet man sie vorzugsweise im Gesicht und an den Händen. 90 Prozent der 60-jährigen Deutschen sind von ihnen betroffen.

Die Altersflecken sind Anhäufungen des Pigments Lipofuscin, ein Endprodukt aus der Oxidation von ungesättigten Fettsäuren der Zellwände. Hier spielen über Jahre die freien Radikale eine große Rolle, jene Moleküle, die nur ein einzelnes Elektron besitzen und Moleküle mit Elektronenpaaren angreifen, um ihnen ein Elektron zu entreißen. Sind Zellen etwa durch zuviel Sonnenbestrahlung geschwächt, reißt die Verbindung zwischen den Elektronen. Die Zellen altern, die Haut wird ledrig, faltenreich und fleckig und bilden Lipofuscin.

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Altersflecken vorbeugen und behandeln

Vorbeugend kann man eigentlich gar nicht früh genug damit beginnen, sich vor zu viel Sonne zu schützen. Sind die Altersflecken erst einmal da, kann der Hautarzt die Pigmente mithilfe des Lasers oder mit einem speziellen Applikator plus Wärme gezielt entfernen. Die Nebenwirkungen sind gering, eine Hautrötung kann einige Wochen anhalten.

Daneben gibt es in der Apotheke Bleichcremes, die chemische Substanzen enthalten: Vitamin-A-Säure-Derivate zum Beispiel schälen die Oberhaut regelrecht ab, was die Haut sehr reizen kann. Auch hier sollte man wieder bei Sonnenbädern sehr vorsichtig sein.

Betroffene sollten, bevor sie sich zu einer kosmetischen Behandlung von Altersflecken und Chloasmen entscheiden, die Pigmentveränderungen vom Hautarzt untersuchen lassen. Bei Leberflecken (Nävuszellnävi) nämlich befinden sich die Pigmentierungen tief in der Haut und können sich durch eine Laserbehandlung bösartig verändern.