Übungsprogramm bei Brustkrebs
Bewegung tut gut! Eine Krebserkrankung stellt jedoch eine starke Beeinträchtigung der Fitness dar. Es gilt, das Sportprogamm langsam angehen zu lassen und nicht übereifrig zu sein. Im Folgenden ist ein Übungsprogramm für Brustkrebspatientinnen zusammengestellt.
Ausdauer
Das Ausdauertraining ist effektiv und leicht umzusetzen. Daher spielt es in der Rehabilitation von Krebspatienten – wie zum Beispiel Patientinnen mit Brustkrebs – eine wichtige Rolle. Schon nach vier bis sechs Wochen stellen sich bei einem regelmäßig durchgeführten Ausdauertraining erste Erfolge ein. Das Ausdauertraining hat einen positiven Einfluss auf das Organ-, Hormon- und Nervensystem sowie Psyche und Bewegungsapparat.
Übung 1 - Ausdauertraining Ausdauersportarten wie Walking, Nordic-Walking, Skilanglauf oder Radfahren sind sehr zu empfehlen, wenn das Training mit geringem Armeinsatz durchgeführt wird. Beachten Sie dabei folgendes Motto: "Laufen ohne zu schnaufen“: Als Faustregel gilt 180 minus Lebensalter (der Puls sollte auf jeden Fall nicht 150 Schläge pro Minute übersteigen) Hinweise: Bevor Sie mit dem Training beginnen, sollten Sie ein Belastungs-EKG bei einem dafür spezialisierten Arzt durchführen, um mögliche kardiologische Erkrankungen auszuschließen! Zumindest sollte Ihr Hausarzt oder Onkologe eine "Unbedenklichkeit“ aussprechen und grünes Licht geben.
KoordinationEine Operation bedeutet vor allem eine Schädigung der Koordination und Motorik der Patientin. Auch wenn die Leistungsfähigkeit nach wie vor erhalten geblieben ist, kann die Koordination durch die Schädigung von Nervenbahnen während der Operation gelitten haben. Hier helfen Übungen zum Wiedergewinn der Beweglichkeit. |
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Übung 2 – Geführtes Armkreisen
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Übung 3 - Armheben
Hinweise: Führen Sie die beiden Koordinations-Übungen sehr langsam durch. Hier kommt es auf die Genauigkeit der Bewegung und nicht auf die Schnelligkeit an! Achten Sie auf eine gleichmäßige Atmung und bemühen Sie sich beide Arme in gleichgroßen Kreisen zu bewegen. Zur Hilfe können Sie sich auch vor einen Spiegel stellen, um Ihre Bewegungen zu kontrollieren. Wichtig ist, dass diese Übungen nicht zu anstrengend für Sie sind, da sonst Ihre koordinativen Fähigkeiten nachlassen. Legen Sie ggf. eine Pause ein, bis Sie sich wieder fit fühlen, dann wiederholen Sie die Übung. KraftEin kontrolliertes Krafttraining trägt entscheidend dazu bei, Mobilität und Sicherheit zu erhalten bzw. zu erreichen. Schon nach wenigen Wochen Training mit vergleichbar geringem Zeitaufwand können erstaunliche Fortschritte beobachtet werden. |
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Übung 4 – Kräftigung der Beinmuskulatur
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Übung 5 – Kräftigung der Brustmuskulatur
Hinweise: Achten Sie bei der Durchführung der Kraft-Übungen darauf, dass Sie die Bewegungen langsam und nicht ruckartig ausüben. Vermeiden Sie Pressatmung und atmen Sie immer während der Beugung der Arme aus und während der Streckung der Arme wieder ein. Überanstrengen Sie sich nicht! |
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Übung 6 – Kräftigung der Rückenmuskulatur
Hinweise: Führen Sie diese Übung sehr langsam durch und atmen Sie gleichmäßig weiter. Der Rücken muss unbedingt gerade sein und darf keinen Rundrücken bilden. Wiederholen Sie diese Übung fünfmal. Machen Sie zwischen den Wiederholungen fünf bis 10 Sekunden Pause. FlexibilitätDiese Übungen dienen dazu, Arme und Schulter wieder beweglich zu machen. Außerdem fördern Dehnübungen auch die Körperwahrnehmung und dürfen nicht in einem kompletten Trainingsprogramm fehlen, da sich sonst wachsende Muskeln mit der Zeit verkürzen. |
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Übung 7 - Dehnung im Armbereich
Hinweis: Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Schultern nicht hochziehen! |
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Übung 8 - Dehnung im Schulterbereich
Hinweise: Führen Sie die Dehnungen langsam durch und vermeiden Sie ruckartige Bewegungen. Gehen Sie nur soweit, bis Sie ein angenehmes Ziehen spüren. Dehnen Sie nicht über die Schmerzgrenze hinaus. Wiederholen Sie die Dehnung dreimal und schütteln Sie anschließend Arme und Schultern kräftig aus. |
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Entspannung
Entspannungsübungen eignen sich hervorragend, um einen harmonischen Abschluss der Bewegungseinheit zu erreichen. Unter Entspannung versteht man die Möglichkeit, sich einem Zustand physischer und psychischer Gelöstheit hinzugeben. Spezielle Übungen sorgen für angenehme Empfindungen wie Wärme, Schwere oder Leichtigkeit. Entspannung ist der erste Schritt der Regeneration und wird als "seelische Pause“ von brustkrebsbetroffenen Frauen in der Regel gerne und dankbar angenommen.
Übung 9 - Entspannung 1
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Übung 10 - Entspannung 2
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