Skelettmuskulatur (willkürliche Muskulatur)

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 22.11.2023 - 16:37 Uhr

Zur Skelettmuskulatur zählt man die Muskeln, die mit den Knochen über Sehnen verbunden sind. Sie werden auch willkürliche oder quergestreifte Muskeln genannt und machen bewusste Bewegungen erst möglich.

Für die Bewegung muss sich ein Skelettmuskel verkürzen, also zusammenziehen können. Aus eigener Kraft kann er sich nicht wieder strecken, dafür benötigt er einen Gegenspieler (Antagonist). Die Skelettmuskeln bilden demnach immer Paare, die aus einem Beugemuskel und einem Streckmuskel bestehen. Ein Beispiel hierfür sind Bizeps (Armbeuger) und Trizeps (Armstrecker), zwei Oberarmmuskeln.

Ein Skelettmuskel besteht aus mehreren Muskelfaserbündeln. Diese wiederum werden von Gruppen aus Muskelfasern gebildet, die von Faszien umgeben sind. Eine Muskelfaser wird auch als Muskelzelle bezeichnet. Diese ist lang gestreckt, enthält mehrere Zellkerne und der Länge nach angeordnet viele Myofibrillen ("Muskelfäserchen").

Myofibrillen bestehen aus Aktin- und Myosinfilamenten. Das sind fadenförmige Strukturen (genauer gesagt Proteine), die regelmäßig streifenartig angeordnet sind und für die Verkürzung des Muskels verantwortlich sind. Während die dünneren Aktinfilamente unter dem Mikroskop heller erscheinen, sind Myosinfilamente dicker und sehen dunkler aus. Die regelmäßige Anordnung dieser Filamente erzeugt die charakteristische Hell-Dunkel-Bänderung (also das gestreifte Aussehen) der quergestreiften Muskulatur.

Die Myofibrillen werden durch querverlaufende Trennwände in einzelne Einheiten, die sogenannten Sarkomere, gegliedert. Bei der Kontraktion eines Muskels gleiten Aktin- und Myosinfilamente aneinander vorbei, wodurch sich das Sarkomer verkürzt. Die einzelnen Filamente behalten dabei ihre ursprüngliche Länge.