Anis – Anwendung

Von: Dr. med. Carmen Monasterio (Fachärztin für Innere Medizin)
Letzte Aktualisierung: 11.10.2018 - 11:58 Uhr

Anis: wann anwenden?

Innere Anwendung findet Anis insbesondere bei Verdauungsstörungen. Dank seiner krampflösenden Eigenschaften hilft es beispielsweise bei Blähungen oder Verstopfung. In Kombination mit anderen Arzneimitteln zur verstärkten Gallesekretion (Choleretika) und Bitterstoffen wird die Frucht traditionell "zur Unterstützung der Magenfunktion" eingesetzt.

Da Anis daneben auch sekretlösende Effekte besitzt, wird es vor allem in der Kinderheilkunde häufig zur Schleimlösung im Bereich der oberen Luftwege verwendet. Anis hilft ferner gegen entzündete Schleimhäute und Infektionen der oberen Atemwege und wirkt bei höherer Dosierung desinfizierend (antiseptisch).

Anis als Nahrungsmittel

Auch in der Lebensmittelbranche hat Anis seinen Platz gefunden: hier ist es Bestandteil vieler Alkoholika wie Ouzo, Pernod, Pastis, Goldwasser oder Sambuca oder auch als typisches Aroma in Nahrungsmitteln.

Verwendung von Anis in Volksmedizin und Homöopathie

In der Volksmedizin wurde Anis schon früh als entblähendes, auswurf- und milchförderndes sowie schleimlösendes Mittel eingesetzt. Heute kennt man es als Mittel, das den Eintritt der Monatsblutung fördert (Emmenagogum), und sogar als Mittel zur Steigerung der Libido (Aphrodisiakum).

Äußerlich aufgetragen soll Anis Hautreizungen lindern und Ungeziefer fernhalten.

In der Homöopathie wird Anis zur Behandlung von Nackenschmerzen und Hexenschuss verwendet.

Inhaltsstoffe von Anis

2-6 % der Inhaltsstoffe von Anis sind ätherisches Öl, hauptsächlich trans-Anethol, was der Geschmacks- und Geruchsträger der Frucht ist. Weitere Bestandteile sind Anissäure, Flavon- und Flavonolglykoside, fettes Öl, verschiedene Zucker und geringe Mengen an Terpenen.

Anis – bei welcher Indikation?

Bei folgenden Indikationen findet Anis als Arznei Anwendung:

  • Verdauungsbeschwerden
  • Verdauungsstörungen
  • Schleimhautentzündung
  • Schleimlösung
  • Krampflösung