Johanniskraut – Anwendung

Von: Dr. med. Carmen Monasterio (Fachärztin für Innere Medizin)
Letzte Aktualisierung: 23.10.2018 - 17:42 Uhr

Johanniskraut kann innerlich oder äußerlich angewandt werden. Bei innerlicher Anwendung zeigt es vor allem Wirkung auf die Psyche. So wird das Kraut bei psychovegetativen Störungen, leichter Depression, Stimmungsschwankungen, Angst und nervöser Unruhe eingenommen. Ölige Zubereitungen können ferner innerlich bei Verdauungsbeschwerden verwendet werden.

Äußerliche Anwendung von Johanniskraut

Äußerlich werden Präparate aus Johanniskraut vorwiegend zur Wundheilung aufgetragen. Ölige Zubereitungen eignen sich zur Behandlung von: 

  • Wunden
  • scharfen und stumpfen Stichverletzungen
  • Schürfwunden
  • Verbrennungen ersten Grades

Äußerlich kann Johanniskraut außerdem zur Therapie von Muskelschmerzen (Myalgien) genutzt werden. Ölige Zubereitungen des Krautes zeigen Studien zufolge auch entzündungshemmende, antibakterielle und durchblutungsfördernde Wirkung.

Im Tierversuch konnte nachgewiesen werden, dass Johanniskraut eine durch Stress oder Emotionen bedingt erhöhte Körpertemperatur zu senken vermag.

Johanniskraut in der Volksmedizin

Johanniskraut blickt in der Volksmedizin bereits auf eine lange Tradition zurück. Schon früh wurde es als Mittel gegen Melancholie und Brandwunden genutzt und galt lange Zeit auch als Mittel gegen böse Zauberei.

In der heutigen Volksmedizin findet das Kraut Anwendung bei Entzündungen der Magenschleimhaut (Gastritis), Erkrankungen der Gallenblase und äußerlich zur Therapie von Verbrennungen.

Homöopathische Verwendung von Johanniskraut

In der homöopathischen Medizin verwendet man Johanniskraut bei Erkrankungen des Zentralen und Peripheren Nervensystems, Beschwerden, die im Zusammenhang mit dem Herzen oder dem Kreislauf stehen, Erkrankungen der unteren Atemwege sowie bei Verletzungen. Auch in der anthroposophischen Therapie ist die Pflanze ein wichtiges Heilmittel.

Inhaltsstoffe von Johanniskraut

Wichtige Wirkstoffe im Johanniskraut sind die sogenannten Hypericine, die mit einem Anteil von 0,1-0,3 % vorkommen. Den höchsten Gehalt an Hypericinen hat die Pflanze zum Zeitpunkt der voll entwickelten Blüte.

Daneben enthält Johanniskraut Phloroglycinderivate wie Hyperforin, Flavonoide, größere Mengen an Gerbstoffen, Xanthone und ätherisches Öl.

Johanniskraut – bei welchen Indikationen geeignet?

Indikationen, bei denen Johanniskraut helfen kann, sind:

  • Psychovegetative Störungen
  • Depression
  • Stimmungsschwankungen
  • Angst
  • Unruhe
  • Nervosität
  • Verdauungsbeschwerden
  • Wunden
  • Stichverletzung
  • Schürfwunden
  • Verbrennungen
  • Brandwunden
  • Muskelschmerzen
  • Gastritis