Lavendel – Anwendung

Von: Dr. med. Carmen Monasterio (Fachärztin für Innere Medizin)
Letzte Aktualisierung: 29.10.2018 - 16:23 Uhr

Lavendelblüten können innerlich und äußerlich angewandt werden. Aufgrund ihrer beruhigenden Wirkung können sie zunächst bei leichten nervösen Beschwerden wie Unruhe, Angst, Einschlafstörungen und Schlaflosigkeit eingenommen werden. Erfahrungsgemäß hilft Lavendel auch zur Beruhigung von Säuglingen und Kleinkindern.

Lavendel: Anwendung bei Magen-Darm-Problemen

Ein weiteres wichtiges Gebiet für die innerliche Anwendung von Lavendelblüten sind Magen-Darmbeschwerden. Hier hilft Lavendel insbesondere bei funktionellen Oberbauchbeschwerden wie: 

Auch beim Roemheld-Syndrom findet Lavendel Anwendung. Unter diesem Begriff werden allgemeinhin Beschwerden zusammengefasst, die auf eine übermäßige Gasansammlung im Darm oder im Magen aufgrund des Essens blähender Speise zurückzuführen sind.

Äußerliche Anwendung von Lavendel

Äußerlich, in Form von Bädern, wirkt Lavendel positiv auf funktionelle Kreislaufstörungen. Traditionell eignet sich Lavendelöl als Bad ganz allgemein zur Besserung des Befindens bei Erschöpfungszuständen. Die Droge ist ferner Bestandteil von Beruhigungsbädern und in Kräuterkissen bei Schlafstörungen enthalten.

Volksmedizinische Verwendung von Lavendel

Lavendel wurde schon im 16. Jahrhundert als nervenstärkendes, beruhigendes und krampflösendes Mittel eingesetzt. In der heutigen Volksmedizin nutzt man die Pflanze daneben als Magenmittel, blähungslinderndes Mittel, harntreibendes Mittel und zur Wundbehandlung.

In der Aromatherapie verwendet man Lavendelöl zur Beruhigung – Hebammen beruhigen damit beispielsweise Mütter während des Geburtsvorganges.

Lavendel in der Homöopathie

In der Homöopathie nutzt man, jedoch nur noch sehr selten, die frischen Lavendelblüten bei Erkrankungen des Zentralen Nervensystems. Die getrockneten Blüten werden in der anthroposophischen Therapie verwendet.

Inhaltsstoffe von Lavendel

Lavendelblüten enthalten zu mindestens 1,5 % ätherisches Öl. Die Hauptbestandteile des Öls sind dabei die Monoterpene Linalylacetat und Linalool, Campher und Cineol, jeweils in variierender Zusammensetzung.

Außerdem enthält die Droge zu etwa 2-3 % Lamiaceen-Gerbstoffe wie Chlorogensäure und Rosmarinsäure, Flavonoide und Spuren von Triterpenen und Phytosterolen.

Bei welcher Indikation kann Lavendel helfen?

Folgende Anwendungsgebiete ergeben sich für den medizinischen Einsatz von Lavendel:

  • Unruhe
  • Einschlafstörungen, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit
  • Nervosität
  • Bauchweh, Oberbauchschmerzen
  • Reizmagen, Flatulenz, Blähungen, Roehmheld-Syndrom, Magen-Darmbeschwerden, Verdauungsstörungen
  • Kreislaufbeschwerden, Kreislaufstörungen