Mariendistel – Anwendung

Von: Dr. med. Carmen Monasterio (Fachärztin für Innere Medizin)
Letzte Aktualisierung: 30.10.2018 - 17:59 Uhr

Bei der Anwendung von Mariendistelfrüchten wird zwischen den eigentlichen Früchten und Zubereitungen aus diesen (Auszüge etc.) unterschieden. Mariendistelfrüchte werden als Magenbitter bei Verdauungsstörungen (dyspeptische Beschwerden) wie Blähungen, Völlegefühl oder Übelkeit und Gallebeschwerden verwendet.

Anwendung von Mariendistelextrakt

Extrakte aus den Früchten haben schützende Wirkung auf die Leber (hepatoprotektive Wirkung) und werden deshalb unterstützend bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen und Leberzirrhose eingesetzt. Daneben lindern Zubereitungen aus Mariendistel auch durch Knollenblätterpilzvergiftungen verursachte Leberschädigungen.

Die Erfahrungsheilkunde hat ferner gezeigt, dass Mariendistelfrüchte auch positive Wirkung auf Fettlebern haben. Traditionell sollen Mariendistelfrüchte und Zubereitungen daraus ganz allgemein die Verdauungsfunktion unterstützen.

Mariendistel in der Volksheilkunde

In der Volksheilkunde wurden Mariendistelfrüchte früher zur Behandlung von Gelbsucht, "verstopfter Leber" und Seitenstechen sowie als galletreibendes Mittel angewendet. Heute nutzt man die Pflanze ebenfalls zur Unterstützung der Verdauungsfunktion bei Verdauungsbeschwerden.

Homöopathische Anwendung von Mariendistel

Homöopathisch finden die reifen, getrockneten Früchte Anwendung bei Erkrankungen der Leber, der Bauchspeicheldrüse, der Galle und des venösen Gefäßsystems.

Inhaltsstoffe von Mariendistel

Mariendistelfrüchte enthalten bis zu 3 % Silymarin, einen leberschützenden Naturstoff-Komplex, der zu etwa 50 % aus Silybinin besteht. Daneben kommen, je nach Herkunft und Sorte, bis zu 26 % fettes Öl mit mehrfach gesättigten Fettsäuren vor.

Mariendistel – Indikation

Mariendistel findet medizinische Anwendung bei:

  • Verdauungsbeschwerden
  • dyspeptische Beschwerden
  • Gallebeschwerden
  • chronisch-entzündliche Lebererkrankungen
  • Leberzirrhose