Tausendgüldenkraut – Anwendung

Von: Dr. med. Carmen Monasterio (Fachärztin für Innere Medizin)
Letzte Aktualisierung: 13.11.2018 - 17:55 Uhr

Tausendgüldenkraut wird vorwiegend als bitteres Tonikum zur Behandlung von akuten und chronischen Verdauungsbeschwerden (dyspeptischen Beschwerden) eingenommen. Hierzu zählen beispielsweise Blähungen oder Völlegefühl.

Auch Patienten, die unter Appetitlosigkeit leiden, können auf das Kraut zurückgreifen. Bei chronischen Verdauungsstörungen und einem generellen Fehlen der Verdauungssäfte des Magens und des Pankreas (Achylie) ist Tausendgüldenkraut jedoch weniger wirksam als vergleichbare Mittel wie beispielsweise die Enzianwurzel.

Anwendung in der Volksmedizin und Homöopathie

In der Volksmedizin wird Tausendgüldenkraut als Tonikum bzw. Roborans (Kräftigungs- oder Stärkungsmittel) und zur äußerlichen Behandlung von Wunden verwendet. Traditionell wird das Kraut außerdem bei Fieber, Leberleiden, Gallestörungen sowie allgemein bei Magen-Darmbeschwerden und Beschwerden im Bereich der harnableitenden Organe eingesetzt.

In geringer Dosis ist Tausendgüldenkraut auch als Bitterstoff in Nahrungsmitteln und Getränken enthalten.

In der Homöopathie wird Tausendgüldenkraut bei Magenbeschwerden eingesetzt.

Inhaltsstoffe von Tausendgüldenkraut

Tausendgüldenkraut enthält als Hauptwirkstoffe sehr bittere Iridoglykoside, die sogenannten Secoiridoide (zum Beispiel Swertiamarin und Swerosid). Einige Stoffe dieser Klasse, die im Kraut in geringen Mengen vorkommen, gehören zu den bittersten natürlich vorkommenden Substanzen.

Außerdem sind in der Droge kleine Mengen an Flavonoiden, Phenylpropanen, Triterpenen und Sterolen enthalten.

Tausendgüldenkraut: Indikation

In den folgenden Fällen findet Tausendgüldenkraut medizinische Anwendung:

  • Appetitlosigkeit
  • Verdauungsbeschwerden
  • Verdauungsstörungen
  • Völlegefühl
  • Blähungen
  • dyspeptische Beschwerden
  • Magen-Darmbeschwerden
  • Fieber
  • Leberleiden
  • Gallestörungen
  • Wunden