Arnika heilt äußerliche Verletzungen

Schon Kneipp lobte die Arnika in den höchsten Tönen. Die Inhaltsstoffe der dottergelben Blüten der Arnika helfen vor allem bei äußerlichen Verletzungen. In der naturheilkundlichen Literatur findet man immer wieder Textsteilen, in denen Pfarrer Sebastian Kneipp die vielfältigen Wirkungen der Arnika rühmte. So war es schon seinerzeit ein Kneipp-Klassiker, Kompressen mit einer Arnikatinktur zu durchtränken und auf Blutergüsse, Quetschungen oder schmerzende Muskulatur zu legen. Nach Kneipps Niederschriften heilten die Verletzungen mithilfe der Arnika stets zuverlässig ab.

Geschichte der Arnika

Der Arnika erging es wie vielen anderen Heilpflanzen. Im Mittelalter war die Wirksamkeit zwar bekannt, doch dann geriet sie mehr und mehr in Vergessenheit. Nur die Bauern zogen die Pflanzen in ihren Gärten und bereiteten aus Wurzeln und Blüten eine Tinktur, die sie bei entzündlichen Erkrankungen aller Art anwendeten. Als im letzten Jahrhundert das Interesse für die traditionelle Pflanzenheilkunde wieder aufblühte, befasste sich auch die Wissenschaft intensiver mit der Arnika. Die Staude mit den dottergelben Blüten wächst überwiegend in alpinen Regionen in weiten Teilen Europas. Sie benötigt saure und nährstoffarme Standorte und gedeiht daher besonders gut auf Magerrasen, Moorwiesen und nicht zu trockenen Heideflächen.

Früher waren in den Sommermonaten die sonnigen Wiesenhänge des Hochalpenraumes in großen Mengen mit den leuchtend gelben Blumen übersät. Daher kommt wohl auch der volkstümliche Name "Bergwohlverleih". Durch die Intensivierung der Landwirtschaft sind ihre natürlichen Standorte in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr zurückgegangen. Heute ist die Arnika selten geworden und steht auf der roten Liste der gefährdeten Arten. In Deutschland ist sie geschützt und darf nicht gesammelt werden.

Arnika pharmazeutisch

Im Europäischen Arzneibuch sind die Arnikablüten (Arnicae flos) als medizinisch wirksame Bestandteile der Pflanze beschrieben. Für pharmazeutische Zubereitungen werden die getrockneten ganzen oder zerfallenen Blütenstände der Sorte Arnika montana verwendet. Dazu wird die 40 bis 60 Zentimeter hohe krautige Pflanze auf Feldern angebaut. Als Hauptwirkstoff konnten die Wissenschaftler den natürlichen Entzündungshemmer Helenalin nachweisen. Er besitzt außerdem schmerzstillende und antiseptische Eigenschaften. Zellschützende Flavonoide und ätherisches Öl runden das Wirkprofil der Arnikablüten ab.

Arnikablüten werden äußerlich als Umschlag oder Salbenzubereitung angewendet. Diese sollten in keiner Hausapotheke fehlen, denn sie haben sich als Ersthelfer bei äußerlichen Verletzungen jeglicher Art bewährt. Sie lassen Blutergüsse, Prellungen, Verstauchungen und Quetschungen schneller abklingen und lindern rheumatische Muskel- und Gelenkbeschwerden. Für Mundspülungen bei Mund- und Zahnfleischerkrankungen eignen sich Arnikatinkturen aus der Apotheke, die entsprechend der Packungsangabe verdünnt werden. Auch in der Homöopathie ist Arnika in verschiedenen Potenzen (Verdünnungen) ein beliebtes Heilmittel. Ihr Einsatzgebiet umfasst hier alle Folgen von Verletzungen.

Nebenwirkungen von Arnika

Da Helenalin innerlich angewendet giftig wirkt und zu Durchfall, SchwindeI oder gefährlichen Herzrhythmusstörungen führen kann, wird heute - außer in der Homöopathie - von einer innerlichen Anwendung von Arnikazubereitungen abgeraten. Wie bei vielen anderen Korbblütlern können auch bei der Arnika nach längerer Anwendung Allergien, zum Beispiel Ekzeme mit Bläschenbildung, auftreten. In diesem Fall sollte unbedingt ein Arzt zurate gezogen werden. In diesem Zusammenhang hat sich die intensive Forschungsarbeit gelohnt: Inzwischen gibt es Untersuchungen mit Züchtungen, die frei von den allergieauslösenden Substanzen sind.

Aktualisiert: 19.10.2011

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