Goldrute – leuchtend gelbe Heilpflanze

Goldrute
© istockphoto, HeikeRau

Sie hat nicht nur wunderschöne gelbe Blüten, sondern auch heilende Kräfte: Echte Goldrute wird zur Durchspülungstherapie bei Blasenschwäche eingesetzt und bietet damit eine pflanzliche Alternative zur Behandlung von Harnwegserkrankungen. Sie ist unverwechselbar, denn man erkennt sie schon von weitem an ihrem leuchtenden Gelb. Die echte Goldrute (Solidago virgaurea) findet sich in Europa, Nordafrika sowie in Westasien und wächst auf Magerrasen, Staudenfluren oder in lichten Wäldern. Bereits im 17. Jahrhundert wurde sie als Mittel zur Durchspülungstherapie bei Harnwegsbeschwerden entdeckt. Damit bietet sie vielen Geplagten Hilfe, denn Harnwegsprobleme sind für die Betroffenen nicht nur unangenehm, sondern meist auch sehr schmerzhaft.

Ursache von Blasenentzündungen

Frauen leiden häufiger an Blasenentzündungen als Männer, da ihre Harnröhre kürzer ist und in unmittelbarer Nähe des Darmausgangs liegt. Keime aus dem Analbereich können so leicht in die Harnröhre gelangen und in die Blase aufsteigen. Doch auch Männer kennen das Leiden. Bei ihnen wird es durch eine Prostatavergrößerung begünstigt. Viele der Patienten haben regelmäßig Harnwegsbeschwerden mit Symptomen wie Brennen, Ziehen, intensivem Harndrang und mäßigem Erfolg beim Wasserlassen.

Daher ist eine nebenwirkungsarme Behandlungsform - neben der oft unausweichlichen Therapie mit Antibiotika oder anderen chemischen Arzneimitteln – empfehlenswert. Hier bietet sich eine Durchspülung mit der echten Goldrute an. Sie eignet sich besonders zur unterstützenden Behandlung von Harnwegsinfekten, denn sie verbessert die Nierendurchblutung und steigert die Menge des ausgeschiedenen Urins. Trinkt man am Tag zwei oder besser drei Liter eines Teeaufgusses, werden die Krankheitserreger ausgeschwemmt.

Dabei handelt es sich um eine reine Wasserausscheidung ohne Salzverlust, im Fachjargon Aquarese genannt. Auch andere Heilpflanzen wie Birkenblätter, Schachtelhalmkraut oder Brennesselblätter können dabei eingesetzt werden.

Inhaltsstoffe und Wirkung der Goldrute

Nach dem Europäischen Arzneibuch werden von der echten Goldrute die "getrockneten, zur Blütezeit gesammelten oberirdischen Teile", also der Krautanteil der Stammpflanze Solidago virgaurea verwendet. In der Homöopathie bereitet man die frischen Blütenstände auf. Die Hauptinhaltsstoffe – Flavonoide und Saponine – fördern die Ausscheidung von Harn- und Giftstoffen nach dem Prinzip der Aquarese. Die echte Goldrute wirkt darüber hinaus auch entzündungshemmend, krampflösend und schmerzstillend. Diese Eigenschaften beruhen beruhen vermutlich auf den enthaltenen Phenolglykosiden, die nur bei ihr, nicht aber bei anderen Goldrutenarten zu finden sind.

Die Heilpflanze kommt auch bei Nierenentzündungen oder Nierengrieß zum Einsatz, und zwar hauptsächlich in Form von Tee oder Tropfen. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass sie auch bei Rheuma, Venenerkrankungen oder chronischen Hauterkrankungen hilfreich ist. Wissenschaftler nehmen an, dass hier die immunstimulierende Wirkung der Saponine eine Rolle spielen könnten.

Anwendung der Goldrute

Äußerlich findet die echte Goldrute, bedingt durch den Gerbstoffanteil, Anwendung bei Entzündungen der Mund- und Rachenhöhle sowie bei schlecht heilenden Wunden. Achtung: Jedoch sollte bei Symptomen, die länger als drei Tage andauern, bei Fieber oder Blut im Urin sowie im Falle chronischer Nierenerkrankungen vor der Anwendung unbedingt einen Arzt aufgesucht werden. Bei Wasseransammlungen infolge von eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit darf echtes Goldrutenkraut nicht eingesetzt werden.

Aktualisiert: 01.08.2014
Autor*in: gesundheit.de

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?