Teufelskralle - Hilfe für schmerzende Gelenke

Bereits seit Jahrhunderten wurde die Teufelskralle im südwestlichen Afrika gegen Verdauungsbeschwerden, Fieber und zur Schmerzlinderung eingesetzt. Nach Europa kam das Wissen um die Heilkraft dieser Pflanze jedoch erst vor etwa 100 Jahren. Der lateinische Name der Teufelskralle lautet Harpagophytum procumbens und bezieht sich auf die kralligen, mit Widerhaken versetzten Früchte. Übersetzt heißt "Harpagos" Enterhaken und "phytum" Pflanze. "Procumbens" bedeutet niederliegend und beschreibt die am Boden liegenden bis zu 1,5 Meter langen Triebe der Pflanze. Fast 2000 verschiedene Arten sind auf der Erde bekannt, aber nur für die afrikanische Teufelskralle sind Heilwirkungen wissenschaftlich nachgewiesen.

Wirkungen der Teufelskralle

Zunächst war nur die Wirkung der in den Wurzelknollen enthaltenen Bitterstoffe bekannt, die Magen und Verdauungssäfte anregen. Dafür wurde aus den getrockneten Knollen ein Teeauszug bereitet, der bei Appetitlosigkeit sowie verminderter Magen- und Gallensaftproduktion verwendet wurde.

Diese medizinische Wirkung wird den so genannten Iridoidglykosiden auch heute noch zugeschrieben. Erst später entdeckte man, dass die Inhaltsstoffe der Teufelskralle auch entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.

Mittlerweile sind die Befunde wissenschaftlich gut abgesichert und die Teufelskralle zur unterstützenden Therapie bei degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates zugelassen.

Ein weiterer Vorteil von Teufelskrallepräparaten: Sie sind meist besser verträglich als chemische Schmerzmittel und Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind nicht bekannt. Teufelskralle ist deshalb für eine Langzeittherapie z. B. bei chronischen Schmerzen gut geeignet.

Für die Herstellung von Medikamenten werden die getrockneten Wurzeln der Teufelskralle verwendet. Der Extrakt ist heute in zahlreichen Fertigarzneimitteln in Form von Tabletten, Tees und Tinkturen erhältlich.

Behandlung mit Teufelskralle

Wegen ihrer entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften ist die Teufelskralle zu einem wichtigen Bestandteil der modernen Phytotherapie geworden. Von der Heilkraft der Pflanze profitieren Patienten mit Arthrosen wie z. B. einem schmerzhaften Gelenkverschleiß, Patienten mit leichten rheumatischen Erkrankungen, aber auch Menschen mit chronischen Rückenschmerzen.

Bei schwereren Formen von Gelenkerkrankungen dient die Naturarznei als hilfreiche Ergänzung zur ärztlichen Behandlung. In der Schmerztherapie kann Teufelskralle bei leichten Schmerzen eingesetzt werden und bei stärkeren Schmerzen zur Unterstützung einer Therapie.

Risiken und Nebenwirkungen von Teufelskralle

Medikamente mit Teufelskralle sind im Allgemeinen gut verträglich. Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen treten nur selten auf. Bei der Einnahme von Teufelskralle-Präparaten ist zu beachten, dass die Wirkung erst nach ungefähr 3 Wochen einsetzt.

Patienten, die unter Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Gallensteinen leiden, sollten vor der Einnahme den Arzt zu Rate ziehen. Während der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Kindern unter 12 Jahren sollten Teufelskrallepräparate nicht angewendet werden, ebenso bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren!

Zur Therapie von akuten oder starken Schmerzen ist Teufelskralle nicht geeignet. Bei akuten Beschwerden an Gelenken, die mit Rötung, Schwellung oder Überwärmung einhergehen, ist immer ein Arzt aufzusuchen!

Aktualisiert: 07.06.2018
Autor*in: gesundheit.de

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