Brustkrebs: Mammographiescreening senkt Sterberate um bis zu 30 Prozent
Das Mammographiescreening kann die Sterberate bei Brustkrebs deutlich reduzieren. Unter den Frauen, die an der Röntgenuntersuchung in Deutschland teilnahmen, gingen die Brustkrebssterbefälle zwischen 20 und 30 Prozent zurück, wie nach Angaben der Krankenkasse Barmer aus am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Ergebnissen eines Forschungsprojekts unter Beteiligung von Forschungseinrichtungen, Krebsregistern und mehrerer Krankenkassen hervorgeht.
Die Studie bestätigt demnach, dass ein früh erkannter Brustkrebs die Heilungschancen und damit die Überlebensrate verbessert. Laut den Krebsregisterdaten sterben jedes Jahr in Deutschland etwa 18.500 Frauen an Brustkrebs. "Brustkrebs ist die häufigste krebsbedingte Todesursache bei Frauen in Deutschland", erklärte Barmer-Chef Christoph Straub. Das Forschungsprojekt zeige erstmals für die Bundesrepublik, dass das Mammographiescreening die Sterblichkeit deutlich senken könne.
Jedes Jahr erhalten den Angaben zufolge rund 75.000 Frauen die Diagnose Brustkrebs. Nach Daten des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung sind vor allem Frauen ab 50 Jahren betroffen. In der Gruppe der 50- bis 69-Jährigen wurde im Jahr 2023 bei rund 4,7 Prozent der Frauen die Diagnose Brustkrebs dokumentiert. Dabei reichten die Raten von 4,3 Prozent im Saarland bis hin zu 5,4 Prozent in Schleswig-Holstein.
Für die Untersuchung wurden Daten des Mammographiescreenings aus den Jahren 2009 bis 2018 ausgewertet, in denen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf eine solche Untersuchung hatten, und mit Daten aus Krebsregistern und von Krankenkassen zusammengeführt. Seit kurzer Zeit haben auch Frauen bis 75 Jahre Anspruch auf eine Röntgenuntersuchung der Brust.
Die Studie sei eine gute Nachricht für Frauen, erklärte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU). Sie zeige, dass die Teilnahme am Screening nachweislich von Nutzen sei. Sie appellierte an alle Frauen, die Einladungen zum freiwilligen Mammographiescreening anzunehmen. Bislang wird das Programm nur von rund der Hälfte der berechtigten Frauen genutzt.
Die Teilnehmerinnen könnten sich darauf verlassen, dass der Nutzen der Untersuchung höher sei als das Risiko, fügte Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) hinzu. Dies gelte insbesondere, weil der Strahlenschutz in der Medizin in Deutschland auf einem sehr hohen Niveau sei. Die Frauen würden bei der Untersuchung so wenig Strahlung wie möglich ausgesetzt, betonte auch Inge Paulini, Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz.