Report: Beschäftigte aus Generation Z räumen Gesundheit mehr Priorität ein
Die Pandemie hat das Gesundheitsverhalten der sogenannten Generation Z nachhaltig geprägt. Mit 54 Prozent gibt mehr als die Hälfte der unter 30-jährigen Beschäftigten an, deutlich vorsichtiger im Umgang mit Infekten zu sein als vor der Coronapandemie, wie aus dem am Dienstag in Hamburg veröffentlichten DAK-Gesundheitsreport hervorgeht. Ihr Krankenstand ist demnach aber niedriger als der Gesamtdurchschnitt.
Die Generation Z meldet sich dem Report zufolge häufiger bewusst krank, damit sich die Symptome nicht verschlimmern. So lässt sich mit 25 Prozent ein Viertel der unter 30-Jährigen heute eher mit Erkältungssymptomen wie Husten oder Schnupfen krankschreiben als noch vor der Pandemie. Über alle Altersgruppen hinweg geben dies 18 Prozent an.
Trotzdem liegt der Krankenstand der jungen Arbeitnehmer unter dem Durchschnitt. Dem DAK-Report zufolge lag der Krankenstand der bei der Kasse versicherten unter 30-Jährigen im vergangenen Jahr bei 4,7 Prozent und damit 13 Prozent unter dem der Beschäftigten insgesamt mit 5,4 Prozent.
Jüngere Beschäftigte waren demnach zwar häufiger krank - es gab in dieser Altersgruppe 42 Prozent mehr Fälle. Sie sind jedoch im Durchschnitt kürzer krankgeschrieben. Gleichzeitig geben mit 65 Prozent fast zwei Drittel der Jüngeren an, in den zurückliegenden zwölf Monaten mindestens einmal krank gearbeitet zu haben. Bei allen DAK-versicherten Beschäftigten sind dies 62 Prozent.
Die Beschäftigten der Generation Z, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden, machen rund ein Fünftel der 43 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland aus. Insgesamt sind rund 8,3 Millionen Erwerbstätige unter 30 Jahre.
Für den Gesundheitsreport wertete das Iges-Institut die Daten von rund 2,4 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten aus. Zudem befragte Forsa mehr als 7000 Beschäftigte zur Arbeitszufriedenheit und gesundheitlichen Situation.
Wie die Erhebung auch zeigt, erlebt rund jeder vierte Beschäftigte in Deutschland bei der täglichen Arbeit Generationenkonflikte. Besonders häufig sind Spannungen zwischen verschiedenen Altersgruppen demnach mit 30 Prozent im Gesundheitswesen und in Erziehungsberufen, in der Datenverarbeitungsbranche sind sie mit zwölf Prozent am geringsten.
Über alle Branchen hinweg berichten junge Beschäftigte mit 28 Prozent etwas häufiger über Generationenkonflikte im Job als der Durchschnitt. Mit 25 Prozent fühlt sich ein Viertel der Jüngeren, die solche Spannungen erleben, dadurch stark oder sehr stark belastet. Weitere 56 Prozent sehen sich weniger stark und 19 Prozent gar nicht belastet.
Mit 26 Prozent ist ein Viertel der Generation Z demnach vollkommen zufrieden mit der Arbeit. Zum Vergleich: Bei einer früheren Befragung waren die damals unter 30-Jährigen noch zu 43 Prozent vollkommen zufrieden.
"Verbreitete Klischees über die sogenannte Gen Z sind nicht zu halten, und besonders in Anbetracht des demografischen Wandels hilft das Heraufbeschwören von Generationenkonflikten nicht weiter", erklärte der Mitherausgeber des DAK-Gesundheitsreports, Volker Nürnberg. Betriebliches Gesundheitsmanagement könne helfen, mit Vorurteilen aufzuräumen.