Frau leidet an Rückenschmerzen
© istockphoto, horillaz

10 Tipps gegen Rückenschmerzen

Von: Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e. V.
Letzte Aktualisierung: 15.04.2019 - 08:47 Uhr

Langes Sitzen, schlechte Haltung und falsche Belastungen machen sich auf Dauer schmerzhaft bemerkbar: Drei Viertel der Deutschen klagen über gelegentliche Rückenschmerzen. Bei rund acht Millionen Menschen sind sie bereits chronisch. "Gezielte, aktive Bewegung ist oft der wirksamste Weg, Rückenschmerzen vorzubeugen oder zu lindern", rät Ute Repschläger vom Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten. Therapeuten geben hier die zehn besten Tipps gegen Rückenschmerzen. "Mit dem Motto 'Muskeln stärken – Schmerzen lindern' können Betroffene den Teufelskreis Rückenschmerz durchbrechen, der oft durch eine falsche Schonhaltung auftritt", so Dr. Dietmar Krause vom Forum Schmerz. "Meist reichen Bewegung, Physiotherapie und leichte Schmerzmittel aus, um die Beschwerden zu beseitigen."

1) In Bewegung bleiben

Längere Bettruhe ist bei Rückenschmerzen nicht zu empfehlen. Bewegung im schmerzfreien Bereich baut Schmerzen ab. Bewegen Sie die Körperabschnitte, die vom Schmerzgeschehen nicht betroffen sind. Dies führt zur besseren Durchblutung und somit zum Abtransport schädlicher Substanzen, schmerzhemmende Stoffe werden produziert und die Schmerzwahrnehmung gedämpft.

Wer lange nicht aktiv war, sollte zunächst die fachliche Anleitung suchen, um falsche Bewegungsmuster zu vermeiden.

2) Wirbelsäule entlasten

Neben der Aktivität hilft eine Entlastungslagerung, die Wirbelsäulenmuskulatur und den Ischiasnerv zu entspannen. Zum Beispiel können Sie sich flach hinlegen und die Unterschenkel im rechten Winkel hoch lagern. Die Bandscheiben nehmen so Flüssigkeit für ihre Pufferfunktion auf. Der Physiotherapeut kann Betroffenen geeignete Entlastungsstellungen für eine schmerzfreie Lagerung zeigen.

3) Schonhaltung vermeiden

Eine Schonhaltung entspricht meist nicht der ausgeglichenen Körperhaltung, sodass bestimmte Muskelgruppen übermäßig beansprucht werden und verspannen. Damit schadet jede Schonhaltung dem Rücken statt ihm zu nützen. Lassen Sie besonders bei chronischen Beschwerden ihre Haltung vom Physiotherapeuten korrigieren.

4) Wärme gegen Verspannungen

Bei einer verspannten Muskulatur hilft Wärme. Legen Sie zum Beispiel auf die schmerzende Stelle ein feuchtes Tuch und darüber eine Wärmflasche. So dringt die Wärme tief in das Gewebe ein, die Muskulatur wird gut durchblutet und entspannt.

5) Das richtige Rückentraining

Beim Rückentraining achtet der Physiotherapeut darauf, dass die betroffenen Wirbelsäulengelenke vorsichtig mobilisiert und verkürzte Muskeln gedehnt werden. Die entsprechende Rumpfmuskulatur wird gekräftigt, um die Wirbelsäule wie ein schützendes Korsett zu stützen.

6) Unterstützende Massagen

Eine Massage kann die Durchblutung der Muskulatur verbessern, das Nervensystem beruhigen und somit Verspannungen lösen. Damit die Massage anhaltend zur Linderung der Schmerzen beiträgt, sollte sie professionell beim Physiotherapeuten erfolgen.

7) Stress reduzieren

Psychische Belastung führt zu Verspannungen und wirkt sich über die Muskeln auch auf die Wirbelsäule aus. Rückenschmerzen sind daher auch immer ein wichtiges Warnsignal für zu viel Stress.

8) Die Haltung schulen

In der Rückenschule zeigen Physiotherapeuten die richtigen Bewegungsabläufe und Körperhaltungen im Alltag, zum Beispiel das Sitzen am PC-Arbeitsplatz.

9) Übergewicht reduzieren

Jedes überflüssige Kilo am Bauch zieht Sie in eine Hohlkreuz-Haltung und belastet so zusätzlich Ihre Wirbelsäule. Ein paar Pfunde weniger können daher die Rückenschmerzen verbessern. Durch regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung können Sie leicht etwas abnehmen und so Ihrem Rücken etwas Gutes tun.  

10) Arzt aufsuchen

Werden Rückenschmerzen nach einigen Tagen schlimmer statt besser, tritt zudem eine Lähmung auf, oder kehren die Schmerzen immer wieder, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser kann einen möglichen Bandscheibenvorfall oder andere Erkrankungen ausschließen und je nach Diagnose eine Physiotherapie verordnen.