Mann liest um Gehirn zu trainieren
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Gehirntraining: 14 Tipps & Übungen, mit denen Sie Ihr Gehirn trainieren

Von: Gesundheit-Redaktion, Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 15.08.2023

Durch Gehirnjogging die eigenen Denkfähigkeiten verbessern, das Gedächtnis trainieren und auch im Alter geistig fit bleiben – das wünschen sich viele Menschen. Für ein effektive Training des Gehirns existieren verschiedene Möglichkeiten. Besonders wirkungsvoll ist es, das Gehirn auf mehrere unterschiedliche Arten anzuregen. So hat es immer Abwechslung und wird vor neue Aufgaben gestellt, was die Bildung von Nervenzellen und neuronalen Verbindungen anregt und damit die Leistungsfähigkeit des Gehirns erhöht. Aber wie trainiert man am besten sein Gehirn? In diesem Artikel finden Sie 11 Tipps und 3 einfache Übungen für Ihr Gehirntraining.

1. Mit Lesen das Gehirn trainieren

Die Dauerberieselung vor der Mattscheibe macht auch das Gehirn matt. Serien, Filme oder Shows fliegen an uns häufig nur vorbei. Besser ist es, für eigene Bilder im Kopf zu sorgen. Das gelingt zum Beispiel durch ein spannendes Buch. Wer sich in eine Geschichte hineinversetzt, beflügelt die eigene Fantasie und bringt die Denkmaschine so in Schwung.

Denn Lesen ist eine komplizierte Tätigkeit, die das Gehirn stark beansprucht und die zu erlernen nicht umsonst einige Zeit in Anspruch nimmt. So kamen Forschende des Max-Planck-Instituts für Psycholinguistik im Rahmen einer Studie zu dem Schluss, dass Lesen die visuellen und sprachlichen Fähigkeiten sowie das Kurzzeitgedächtnis und das Langzeitgedächtnis trainiert.

2. Gehirntraining durch Kreativität

Nicht nur intensives Lernen stärkt die Gehirnleistung. Gerade die rechte Gehirnhälfte lässt sich sogar hauptsächlich durch kreative Prozesse aktivieren. So sind beim Basteln ähnliche Teile des Gehirns aktiv wie beim Sprechen. Wer ein Instrument spielt oder neu erlernt, bei dem bilden sich zudem neue Nervenverbindungen im Gehirn – dieser Effekt greift bis ins hohe Alter. Beim Malen, Musizieren oder Basteln lässt sich das Angenehme also gut mit dem Nützlichen verbinden.

Übrigens: Je ausgeglichener beide Hirnhälften gefördert werden, desto besser arbeiten sie zusammen.

3. Wer rastet, der rostet

Dieser wohlbekannte Spruch gilt auch für die Gehirnleistung. Um die grauen Zellen zu fordern, gibt es zahlreiche Möglichkeiten: Einen Computerkurs an der Volkshochschule besuchen, eine Zeitung in einer vernachlässigten Fremdsprache lesen oder regelmäßig rätseln und knobeln ... Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

4. Entspannung statt Stress

Stress ist Gift für den Kopf, denn die Stresshormone Adrenalin und vor allem Cortisol wirken sich negativ auf das Gedächtnis aus. Dies liegt daran, dass die Nervenzellen im Hippocampus (einem bestimmten Teil des Gehirns) auf Cortisol ansprechen. Der Hippocampus spielt unter anderem eine Rolle für die Gedächtnisfunktion. Ein chronisch hoher Cortisolspiegel kann dazu führen, dass im Hippocampus keine neuen Nervenzellen mehr gebildet werden, er verkleinert sich also.

Wenn sich Stress nicht vermeiden lässt, sollte man also wenigstens versuchen, aktiv gegenzusteuern. Bei manchen wirkt bereits eine halbe Stunde Musik hören, andere gehen spazieren oder bevorzugen eine Entspannungsmethode wie Yoga oder Autogenes Training. Egal wie, gönnen Sie Ihrem Denkzentrum ab und zu eine Auszeit.

5. Neugierde zulassen

Kleine Kinder stillen ihren Wissensdurst durch ständiges Nachfragen und Ausprobieren. Zu keiner Zeit lernt der Mensch so intensiv wie in den ersten Lebensjahren. Ein wenig gesunde Neugierde, vielfältige Interessen oder Forschungseifer halten auch bei Erwachsenen das Gehirn auf Trab – denn neue Eindrücke müssen verarbeitet werden. Dies führt dazu, dass im Hippocampus neue Nervenzellen gebildet und im Gehirn neue neuronale Strukturen geschaffen werden.

6. Leute treffen

Soziale Kontakte halten geistig fit. Dabei muss es sich nicht einmal unbedingt um hochintellektuelle Themen handeln. Auch der Austausch von Neuigkeiten beim Kaffeeklatsch beschäftigt die grauen Zellen. Also: Verabreden Sie sich! Vereine und ehrenamtliche Tätigkeiten können dabei helfen, neue Kontakte zu knüpfen und im Austausch zu bleiben.

7. Eselsbrücken bilden

Jeder Mensch hat seine eigenen Hilfsmittel, um sich Dinge besser merken zu können. Können Sie sich noch an Eselsbrücken wie "he, she, it – ein ‚s‘ muss mit!" aus dem Englischunterricht erinnern? Dann helfen Ihnen vielleicht auch selbst gebastelte Reime im Alltag weiter. Wer eher zum fotografischen Gedächtnis neigt, kann dies bei Telefonnummern oder Codes anwenden.

8. Die Routine durchbrechen

Einen neuen Weg zur Arbeit fahren, die Uhr am anderen Handgelenk tragen oder probeweise mit der falschen Hand schreiben – das scheint zunächst alles andere als sinnvoll. Das Gehirn wird dadurch aber gefordert und die Bildung neuer Verbindungen zwischen den Gehirnzellen (medizinisch: Synapsen) wird angeregt, was sich positiv auf die Hirnleistung auswirkt.

9. Gesund leben

Ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung an der frischen Luft, einer ausgewogenen Ernährung und genügend Flüssigkeit stählen nicht nur den Körper, sondern auch den Geist. Denn gerade das Gehirn funktioniert nur einwandfrei, wenn es ausreichend versorgt ist.
Zu den wichtigen Nährstoffen zählen neben bestimmten Eiweißbausteinen auch Fette und fettähnliche Substanzen wie Lecithin sowie Vitamine. Insbesondere die Vitamine A, C und E schützen die Zellen zum Beispiel vor freien Radikalen, während B-Vitamine die Gehirnfunktion unterstützen.

Eine kurzfristige Konzentrationsschwäche kann übrigens an einer leichten Unterzuckerung oder akutem Flüssigkeitsmangel liegen.

10. Den Stift in die Hand nehmen

Durch Schreiben lässt sich das Denken fokussieren. Doch viele Menschen blockiert es, vor einem leeren Blatt zu sitzen. Einen guten Einstieg ins Schreiben bekommt man durch ein Tagebuch. Die eigenen Erlebnisse lassen sich häufig am besten in Worte fassen.

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11. Humor stärkt das Gehirn

Lachen ist befreiend, macht Spaß und verbindet die Menschen. Aber wussten Sie auch, dass es das Gehirn richtig fordern kann? Schon bevor sich der Körper vor Lachen biegt, hat das Gehirn die Pointe längst erfasst. Und dies ist gar nicht so einfach.

Ein gehörter Witz landet beispielsweise zunächst im Sprachzentrum, wo er analysiert wird. Beim Transport von der linken in die rechte Hirnhälfte erfolgt der Abgleich, ob sich Emotion und Inhalt entsprechen. Ist dies nicht der Fall, findet das Gehirn dies witzig, das motorische Zentrum wird aktiviert und stimuliert das Gelächter. Schön, dass "Gehirnjogging" so leicht und spaßig sein kann.

Gehirn trainieren – 3 praktische Übungen

Neben den bereits genannten Alltagstipps gibt es auch konkrete Übungen, mit denen Sie Ihr Gehirn fordern können:

  1. Suchen Sie sich ein Motiv aus Ihrer näheren Umgebung und machen Sie davon ein Foto. Legen Sie Ihre Kamera oder Ihr Smartphone zur Seite und versuchen Sie, aus dem Gedächtnis eine Skizze der gerade fotografierten Szene anzufertigen. An je mehr Details Sie sich erinnern können, desto besser. Vergleichen Sie anschließend Ihr Bild mit der Fotovorlage.
  2. Nehmen Sie eine Telefonnummer aus dem Telefonbuch oder der Kontaktliste Ihres Smartphones und lernen Sie diese auswendig. Versuchen Sie anschließend, die Ziffern in umgekehrter Reihenfolge aufzusagen.
  3. Suchen Sie sich ein Hauptwort (beispielsweise "Sonne" oder "Wasser") und versuchen Sie, möglichst viele neue Wörter zu finden, die dieses Wort beinhalten (wie "Sonnencreme" oder "Wasserball").
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