Beide Impfstoffe gegen Corona können – wie alle Impfstoffe – leichte Nebenwirkungen oder Nebeneffekte verursachen. Vergleicht man die Häufigkeit des Auftretens, könnte der Impfstoff von BioNTech/Pfizer etwas besser verträglich sein als der von Moderna. Ein möglicher Grund könnte sein, dass bei dem Moderna-Impfstoff insgesamt eine etwas größere Menge der Vakzine gespritzt wird.
Bei den Studienteilnehmern mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer waren die häufigsten Nebenwirkungen:
- Schmerzen oder Druckempfindlichkeit an der Impfstelle (84,1 Prozent)
- Müdigkeit (62,9 Prozent)
- Kopfschmerzen (55,1 Prozent)
- Muskelschmerzen (38,3 Prozent)
- Schüttelfrost (31,9 Prozent)
Auch kam es mitunter zu:
Ähnlich verhielt es sich bei dem Impfstoff von Moderna. Hier gehörten zu den häufigsten Nebenwirkungen:
- Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen an der Impfstelle (91,6 Prozent)
- Müdigkeit (68,5 Prozent)
- Kopfschmerzen (63 Prozent)
- Muskelschmerzen (59,6 Prozent)
- Gelenkschmerzen (44,8 Prozent)
- Schüttelfrost (43,4 Prozent)
Seltener kam es unter anderem zu:
All diese Nebenwirkungen traten schwach bis mäßig auf und klangen schnell wieder ab. Experten halten solche Effekte nach einer Impfung für nicht ungewöhnlich, schließlich kommt es im Körper durch das Impfen zu einer Immunantwort.
Gibt es auch schwere Nebenwirkungen und Langzeitfolgen?
Schwere Nebenwirkungen wurden nur in einzelnen Fällen beobachtet (zum Beispiel Herzrhythmusstörungen bei einer Person in der Studie von BioNTech/Pfizer oder eine Lähmung des Gesichtsnervs in drei Fällen bei der Studie von Moderna). Allerdings konnte nicht festgestellt werden, ob ein Zusammenhang zu der Impfung besteht, da solche Beschwerden auch aus anderen Gründen auftreten können.
Die Behörden beobachten solche Fälle auch nach der Zulassung gründlich. In Deutschland sollen Nebenwirkungen per App gemeldet werden können.
Zwar liegen aufgrund der Neuheit des Impfstoffes noch keine Erkenntnisse über mögliche Spätfolgen (also nach längerer Zeit einsetzende Nebenwirkungen) vor, allerdings stufen Experten die Wahrscheinlichkeit solcher Risiken als äußerst gering ein. Denn im Gegensatz zu Medikamenten werden Impfstoffe nicht konstant über längere Zeit verabreicht und werden deshalb vom Körper schnell wieder abgebaut. Nebenwirkungen treten daher bei Impfstoffen spätestens nach wenigen Wochen auf – auch in der Vergangenheit wurden noch nie Spätfolgen bei einem Impfstoff beobachtet.
Davon abzugrenzen sind Langzeitfolgen, also kurz nach der Impfung eintretende Nebenwirkungen, die über einen längeren Zeitraum anhalten. Diese Effekte würden sich auch im Rahmen der Zulassungsstudien beobachten lassen.
Wie sind die allergischen Reaktionen und Todesfälle zu bewerten?
In Großbritannien, wo der Impfstoff von BioNTech/Pfizer im Rahmen einer Notfallzulassung bereits etwas länger eingesetzt wird, gab es in sehr seltenen Fällen größere allergische Reaktionen. Deshalb haben die britischen Behörden Menschen mit bereits bestehenden starken, lebensbedrohlichen Allergien aufgefordert, sich vorerst nicht impfen zu lassen, bis der Zusammenhang näher untersucht ist.
In der EU gilt eine solche Warnung nicht: Zwar wurden einige allergische Reaktionen beobachtet, jedoch werden die Fälle als extrem selten eingestuft. Da solche allergischen Reaktionen in den ersten Minuten nach der Impfung auftreten, wird eine medizinische Nachbeobachtung empfohlen, um gegebenenfalls sofort reagieren zu können.
Zwar sind seit Beginn der Impfkampagnen vereinzelt auch Todesfälle in zeitlicher Nähe zu der Impfung aufgetreten. Die Untersuchung dieser Fälle hat aber keinen Zusammenhang zu der Impfung ergeben. Die Erklärung ist eine andere: Da zu Beginn besonders alte und schwerstkranke Menschen geimpft werden, war es nach Einschätzung von Experten zu erwarten, dass es in dieser Gruppe auch zu Todesfällen kommen würde, die aber nur zufällig kurz nach der Impfung eintreten, die Todesursache war also eine andere.
In Norwegen gab es vereinzelte Fälle schwerstkranker Personen, die nach der Impfung verstarben. Auch wenn ein möglicher Zusammenhang bislang nicht bestätigt ist, wurden die Impfempfehlungen dahingehend angepasst, dass bei extrem gebrechlichen Menschen, für die Nebenwirkungen wie Fieber oder eine allergische Reaktion schwerwiegende Konsequenzen haben könnten und die vermutlich nur noch eine kurze Lebenszeit vor sich haben, abgewogen werden sollte, ob eine Impfung zu empfehlen sei oder nicht.