Drogenmissbrauch

Was sind eigentlich Drogen? Per Definition sind es natürliche, halb- oder vollsynthetische Verbindungen, die bewusst zur Herbeiführung einer Erlebnis- und Bewusstseinsänderung aufgenommen werden. Zu den Drogen zählen, neben illegalen Rauschmitteln wie Kokain, Cannabis, Heroin und anderen, auch ganz legal käufliche Produkte wie Alkohol, Zigaretten und Koffein. Doch nicht allein die pharmakologische Wirkung macht eine Substanz zur Droge, sondern erst der Missbrauch.
Gründe für Drogenmissbrauch: Berauschen statt Probleme lösen
Die Gründe für Drogenmissbrauch sind vielfältig. Drogen berauschen; durch die Einnahme von Rauschmitteln werden Lustgewinn, Hochgefühl und Nervenkitzel vermittelt. Es können auch Wahrnehmungsverzerrungen oder Trugbilder erzeugt werden, durch die Stimmung und Gefühle beeinflusst werden – bis hin zur halluzinogenen Wirkung.
Mit bewusstseinsverändernden Stoffen wird vor allem dann experimentiert, wenn Einsamkeit, Frustrationen, innere Leere sowie der Verlust von Lebensperspektiven vorherrschen. Nicht bewältigte Probleme, unbefriedigende Lebensumstände oder schwierige Beziehungen zu Familie, Freunden und Kollegen sind weitere Risikofaktoren, infolgedessen sich ein Missbrauchsverhalten entwickeln kann.
Manchmal sind Drogen auch medizinisch indiziert: Wer unter Depressionen oder Angst leidet, bekommt Schmerzmittel, Tranquilizer oder Antidepressiva verschrieben. Missbrauch oder Sucht liegt dann vor, wenn es sich um eine chronische Rauschmittelaufnahme handelt, so dass es zu einer psychischen oder körperlichen Abhängigkeit kommt.
Na denn Prost! – Die Droge Nr. 1 ist frei verkäuflich
Alkohol gilt als die Hauptdroge in Deutschland, wobei alle Berufe, sozialen Schichten und Geschlechter vom Alkoholismus betroffen sind. Laut der Deutschen Leberhilfe e.V. sind rund 3,5 Millionen Deutsche leberkrank. Bei den 25- bis 45-Jährigen ist die Leberzirrhose hierzulande die häufigste Todesursache auf Grund einer Erkrankung. Jährlich sterben 5.000 Deutsche an Leberkrebs und vermutlich leiden über eine Million Menschen in Deutschland an einer Alkohol bedingten Fettleber oder einer chronischen Leberentzündung.
Rauchen: Rolle der Medien
Trotz Warnungen vor den gesundheitlichen Risiken raucht in Deutschland ungefähr jeder vierte über 15 Jahre regelmäßig. Vor allem besorgniserregend ist, dass so viele junge Menschen rauchen: 19,4 % sind es in der Altersgruppe 15 bis unter 20 Jahre.
Einen erheblichen Einfluss auf die jüngeren Altersgruppen hat sicherlich der Umgang mit Rauchen in den Medien: In vielen Filmen und in der Mode wird Rauchen immer noch als der Inbegriff von Freiheit und Lifestyle dargestellt. Die rauchenden Darsteller husten nie, sondern sind im Gegenteil sogar besonders gesund und lebenslustig.
Die Risiken wie chronische Bronchitis oder Lungenkrebs werden dagegen unter den Tisch gekehrt. Es ist heute ganz eindeutig erwiesen, dass Rauchen die wesentlichste Einzelursache für Krebs überhaupt ist. Tabakrauch enthält viele krebserregende Stoffe, die nicht nur Lungenkrebs, sondern auch Lippen, Zungen, Rachen, Kehlkopf und Speiseröhrenkrebs fördern. Die Wahrscheinlichkeit, an einer chronischen Bronchitis zu erkranken, steigt mit der Zahl der täglich gerauchten Zigaretten.
Vertrauen ist gut, elterliche Kontrolle ist besser
Strenge Eltern reduzieren den Drogenkonsum, so das Ergebnis einer Untersuchung des Antidrogen-Centers in New York. Es stellte sich heraus, dass bestimmte Regeln und Kontrollen von Seiten der Eltern das Verhalten ihrer heranwachsenden Kinder zwischen 12 und 17 Jahren positiv beeinflussen.
Je mehr die Eltern erzieherische Maßnahmen wie Überwachung der schulischen Leistungen, Kontrolle der Fernseh- und Internetgewohnheiten sowie der CD-Einkäufe durchführten, desto geringer war das Risiko, dass die Sprösslinge zu Alkohol, Zigaretten oder illegalen Drogen griffen. Als positiv erwiesen sich auch gemeinsame Mahlzeiten und viel Zeit für Familiengespräche.
Weltdrogentag 26. Juni
Die Vereinten Nationen haben den 26. Juni zum Weltdrogentag erklärt. Bereits seit einigen Jahren wird an diesem Tag auf die Problematik des Drogen-Konsums hingewiesen. Vor allem an Jugendliche richtet sich das Gesprächs- und Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA).
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