Lymphsystem

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 16.01.2024 - 10:51 Uhr

Das Lymphsystem – auch Lymphgefäßsystem oder lymphatisches System genannt – setzt sich aus den Lymphgefäßen (Lymphbahnen) und den lymphatischen Organen zusammen. Die lymphatischen Organe werden nochmals in zwei Gruppen unterteilt:

Die Lymphgefäße (Lymphbahnen) ziehen sich durch weite Teile des Körpers und transportieren die Lymphflüssigkeit, die auch als Lymphe bezeichnet wird. Sie stellen im Gegensatz zu den Blutgefäßen keinen geschlossenen Kreislauf dar, denn die kleinsten Lymphgefäße, die Lymphkapillare, sind an den Enden offen. So können sie die Lymphe aus dem Gewebe aufnehmen und über die Lymphbahnen weiterleiten.

Das lymphatische System steht in enger Verbindung zum Immunsystem. Zu seinen Aufgaben gehört aber nicht nur die Abwehr von Infektionen und die Überwachung veränderter Zellen im Körper, sondern es spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung des Flüssigkeitsgleichgewichts im Körpergewebe. Darüber hinaus werden über das Lymphsystem mit der Lymphflüssigkeit Abfallprodukte wie abgestorbene Zellen, Eiweiß- und Fremdkörper, Bakterien, Fette und Stoffwechselendprodukte in die Lymphknoten geleitet, wo sie herausgefiltert werden. Danach wird die Lymphe in der Nähe des Herzens wieder dem Blutkreislauf zugeführt. Endgültig werden Abfallstoffe über die Nieren und die Leber ausgeschieden.