Kleinhirn

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 10.11.2023 - 16:26 Uhr

Das Kleinhirn (Cerebellum) liegt im hinteren Bereich des Schädels, unterhalb des Großhirns und neben dem Hirnstamm. Es besteht aus zwei Hälften, den beiden Kleinhirnhemisphären, und dem dazwischenliegenden Kleinhirnwurm (Vermis cerebelli). Über die sogenannten Kleinhirnstiele ist es mit dem Hirnstamm verbunden. Im Inneren des Kleinhirns befindet sich die weiße Substanz. Die graue Substanz bildet die Kleinhirnrinde.

Wichtige Funktionen des Kleinhirns umfassen die folgenden:

  • Koordination und Steuerung von Bewegungen: Sorgt für präzise und flüssige Bewegungen der Muskeln und ist an der Optimierung von Bewegungsmustern beteiligt (motorisches Lernen).
  • Gleichgewicht und Haltung: Kontrolliert die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts und die Körperhaltung.
  • Regulation des Muskeltonus: Beeinflusst die Spannung der Skelettmuskulatur im Ruhezustand.

Schäden im Kleinhirn können unter anderem durch einen Schlaganfall, Entzündungen, Infektionen, Tumoren, Vergiftungen oder Alkoholmissbrauch entstehen. Sie können die Kommunikation zwischen Kleinhirn und Rückenmark beeinträchtigen. Die Folge ist eine Störung des Gleichgewichts und der Bewegungskoordination, welche als Ataxie bezeichnet wird.