Flohsamen – Wirkung

Von: Dr. med. Carmen Monasterio (Fachärztin für Innere Medizin)
Letzte Aktualisierung: 17.10.2018 - 12:19 Uhr

Flohsamen haben einen dualen Wirkmechanismus, sodass sie einerseits bei Verstopfung, andererseits aber auch bei Durchfall wirken.

So wirken Flohsamen bei Verstopfung

Der abführende Effekt der Samen bei Verstopfung beruht darauf, dass die Schleimstoffe der Samenschalen viel Wasser zu binden vermögen. Im Dickdarm kommt es zur Quellung der Samen und einer 10-15-fachen Volumenzunahme. Durch die erhöhte Füllung des Darms werden in der Darmwand Reflexe ausgelöst, die die Darmbewegung und somit auch die Darmentleerung fördern.

Flohsamen: Wirkung bei Durchfall

Bei Durchfall kommt es ebenfalls zu einer Quellung der Samen. Die überschüssige Flüssigkeit wird im Darm gebunden, was dazu führt, dass die Konsistenz des Stuhls dicker wird.

Weitere Wirkweisen von Flohsamen

Bei entzündlichen Darmerkrankungen vermögen die Schleimstoffe Bakteriengifte zu binden und schützen so die Schleimhaut vor einer weiteren Schädigung.

Der fettsenkende Effekt beruht auf einer Bindung von Gallensäuren und Cholesterin an die Schleimstoffe, wodurch diese vermehrt mit dem Stuhl ausgeschieden werden.

Nebenwirkungen von Flohsamen

In seltenen Fällen können bei der Einnahme von Flohsamen, insbesondere bei der pulverisierten Droge und flüssigen Zubereitungen, allergische Reaktionen auftreten. Insbesondere zu Beginn der Behandlung mit Flohsamen kann es zu Blähungen, Krämpfen und Druckgefühl kommen, was mit der Zeit jedoch abnimmt und schließlich verschwindet.

Flohsamen: Wechselwirkungen

Da es unter Umständen durch den Flohsamenschleim zu einer verminderten Aufnahme von anderen Medikamenten ins Blut kommen kann, sollten diese immer erst mit einem Abstand von etwa einer Stunde eingenommen werden. Bei Diabetikern kann eventuell eine Reduzierung der Insulindosis notwendig sein, weil Flohsamen die Aufnahme von Zucker aus dem Darm in das Blut reduzieren.