Leinsamen – Wirkung

Von: Dr. med. Carmen Monasterio (Fachärztin für Innere Medizin)
Letzte Aktualisierung: 11.10.2018 - 11:27 Uhr

Leinsamen und ihre Wirkung

Leinsamen ist eine typische Füll- und Quellstoffdroge, welche die Darmbewegung anregt und dadurch abführend wirkt. Die Samen werden nach der Aufnahme bis in den Dickdarm transportiert. Dort lagert sich durch die hohe Wasserbindungskapazität der Schleimzellen Wasser in die Samen ein, sodass diese auf das 4-8fache Volumen anschwellen.

Durch das erhöhte Volumen steigt der Druck, was Reflexe in der Darmwand auslöst. Dies führt wiederum zu einer Anregung der Darmbewegung und zur schnelleren Ausscheidung des Stuhls. Die schützende Wirkung auf die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes kommt unter anderem über eine Vermehrung der Bakterienflora zustande.

Nebenwirkungen von Leinsamen

Manchmal können bei der Einnahme von Leinsamen Blähungen auftreten, sehr selten kommt es zu Überempfindlichkeitsreaktionen. Bei Beachtung der richtigen Dosierung und vor allem ausreichender Flüssigkeitszufuhr, etwa im Verhältnis 1:10, sind weitere Nebenwirkungen derzeit jedoch nicht bekannt.

Wechselwirkung und Gegenanzeigen

Wie bei vielen Schleimstoffdrogen kann auch bei der Anwendung von Leinsamen die adäquate Aufnahme von gleichzeitig eingenommenen Medikamenten ins Blut gestört sein. Deshalb sollten Leinsamen immer mindestens 1 Stunde vor oder nach dem Schlucken anderer Medikamente eingenommen werden.

Außerdem dürfen Quellmittel und Medikamente gegen Durchfall, welche die natürliche Darmbewegung hemmen, nicht gleichzeitig mit Leinsamen eingenommen werden, da es sonst zu einem Darmverschluss kommen kann.