Liebstöckel – Anwendung

Liebstöckelwurzel ist ein harntreibendes Mittel (Diuretikum), das zur Durchspülungstherapie eingesetzt wird. Wichtige Anwendungsgebiete für Liebstöckel sind demnach entzündliche Vorgänge und Infektionen der ableitenden Harnwege, darunter beispielsweise Blasenentzündungen und Entzündungen des Harnleiters oder der Harnröhre.

Des Weiteren nutzt man die Pflanze zur Vorbeugung von sogenanntem Nierengrieß, sprich Ansammlungen kleiner Nierensteine. Traditionell eignet sich Liebstöckel ganz allgemein "zur Unterstützung der Ausscheidungsfunktion der Nieren".

Liebstöckel in der Volksmedizin

Liebstöckel wurde schon vor 1.000 Jahren zur Verdauungsförderung, Blähungslinderung und als harntreibendes Mittel eingesetzt. Auch heute wird es in der Volksmedizin als Diuretikum, menstruationsförderndes Mittel, schleimlösendes Mittel bei Schleimhautentzündungen der Luftwege und Magenmittel bei Sodbrennen, Völlegefühl und Verdauungsbeschwerden verwendet.

Auch bei Schwellungen in den Füßen durch Wassereinlagerung im Gewebe (Ödeme) wird Liebstöckel volksmedizinisch eingesetzt; dies ist jedoch laut der Monographie der Kommission E eine Kontraindikation.

Verwendung als Lebensmittel

Liebstöckel wird, neben den medizinischen Anwendungsgebieten, auch als Gewürz und in der Spirituosenindustrie als Bestandteil von Kräuterlikören und Bitterschnäpsen verwendet.

Anwendung in der Homöopathie

In der Homöopathie verwendet man die getrockneten, unterirdischen Teile in der anthroposophischen Therapierichtung.

Inhaltsstoffe von Liebstöckel

Liebstöckelwurzel enthält zu 0,4-1,7 % ätherisches Öl, wobei die Hauptinhaltsstoffe mit einem Anteil von 50-70 % die sogenannten Alkylphthalide sind. Ein wichtiger Vertreter dieser Gruppe, die vornehmlich für den charakteristischen Geruch verantwortlich ist, ist das Ligustilid.

Ferner sind in der Wurzel Cumarinderivate, Furanocumarine, Phenolcarbonsäuren und verschiedene flüchtige Säuren enthalten.

Liebstöckel: Bei welcher Indikation?

Indikationen für die Anwendung von Liebstöckel sind:

• Entzündungen der ableitenden Harnwege
• Harnwegsentzündung
• Blasenentzündung
• Nierengrieß