Wermut – Wirkung

Von: Dr. med. Carmen Monasterio (Fachärztin für Innere Medizin)
Letzte Aktualisierung: 23.11.2018 - 17:07 Uhr

Die Einnahme der Droge kann zu einer reflektorischen Anregung der Speichel-, Magen- und Gallensekretion führen, was insgesamt die Verdauung fördert, appetitanregend und blähungsfördernd wirkt. Wermutkraut gilt ferner als aromatischer Magenbitter und antimikrobielles Mittel.

Bitterstoffe verursachen Wirkung von Wermut

Die Wirkung beruht auf den Bitterstoffen und dem ätherischen Öl. Die Bitterstoffe gehören zu den sogenannten Sesquiterpenlactonen, die Hauptkomponente ist Absinthin. Weitere in den Bitterstoffen vorkommende Komponenten sind

  • Absintholid
  • Isoabsinthund Artenolid und Artanolid
  • Pharsin B und C

Da der Gehalt der Bitterstoffe mit der Vollblüte enorm ansteigt, ist der Erntezeitpunkt von großer Bedeutung.

Thujon und andere Wirkstoffe

Der hauptsächliche Bestandteil des ätherischen Öls sind Terpene (chemische Verbindungen, die natürlicherweise in Organismen vorkommen), zum Beispiel Thujon und über 50 weitere. Thujon wirkt in höheren Dosierungen oder bei chronischem Gebrauch als Krampfgift.

Andere Bestandteile der Droge sind Kaffeesäure und Cumarine (pflanzliche Substanzen, die in Medikamenten zur Blutgerinnungshemmung eingesetzt werden).

Wermut: Welche Nebenwirkungen gibt es?

Bei Überdosierung können bei der Einnahme von Wermutkraut Nebenwirkungen auftreten. Thujon, als wirksamer Bestandteil des ätherischen Öls, wirkt in toxischen Dosierungen durch eine reversible Blockade bestimmter Rezeptoren als Krampfgift. Es kann zu Erbrechen, Magen- und Darmkrämpfen sowie Harnverhaltung kommen. In schweren Fällen sind Benommenheit, zentralnervöse Störungen und Nierenschäden möglich.

Wermut sollte nicht mit Medikamenten eingenommen werden, welche zu einer Absenkung der Krampfschwelle führen könnten.