Medikamente in der Hausapotheke
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Die 8-R-Regel für Medikamente in der Hausapotheke

Von: Gesundheit-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 24.01.2018 - 16:32 Uhr

Arzneimittel können nur dann richtig wirken, wenn sie korrekt angewendet werden. Ihrer Gesundheit zuliebe sollten Sie deshalb einige wichtige Regeln zum richtigen Umgang mit Arzneimitteln beachten - und die wichtigsten Mittel in ihrer Hausapotheke vorrätig haben. Der Umgang mit Medikamenten verlangt sehr viel Sorgfalt. In Abwandlung der sogenannten "8-R-Regel", die in der Pflege älterer und kranker Menschen angewandt wird, kann diese Regel bei der richtigen Handhabung von Arzneimitteln helfen.

1. Richtige Person

Nehmen Sie niemals Arzneimittel ein, die der Arzt jemand anderem verordnet hat, auch wenn sie demjenigen noch so gut geholfen haben. Überreste von Arzneimitteln am besten gar nicht mehr aufbewahren. Dies gilt insbesondere für Antibiotika. Treten Nebenwirkungen auf oder verschlechtert sich das Krankheitsbild, sprechen Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt oder Apotheker.

2. Richtiges Medikament

Lesen Sie vor der Einnahme des Arzneimittels sorgfältig die Packungsbeilage, vor allem die Punkte Anwendungsgebiet und Gegenanzeigen (darf ich das Arzneimittel überhaupt einnehmen?). Fragen Sie gegebenenfalls Ihren Arzt oder Ihre Apotheke nach Wechselwirkungen, wenn Sie zusätzlich andere Arzneimittel einnehmen. Die Wirkungen können sich unter Umständen gegenseitig beeinflussen - entweder abschwächen oder verstärken.

3. Richtige Dosis

Befolgen Sie exakt die Dosierungsanleitung. Die Dosis darf nicht eigenmächtig erhöht (viel hilft nicht immer viel!) oder gesenkt werden. Halten Sie außerdem die vorgeschriebenen Einnahmeintervalle ein. Dies gilt sowohl für Medikamente im Dauergebrauch als auch für eine Akutbehandlung.

4. Richtige Verabreichungsart/-stelle

Arzneimittel sollten nach Vorschrift des Arztes bzw. nach der Anleitung im Beipackzettel eingenommen bzw. an der vorgegebenen Stelle appliziert werden.

5. Richtiger Zeitpunkt

Die vorgesehene Behandlungsdauer ist unbedingt einzuhalten - auch dann, wenn die Beschwerden mittlerweile nachgelassen haben. So müssen Antibiotika immer aufgebraucht werden, damit es nicht zu so genannten Resistenzbildungen kommt. Antibiotikaresist bedeutet, dass das Medikament bei der nächsten Einnahme nicht mehr gegen den Erreger wirkt, da dieser gegen den Wirkstoff sozusagen "immun" ist.

Halten die Beschwerden trotz medikamentöser Behandlung an, suchen Sie Ihren Arzt auf. Nur er kann entscheiden, ob vielleicht eine andere Form der Behandlung notwendig oder sinnvoll ist.

6. Richtige Anwendungsdauer

Arzneimittel nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr einnehmen. Augentropfen dürfen nur 6 Wochen nach Öffnen des Fläschchens angewandt werden. Wichtig ist auch, das Alter der Verbandsmaterialien und Medikamente Ihrer Hausapotheke regelmäßig zu überprüfen und Abgelaufenes gegen Neues zu ersetzen. Rostige Scheren oder Binden, die verschmutzt sind, sollten ausgetauscht werden. Das gleiche gilt für eingetrocknete Salben und für Flüssigkeiten, die ausflocken.

7. Richtige Aufbewahrung

Bewahren Sie die Packungsbeilage zusammen mit dem Arzneimittel während der gesamten Behandlungsdauer in der Originalverpackung auf. Arzneimittel, von denen der Beipackzettel fehlt und die sich nicht mehr identifizieren lassen, sollten konsequent entsorgt werden. Grundsätzlich gilt: Arzneimittel immer kühl und trocken lagern; sie sind im Schlafzimmer besser aufgehoben als im Bad. Die Hausapotheke sollte abschließbar sein - und abgeschlossen sein, damit Kinder nicht an die Medikamente gelangen können.

8. Richtige Entsorgung

Medikamente nicht im Hausmüll entsorgen. Am besten die abgelaufenen oder nicht mehr benötigten Arzneimittel in der Apotheke abgeben.

Die "Top Ten" der Hausapotheke

  1. Erkältungsmittel: Hustensaft, Nasenspray, Halsschmerztabletten, Erkältungsöl
  2. Fieberthermometer
  3. Schmerzmittel, z. B. gegen akute Kopf-, Zahn- oder Gelenkschmerzen
  4. Vitamintabletten, Immunstimulanzien
  5. Magen-Darm-Mittel: gegen Übelkeit, Magenbeschwerden, Durchfall, Verstopfung
  6. Pflanzliche Beruhigungsmittel gegen Nervosität und Schlafstörungen
  7. Verbandsmaterial (inklusive Schere, Desinfektionsmittel und Sprühpflaster)
  8. Sportsalbe
  9. Kühlendes Gel gegen Verbrennungen und Juckreiz bei Insektenstichen
  10. Alle Mittel, die Ihnen Ihr Arzt zur regelmäßigen Einnahme verordnet hat, z. B. Cholesterinsenker, Blutdrucksenker etc.