Frau mit schöner Haut
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Mit der Haut im Einklang

Von: Sabrina Haas (Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 15.08.2017 - 09:30 Uhr

Um sich mit und in seiner Haut rundum wohl zu fühlen, ist es wichtig sie zu pflegen. Doch Hautprobleme, wie etwa trockene Haut, Akne, Ausschläge und Hautkrankheiten können die Balance der Haut schnell aus dem Gleichgewicht bringen. Wann vertraue ich meine Haut am besten einem Arzt an, wann ist der Gang zur Kosmetikerin sinnvoll? Der Traum von makelloser Schönheit und reiner Haut ist ein Relikt aus alten Zeiten, dennoch top aktuell. Reduzieren von Falten, Behandlungen von Akne sowie Straffungen der Haut sind so beliebt wie nie zuvor. Gerade Anti Aging Behandlungen haben im Bereich der Hautpflege und Kosmetik einen hohen Stellenwert.

Moderne Kosmetik für die Haut

Moderne Behandlungsformen aus der Kosmetik können nicht nur oberflächlich an der Haut positive Wirkung erzielen, sondern versprechen zudem eine intensive Wirkung mit Tiefenkraft. Immer beliebter werden in der Kosmetik so auch Produkte, die durch wissenschaftliche Studien nachweisbare Ergebnisse erzielen können, sogenannte Cosmeceuticals oder Dermakosmetik.

Cosmeceutical setzt sich aus den Begriffen cosmetic und pharmaceutical zusammen, Dermokosmetik besitzt einen Wortteil aus der Dermatologie (Lehre von Hautkrankheiten). Beide Wortschöpfungen signalisieren dem Verbraucher, dass Kosmetik und Medizin sehr nahe zusammenliegen.

Tatsächlich verschmelzen bestimmte Anliegen aus der Kosmetik mit den Möglichkeiten der Medizin. Für den Kunden und Patienten ist es jedoch nicht immer leicht zu erkennen, wann sein Hautproblem einer medizinischen Behandlung bedarf oder wann er seine gewünschten Erfolge mit dem Angebot einer Kosmetikerin erwarten kann.

Kosmetik und die gesetzliche Regelung

Kosmetik wird per Gesetz in Deutschland durch die Kosmetikverordnung geregelt. Diese besagt, welche Aufgaben und welche Richtlinien im Rahmen von Kosmetik zu beachten sind, welche Stoffe und Materialien verwendet werden dürfen. Jedoch sind viele gesetzliche Grauzonen bei der Verbindung von Kosmetik und Medizin vorhanden. Nicht alle Tätigkeiten werden zu Kosmetik oder Medizin klar definiert.

Gerade im Anti Aging gibt es viele Angebote zur Behandlung auf dem Markt, die neben positiven Wirkungen aber auch Nebenwirkungen mit sich bringen können, welche möglicherweise die Gesundheit negativ beeinflussen könnten. Selbstverständlich darf eine Kosmetikerin keine Diagnosen erstellen, jedoch muss sie in der Lage sein den Zustand der Haut zu erkennen, um diese für die richtige Pflege auch in einen Hauttyp einordnen zu können.

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Akne, Anti Aging und gesunde Haut

Akne gehört mit zu den häufigsten Problemen der Haut. Innerhalb der Kosmetik, abhängig vom Schweregrad der Akne, ist es möglich Linderung zu erzielen. Jedoch sind selbstverständlich in der Kosmetik Grenzen bei der Behandlung von Akne gesetzt. Sinnvoll ist es daher, Hautveränderungen und Hautkrankheiten vor Maßnahmen in der Kosmetik von einem Arzt fachlich abzuklären. Oftmals ist eine Kombination von medizinischer Behandlung und kosmetischer Ergänzung die perfekte Lösung. Im Anti Aging sind generell plastische und ästhetische Operationen sowie Faltenunterspritzung mit Botox einem Arzt vorbehalten.

Nicht klar gesetzlich geregelt sind im Anti Aging jedoch das Unterspritzen von Falten mit natürlichen oder synthetischen Materialien. Sehr beliebt im Angebot der Kosmetik ist auch die sogenannte "Fett-weg-Spritze" und Faltenglättung mittels der Mesotherapie. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, in Deutschland zählt die Mesotherapie zu den heilenden Berufen. Nur ein Arzt, Heilpraktiker oder eine Kosmetikerin mit entsprechender Zusatzqualifikation darf diese Behandlungen im Anti Aging anbieten.

Fußpflege – kosmetisch oder medizinisch?

Seit 2002 ist das Podologengesetz in Kraft getreten. Kosmetikerinnen und Fußpfleger, die keine entsprechende Zusatzausbildung haben dürfen seitdem ausschließlich kosmetische Fußpflege anbieten. Erkrankungen am Nagel, wie etwa ein Fußpilz, oder Diabetiker mit Fußproblemen gehören also zum Podologen oder je nach Schweregrad bedarf es auch hier einer Behandlung durch einen Arzt.

Ideal sind übrigens Kooperationen zwischen einem Arzt und einem Kosmetikstudio. Viele Arztpraxen bieten sogar Kosmetikerinnen einen eigenen Behandlungsraum für Kosmetik in ihrer Praxis an, sodass Patienten und Kunden von beiderlei Fachwissen profitieren können.