Füße mit Fußproblemen
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SOS-Tipps bei Fußproblemen

Von: Dr. med. Lisa Rosch (Ärztin)
Letzte Aktualisierung: 23.10.2019 - 14:19 Uhr

Unsere Füße tragen uns durch die Welt, bei jedem Wetter und nicht selten in enges, drückendes Schuhwerk gezwängt. Daher ist es kein Wunder, dass sie auf unterschiedlichste Art und Weise erkranken können. So kommt es oftmals zu Fußproblemen wie Warzen an den Ballen, Fußschmerzen beim Laufen oder Fußpilz. Was Sie bei verschiedenen Fußbeschwerden tun können, lesen Sie hier.

Ursachen von Fußschweiß

Fußschweiß ist lästig und nicht selten wegen des käsigen Geruchs peinlich. Gerade im Sommer neigen manche Menschen mehr als andere zu schweißigen Füßen. Das kann Veranlagung sein, doch auch falsches Schuhwerk ist eine mögliche Ursache.

Auswahl von Schuhen und Socken

Besonders wenn die Temperaturen steigen, sollte man seinen Füßen zuliebe auf luftdurchlässige, atmungsaktive Schuhe achten. Sandalen, Flip-Flops oder Sneaker von hoher Qualität gewährleisten jederzeit eine frische Brise – Fußschweiß kann somit gleich verdunsten. Das fuß-freundlichste Material ist Echtleder, besonders schweißtreibend ist dagegen Plastik. 

Im Winter ist die Schuhauswahl naturgemäß etwas begrenzter. Hier können die richtigen Schuhsohlen Abhilfe leisten. Produkte aus Leder oder Zedernholz haben in Warentests besonders gut abgeschnitten. Für den Sommer bieten sich parfümierte Einlegesohlen an, die den Schweißgeruch überdecken.

Auch auf atmungsaktive Socken ist zu achten. Feine Baumwollsocken sind besser als Synthetiksocken. Zudem hilft mehrmals tägliches Wechseln der Socken, ein dauerhaft frisches Gefühl aufrecht zu erhalten. Nach dem Tragen müssen Socken bei 60° C gewaschen werden, um Bakterien abzutöten.

Fußschweiß – was tun?

Fußschweiß ist von Natur aus geruchslos. Erst wenn der Schweiß in Kontakt mit unseren Hautbakterien kommt, entwickelt sich der typische käsige Geruch. Daher kann das Einsprühen des Schuhs mit Desinfektionsmittel das Bakterienwachstum im abgeschlossenen Schuh eindämmen. Den gleichen Effekt bieten alkoholhaltige Schuhdeos.

Ein weiterer "Ersthelfer" bei Fußschweiß ist Fußpuder. Er absorbiert die Feuchtigkeit und verbessert zum einen den Tragekomfort bei warmen Temperaturen, zum anderen reduziert er den Käsegeruch.  

Schließlich ist es hilfreich gegen Fußschweiß, mehrere Paare Schuhe im Wechsel zu tragen. In der Zwischenzeit kann man das getragene Paar zum Lüften vor die Tür stellen und zusätzlich mit Zeitungspapier ausstopfen, um das Trocknen zu beschleunigen.

Hat sich trotz aller Maßnahmen Fußschweiß entwickelt, wirkt ein aromatisches Fußbad erfrischend. Wichtig: Nach dem Bad die Füße inklusive der Zehenzwischenräume ordentlich trocknen.

7 Tipps bei Fußschweiß

  • Richtige Schuhauswahl treffen: Offene Schuhe oder atmungsaktive Sneaker.
  • Im Winter hilft das Tragen von Schuhsohlen aus Leder oder Zedernholz.
  • Baumwollsocken anziehen, bei Bedarf mehrmals täglich wechseln.
  • Alkoholhaltiges Schuhdeo oder parfümierte Einlagen benutzen.
  • Schuhe einmal in der Woche mit Desinfektionsmittel einsprühen.
  • Mehrere Schuhpaare im Wechsel tragen, zwischenzeitlich trocknen und auslüften lassen.
  • Fußbäder mit aromatischen Zusätzen wirken erfrischend.

Fußpilz

Brennende, juckende Füße und eine Schuppung der Füße sind typische Anzeichen von Fußpilz. Das warme, leicht feuchte Milieu der Zehenzwischenräume bildet den idealen Nährboden für Fußpilzerreger. Die Ansteckung erfolgt über direkten Kontakt, zum Beispiel beim Barfußlaufen im Schwimmbad oder der öffentlichen Sauna. 

Damit es zu einer Infektion kommt, muss der Pilzerreger jedoch den natürlichen Schutzmantel der Haut überwinden. Kleine Wunden begünstigen somit die Ansteckung. Auch immungeschwächte Menschen haben ein erhöhtes Risiko, an Fußpilz zu erkranken.

Breitet sich der Fußpilz aus, können auch Zehennägel und Fußsohle betroffen sein. Zur Behandlung von Fußpilz werden pilzabtötende Präparate (Antimykotika) eingesetzt. Bei milden Infektionen reicht die äußerliche Anwendung in Form von Cremes, Salben und Puder aus, bei schweren Infektion kann die Einnahme von antimykotischen Tabletten nötig sein.

7 Tipps gegen Fußpilz

  • Barfußlaufen in öffentlichen Räumen vermeiden und Badeschuhe anziehen.
  • Bei ersten Anzeichen einer Fußpilzinfektion einen Hautarzt aufsuchen.
  • Regelmäßige, gründliche Fußpflege beugt einer Fußpilzinfektion vor.
  • Wunden vermeiden: Bequemes Schuhwerk und professionelle Fußpflege helfen, den Erregern keine Eintrittsmöglichkeiten zu bieten.
  • Für ein trockenes, "pilzfeindliches" Fußmilieu sorgen: Trockene Socken und atmungsaktives Schuhwerk tragen.
  • Im Fall einer Fußpilzinfektion regelmäßiges Wechseln der benutzten Handtücher und Socken sowie Wäsche der Textilien bei 60 °C.
  • Antimykotika sind Medikamente in Form von Salben oder Tabletten, die den Pilz abtöten.

Blase am Fuß

Eine häufige Situation: Nach einer schönen Wanderung zieht man die schweren Stiefel aus und bemerkt eine Druckstelle an der Ferse. Am nächsten Tag hat sich eine große Blase gebildet – was ist jetzt zu tun?

Ist die Blase erstmal da, sollte man sie aufstechen. Dadurch kann das darin enthaltene Sekret abfließen und die Bedingungen für eine Neubildung von Hautzellen sind geschaffen. Für das Aufstechen der Blase bietet sich eine durch Hitze oder Alkohol desinfizierte Nähnadel oder eine sterile Kanüle aus der Apotheke an.

Anschließend muss die Stelle für eine optimale Wundheilung geschützt werden. Blasenpflaster eignen sich besonders gut, um weitere Reibung zu verhindern. Nachts sollte das Pflaster jedoch abgelöst werden, da Luft die Heilung von Blasen ebenfalls unterstützt. Kleinere Blasen können belassen werden, sie bilden sich oft von alleine zurück.

Blasen vorbeugen kann man durch geeignetes, druckfreies Schuhwerk. Besteht bereits eine Druckstelle, kann ein Blasenpflaster weiterer Reibung vorbeugen.

5 Tipps bei Blasen

  • Bequemes, reibungs- und druckfreies Schuhwerk tragen.
  • Schuhe vor längeren Strecken erst einlaufen.
  • Bei beginnenden Druckstellen Blasenpflaster benutzen.
  • Vorhandene große Blasen mit desinfizierter Nadel aufstechen, kleinere Blasen belassen.
  • Weitere Reibung durch Pflaster minimieren, nachts Luft an die Blasen lassen.

Eingewachsener Zehennagel

Durch falsche oder mangelnde Fußpflege, Nagelverletzungen oder zu enges Schuhwerk kann es zu einem eingewachsenen Zehennagel (lat. Unguis incarnatus) kommen. Auch eine angeborene breite Nagelform kann das Einwachsen eines Zehennagels begünstigen. 

Dabei schiebt sich der seitliche Nagelrand unter die Haut in das Nagelbett und es kommt zu einer vermehrten Wucherung der Nagelfalz (der Hautfalte seitlich des Nagels). Bereits dieses Stadium ist sehr schmerzhaft. Am häufigsten ist der große Zeh (Großzehe) betroffen.

Im Verlauf kann sich eine Entzündung bilden – der Zeh wird rot, dick und warm, eventuell entleert sich Eiter. In schweren Fällen und vor allem bei immungeschwächten Menschen kann sich die Entzündung in Richtung Körperstamm ausbreiten und sogar eine Blutvergiftung verursachen.

Daher sollten eingewachsene Zehennägel frühzeitig durch eine professionelle Fußpflege oder – bei ausgeprägten Fällen – durch einen Arzt behandelt werden.

Behandlung eines eingewachsenen Zehennagels

Zur Behandlung eines eingewachsenen Zehennagels stehen zunächst eine Reihe konventioneller Möglichkeiten zur Verfügung: 

  • Antientzündliche Fußbäder machen die Nagelhaut geschmeidig und wirken einer bakteriellen Infektion entgegen.
  • Spezielle Taping-Techniken versuchen, den Raum zwischen Nagel und Nagelbett zu vergrößern.
  • Nagelkorrekturspangen sollen dem Nagel eine neue Form zu geben.

Diese Techniken kommen vor allem bei chronischen Verlaufsformen zum Einsatz und können bis zu 14 Monate lang erforderlich sein.

Reichen diese Maßnahmen nicht aus oder liegt eine Entzündung am Zehennagel vor, hilft oft nur noch ein chirurgischer Eingriff. Je nach Befund wird der Nagel keilförmig ausgeschnitten (Emmert-Plastik) oder lediglich der Nagelrand entfernt.

4 Tipps gegen eingewachsene Zehennägel

  • Die Zehennägel zur Vorbeugung nicht oval, sondern gerade und nicht kürzer als das seitliche Nagelbett abschneiden.
  • Beim Schneiden der Nägel darauf achten, die Nagelhaut nicht zu verletzen.
  • Vor allem bei einer Zuckerstoffwechselstörung (Diabetes mellitus) oder Durchblutungsstörungen der Füße (pAVK) auf eine professionelle Fußpflege zurückgreifen.
  • In schweren Fällen muss der Arzt den eingewachsenen Zehennagel chirurgisch behandeln.

Dornwarzen

Dornwarzen (Plantarwarzen) treten nur an den Füßen auf und gehören zu den häufigsten Warzen dieses Körperteils. Sie sind nicht leicht zu erkennen, da sie unterschiedliche Formen annehmen können. Typisch ist ihre scharfe Abgrenzung gegen die gesunde Haut und eine ausgeprägte zentrale Verhornung. Sie wachsen nach innen und schließen somit mit dem Hautniveau ab. Der nach innen wachsende Hornkegel bereitet beim Auftreten Schmerzen.

Ursächlich für Dornwarzen sind humane Papillomviren (HPV). Die Ansteckung verläuft über direkten Kontakt mit Hornschuppen, beispielsweise im Schwimmbad oder öffentlichen Saunen.

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Behandlung von Dornwarzen

Als Therapie stehen bei Dornwarzen verschiedene Präparate zur lokalen Anwendung zur Verfügung, von denen keines einen sicheren Erfolg verspricht. Der Wirkstoff Salicylsäure soll zur Ablösung der äußeren Hornschichten führen und die Warze somit freilegen. Säurehaltige Ätzmittel zerstören das Warzengewebe aber auch die umliegende gesunde Haut. Zellgifte (Zytostatika) töten ebenfalls sowohl Warzen- als auch gesundes Gewebe ab.

Außerdem gibt es verschiedene physikalische Verfahren zur Behandlung von Dornwarzen, wie zum Beispiel: 

  • Vereisung
  • Ausschabung (Kürettage)
  • Laser
  • Verödung
  • chirurgisches Ausschneiden
  • Photodynamische Therapie

Als Hausmittel mit fraglicher Wirksamkeit werden Knoblauch, Schöllkraut oder Zwiebelextrakt beschrieben.

4 Tipps bei Dornwarzen

  • Bei Verdacht auf eine Dornwarze sollte man einen Arzt aufsuchen.
  • Zur Behandlung gibt es verschiedene lokale Präparate, die das Absterben der Warze verursachen sollen.
  • Zudem stehen verschiedene physikalische Maßnahmen zur Verfügung.
  • Zur Verhütung einer Infektion sollte auf Barfußlaufen in öffentlichen Räumen verzichtet werden.

Wenn Sie diese alltagstauglichen Tipps umsetzen, sollten Fußbeschwerden der Vergangenheit angehören

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