Kind beim Schwimmen
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Schwimmen – ein Plus für die Gesundheit

Von: Sabrina Haas (Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 21.01.2019 - 12:12 Uhr

Nicht nur bei sommerlichen Temperaturen lädt Wasser zum Schwimmen ein. Schwimmen ist rund um den Globus ein absolut beliebter Sport. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass Schwimmen eine ideale Kombination aus Ausdauer, Muskelaufbau und Fettverbrennung darstellt. Schwimmen macht Spaß, hebt die Laune und formt ganz nebenbei auch den Körper.

Schwimmen: eine Sportart für jedermann

Wasser ist ein menschliches Element, zu rund 60 bis 70 Prozent bestehen wir Menschen daraus. Im Wasser fühlen wir uns einfach wohl, das Wasser trägt uns, lässt uns schweben, sodass wir uns so leicht wie eine Feder fühlen können.

Genau aus diesem Grund ist Schwimmen ein Sport, der für nahezu jeden geeignet ist. Ob Babys, Kinder, Erwachsene oder Senioren – für jedes Alter gibt es eine geeignete Technik beim Schwimmen, durch die der Körper fit gehalten werden kann.

Ein Baby kann dank Wasser die Welt entdecken

Im Mutterleib ist ein Baby von Flüssigkeit umgeben. Es fühlt sich im Fruchtwasser wohl und geborgen. Dieses Gefühl vermögen Babys auch im Wasser nach der Geburt zu spüren. Viele Schwimmbäder bieten Babyschwimmen an, wobei es hierbei selbstverständlich nicht darum geht, dem Baby möglichst früh eine Technik im Schwimmen beizubringen.

Ein Baby lernt im Wasser, denn durch die verschiedenen Eigenschaften, die Wasser besitzt, kann die Wahrnehmungsfähigkeit gefördert werden. Wärme, Kälte, Nässe, Auftrieb, Widerstand können von einem Baby im Wasser mühelos entdeckt werden.

Wird ein Kind früh an Wasser, seine Eigenschaften sowie den richtigen Umgang mit beziehungsweise im Wasser gewöhnt, so wird das Kind auch im Schulalter viel Spaß an diesem Sport haben. Mit Schwimmen kann mühelos der Muskelaufbau von einem Kind gefördert werden.

Schwimmen trainiert sanft den ganzen Körper

Mit einem regelmäßigen Training lassen sich durch Schwimmen Kalorien und Fett verbrennen. Das Positive am Schwimmen: Unser Körper wird bei diesem Sport zum großen Teil vom Wasser getragen, sodass etwaiges Übergewicht während der Bewegung nicht auf den Gelenken lastet.

Generell ist Schwimmen sehr gelenkschonend, daher auch für Menschen mit Problemen am Knie, Rückenschmerzen oder Arthrose geeignet.

Weitere positive Effekte auf die Gesundheit

Durch die Aktivität der Beine beim Schwimmen wird der Transport von Blut zum Herz unterstützt, sodass Schwimmen auch Erkrankungen von Venen vorbeugen kann.

Da beim Schwimmen viel Energie verbraucht wird, kann sich auch der Blutzuckerspiegel senken und somit die Gefahr an Diabetes zu erkranken möglicherweise reduziert werden.

Experten und Fachärzte empfehlen Schwimmen für Erwachsene und Kinder mit allergisch bedingtem Asthma. Durch das Schwimmen kann nämlich auch die Atemmuskulatur gestärkt werden.

Wichtig: Bei akuten Infekten oder bei Fieber sollte unbedingt auf das Schwimmen verzichtet werden.

Die richtige Schwimmtechnik

Wer vermutet, dass Schwimmen nicht anstrengend sei, irrt sich. Denn Schwimmen ist vor allem deshalb so effektiv, da man sich gegen den Widerstand im Wasser bewegen muss. Deshalb ist je nach Alter oder Gesundheitszustand auch die richtige Technik im Schwimmen für Erfolge ausschlaggebend: 

  • Ein Klassiker unter den Techniken beim Schwimmen ist das Brustschwimmen.
  • Besonders entlastend für den Kopf, Nacken sowie für den Rücken ist das Rückenschwimmen.
  • Beim Kraulen ist eine hohe Anforderung von Kraft sowie Ausdauer gefragt, ebenso beim Delfinstil.
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Schwimmen nach Trainingsplan

Ganz gleich, für welche Technik oder für welchen Stil sie sich beim Schwimmen entscheiden, wer sich an seine Trainingsregeln hält, tut sich und seiner Gesundheit etwas Gutes. Denn durch das Gefühl, im Wasser zu schweben, ist dieser Sport auch ein guter Ausgleich bei Stress.

Wie so oft im Sport gilt auch beim Schwimmen: Bitte nicht übertreiben. Wer mit dem Schwimmen anfängt oder schon lange nicht mehr sportlich aktiv war, sollte langsam beginnen und sich nach und nach steigern. Am besten ist es, sich genau an einen Trainingsplan zu halten, damit kann die eigene Gesundheit positiv beeinflusst werden.

Blasenentzündung nach dem Baden im Schwimmbad

Gerade bei Frauen ist eine Blasenentzündung (Zystitis) nach dem Schwimmen im Schwimmbad oder dem Baden im See keine Seltenheit. Schmerzen beim Wasserlassen, Bauchschmerzen und häufiger Harndrang sind dann die Folge. Ursache eines solchen Harnwegsinfekts sind meist Bakterien, die in die Harnröhre gelangen. Aufgrund der weiblichen Anatomie sind Frauen dabei weitaus häufiger betroffen als Männer.

Diese Tipps helfen, einer Blasenentzündung nach dem Schwimmbad vorzubeugen:

  1. Ziehen Sie nasse Badekleidung direkt nach dem Schwimmen aus: Im feucht-warmen Milieu können sich Erreger besonders gut vermehren. Begünstigt wird dies oft durch das synthetische Material von Bikinis & Co. Nehmen Sie daher stets Badesachen zum Wechseln mit, sodass Sie in Badepausen trockene Kleidung tragen können.
  2. Vermeiden Sie eine zu starke Auskühlung: Halten Sie sich nicht zu lange im kalten Wasser auf und halten Sie Ihren Körper in Schwimmpausen warm und trocken. Eine Auskühlung des Unterleibs kann die Immunabwehr an dieser Stelle schwächen und so eine Blasenentzündung begünstigen. Betreiben Sie einen Wassersport, der einen längeren Aufenthalt im kalten Wasser erfordert, ist ein Neoprenanzug ratsam.
  3. Tragen Sie zum Schwimmen ein Tampon, sollte dieser direkt nach dem Verlassen des Wassers ausgewechselt werden. So vermeiden Sie eine Unterkühlung des empfindlichen Intimbereichs und das Eindringen von Erregern.
  4. Achten Sie auf eine saubere, trockene Unterlage: Sitzen Sie nicht auf einem nassen Handtuch und auch nicht direkt am Beckenrand oder direkt auf dem Boden des Schwimmbads oder den Bänken in einer Therme. Hier können ebenfalls Erreger lauern. Legen Sie daher stets ein Handtuch oder eine Decke unter und waschen Sie diese nach dem Schwimmbadbesuch. Zum Abtrocknen sollten Sie immer ein zweites Handtuch mitnehmen.
  5. Trinken Sie ausreichend, insbesondere an warmen Sommertagen: Durch regelmäßiges Wasserlassen werden Erreger aus den Harnwegen schneller wieder ausgespült.