PECH-Regel nach Verletzungen beim Sport
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Was ist die PECH-Regel?

Von: Gesundheit-Redaktion, Silke Schwertel (geb. Hamann) (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 21.02.2023

Bei akuten Verletzungen wie Prellungen, Gelenkverletzungen, Zerrungen oder beispielsweise Bänder- und Muskelfaserrissen sollte man die bewährte PECH-Regel anwenden, denn gerade die ersten Minuten nach einem Unfall sind entscheidend, um die Folgen für Betroffene möglichst gering zu halten. Bei Knochenbrüchen ist die Methode hingegen nicht zu empfehlen.

Die PECH-Regel ist eine leicht zu merkende Grundregel bei Sportverletzungen und besteht aus folgenden Maßnahmen:

  • P = Pause
  • E = Eis
  • C = Compression
  • H = Hochlagern

P = Pause

Sofort mit dem Sport aufhören. Die verletzte Körperstelle sollte ruhiggestellt und nicht mehr unnötig bewegt werden, um innere Blutungen und Schwellungen zu begrenzen und um zu verhindern, dass sich Verletzungen verschlimmern und die Heilung verzögert wird.

E = Eis

Danach die verletzte Stelle mit Eis für etwa 20 bis 30 Minuten kühlen (kein Eisspray verwenden). Ist kein Eis in der Nähe, so kann man auch fließendes kaltes Wasser oder kalte Umschläge benutzen. Das Eis bewirkt durch die Verengung der Blutgefäße eine Verminderung von Blutungen und Schwellungen – es kann kein weiteres Blut mehr austreten, das betroffene Körperteil schwillt nicht weiter an. Wichtig ist aber, das Eis nie direkt auf die Haut zu legen, um lokale Erfrierungen zu vermeiden.

C = Compression

Der nächste Schritt ist das Anlegen eines Druckverbandes mit mäßiger (nicht zu starker) Spannung. Durch das Zusammendrücken des Gewebes wird eine weitere Einblutung reduziert. Die Kompression sollte möglichst zusammen mit der Kühlung angewandt werden und dient auch der Ruhigstellung in einer möglichst schmerzarmen Haltung. Ein elastischer Bindenverband oder eine selbsthaftende Binde sollte immer in de Richtung des Herzens gewickelt werden.

Achtung: Treten klopfende, pulsierende Schmerzen auf, könnte der Verband zu eng gewickelt sein. Nehmen Sie ihn in diesem Fall ab und wickeln Sie ihn nach etwa zehn Minuten (etwas lockerer) neu. Auf Tape-Verbände sollte in den ersten zwölf bis 24 Stunden verzichtet werden.

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H = Hochlagerung

Die verletzte Körperregion sollte höher gelagert werden als das Herz, sodass das Blut aus der verletzten Region zum Herzen fließen kann. Das führt dazu, dass sich die Schwellung und die damit verbundenen Schmerzen vermindern. Auch im weiteren Verlauf der Behandlung ist es ratsam, das verletzte Körperteil regelmäßig hochzulagern.

PEACE-Regel statt PECH-Regel

In den letzten Jahren ist die PECH-Regel allerdings in die Kritik geraten. Diskutiert wird vor allem, ob Eis bei Weichteilverletzungen sogar schädlich sein könnte. Auch entzündungshemmende Schmerzmittel (NSAIDs) könnten einen negativen Effekt haben.

Als Alternative wird häufig die PEACE-Regel zur Soforthilfe empfohlen:

  • Protection (Schutz): Die Belastung des Gelenks sollte in den ersten drei Tagen reduziert werden, eine völlige Ruhigstellung sollte jedoch nicht zu lange andauern.
  • Elevation (Hochlagern): Das verletzte Gelenk sollte über Herzniveau gelagert werden.
  • Avoid anti-inflammatories: Entzündungshemmende Medikamente und Eis können den natürlichen Heilungsprozess stören und sollten daher vermieden werden.
  • Compression (Kompression): Die Kompression des Gelenks kann helfen, Schwellungen zu reduzieren.
  • Education (Edukation): Hiermit ist die Aufklärung über die Vorteile einer aktiven Therapie und den richtigen Umgang mit Belastungen gemeint.

In jedem Fall gilt: Bei starken Schmerzen oder größeren Verletzungen sollten Sie in jedem Fall ärztlichen Rat einholen.