Ungeziefer im Haus erkennen und bekämpfen

Es gibt zahlreiches Ungeziefer, dass sich unter bestimmten Bedingungen im Haushalt pudelwohl fühlt. Motten machen sich zum Beispiel gerne über Küchenvorräte oder gar teure Kleidungsstücke her und Hausstaubmilben sowie Bettwanzen machen selbst vor unseren Betten nicht Halt. Das bleibt manchmal nicht ohne negative Folgen für unsere Gesundheit.

Sind Kleidermotten, Mehlmotten oder Mäuse erst einmal da, ist es nicht immer einfach, sie schnell wieder loszuwerden. Sehen Sie in Bildern, wie welcher Schädling aussieht, woher das Ungeziefer kommt und was dabei hilft, es möglichst effektiv und konsequent aus dem Haus zu verbannen.

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Bettwanzen

Bettwanze: gefürchteter Schädling im Haus © iStock.com/smuay
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Bettwanzen, auch Hauswanzen genannt, sind rotbraune, behaarte Schädlinge, die sich besonders in Betten wohlfühlen. Bettwanzen sind sehr flach und können sich so auch gut in Ritzen von Möbeln verstecken. Die Schädlinge ernähren sich von Blut, an das sie durch einen Stich in die Haut gelangen. Der Speichel von Bettwanzen kann Hautirritationen hervorrufen, die mit Juckreiz einhergehen, der manchmal länger als eine Woche anhält.

Bettwanzen bekämpfen

Bettwanzen effektiv loszuwerden ist nicht immer einfach. Unter anderem deshalb, weil die Schädlinge gegen Insektizide immer resistenter werden. Eine Methode, um sie zu bekämpfen, ist die Hitzebehandlung mit Temperaturen von über 50 Grad. Oft werden Bettwanzen aus dem Urlaub oder von Reisen mit nach Hause gebracht. Begutachten Sie also besser Ihr nächstes Hotelbett genauer, bevor sie darin schlafen. Nach der Reise sollte die Kleidung bei 60 Grad gewaschen werden. Auch Textilien vom Flohmarkt könnten kontaminiert sein und sollten immer gründlich gewaschen werden.



Mehlmotten

Die Mehlmotte ist ein häufiger Schädling im Haushalt © iStock.com/Taborsk
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Die Mehlmotte ist einer der häufigsten Schädlinge im Haushalt. Die circa 1 - 1,5 Zentimeter lange Motte befällt meist trockene Essensvorräte wie Mehl, Reis, Nudeln und Haferflocken. Die Mehlmotte selbst richtet keinen Schaden an, sie legt aber ihre weißen, ovalen bis länglichen Eier in den Lebensmitteln ab. Aus ihnen schlüpfen Raupen, die sich dann über die Vorräte hermachen, wo sie unter anderem ihren Kot zurücklassen. Der Verzehr von durch Mehlwürmer verunreinigte Lebensmittel kann Allergien und Magen-Darm-Probleme auslösen.

Mehlmottenbefall erkennen

Sieht man eine Mehlmotte in der Küche, tummeln sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch deren Raupen in Essensvorräten. Inspizieren Sie Ihre Vorratsschränke in einem solchen Fall gründlich: Sind an Verpackungen Löcher zu erkennen? Befinden sich Klumpen in Mehl und anderen Lebensmitteln? Lassen sich Kokongespinste in den Lebensmitteln oder im Vorratsschrank ausfindig machen?

Liegt ein Mehlmottenbefall vor, hilft nur eins: Alle befallenen Vorräte müssen konsequent entsorgt werden. Denn oft bleibt ein Mehlmottenproblem länger als nötig bestehen, weil nicht alle befallenen Lebensmittel in den Müll wanderten. Die Vorratsschränke sollten nach der Sichtung der Lebensmittel gründlich gereinigt werden. Bewährt gegen die Mehlmotte hat sich auch das Auswischen von Schränken und Schubladen mit Essigwasser.

Auch Pheromonfallen, welche die männlichen Motten anlocken, können dabei helfen, den Haushalts-Schädling loszuwerden.

Zur Vorbeugung von Mehlmotten im Haushalt empfiehlt es sich, trockene Lebensmittel nicht in deren Papier- oder Plastikverpackung zu lagern, sondern in Glasbehälter umzufüllen, die sich zum Beispiel mit einem Schraubverschluss fest verschließen lassen. Außerdem sollten Vorräte nicht zu lange darauf warten, verzehrt zu werden – wer hamstert, erhöht damit das Risiko für einen Befall mit Mehlmotten. Misten Sie deshalb Ihre Vorräte am besten in regelmäßigen Abständen aus.



Kleidermotten

Kleidermotten sind lästiges Ungeziefer im Haus © iStock.com/Antagain
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Mit der Mehlmotte verwandt ist die Kleidermotte, die einen großen Schaden anrichten kann. Auch sie ist einer der häufigsten Schädlinge im Haushalt. Anstelle von Lebensmitteln frisst sich die Kleidermotte durch Textilien, bevorzugt aus Naturfasern wie Seide oder Wolle. Prinzipiell können alle Textilien im Haus von der Kleidermotte befallen werden, darunter auch Polster, Vorhänge und Teppiche. Synthetische Kleidungsstücke sind seltener betroffen.

Kleidermotte bekämpfen

Zunächst müssen alle befallenen Textilien ausfindig gemacht werden. Halten Sie Ausschau nach Löchern, Larven, Gespinnsten und Eiern. Sehen Sie auch hinter Polstermöbeln, unter Teppichen und schwer zugänglichen Ecken im Haus nach.

Beschädigte Kleidungsstücke sollten entsorgt werden. Kleidung, die sich in der Nähe befallener Textilien befinden, sollten bei möglichst hohen Temperaturen gewaschen und wenn möglich in der Sonne oder im Trockner getrocknet werden. Dadurch werden eventuelle Eier und Larven abgetötet. Empfindliche Kleidungsstücke, die keine große Hitze vertragen, können Sie ins Kühlfach legen. Reinigen Sie auch alle Kleiderschränke, Kommoden und andere Möbelstücke besonders gründlich und vergessen Sie dabei keine Ecke. Je gründlicher Sie vorgehen, umso höher ist die Chance, dass Sie das Mottenproblem schnell in den Griff bekommen.

Es empfiehlt sich zudem eine gründliche Grundreinigung des befallenen Raumes, besser noch gesamten Haushaltes. Saugen Sie Teppiche, Polster, Matratzen und Co. sorgfältig ab und waschen Sie Vorhänge, Kissen und Überzüge. Leeren Sie den Staubsaugerbeutel nach jedem Saugen, damit sich die Kleidermotte darin nicht weiter vermehrt.

Kleidermotten werden durch den Geruch von Lavendel und Zedernholz abgehalten. Deshalb können auch Lavendelsäckchen im Kleiderschrank und Lavendelöl als Hausmittel gegen die Schädlinge eingesetzt werden.



Küchenschaben

Küchenschabe (Kakerlake) als Haushaltsschädling © iStock.com/Wi6995
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Auch die Küchenschabe, besser bekannt als Kakerlake, ist ein häufig anzutreffender unerwünschter Gast in Haushalten. Die Hauptursache für Küchenschaben sind unzureichende Hygiene in der Küche sowie Essensreste.

Für Kakerlaken gilt im deutschen Gastgewerbe eine Meldepflicht, da von dem Schädling eine Gesundheitsgefährdung für den Menschen ausgehen kann. Wer die lichtscheuen, nachtaktiven Schädlinge bei sich im Haus entdeckt, sollte die ungebetenen Gäste daher schnellstmöglich vertreiben.

Kakerlaken bekämpfen: So vertreiben Sie Küchenschaben

Die erste Maßnahme bei einem Befall mit Kakerlaken lautet: konsequente Reinigung und Hygiene. Nehmen Sie eine sorgfältige Grundreinigung in der Küche und allen anderen betroffenen Räumen durch und achten Sie in Zukunft darauf, immer alles sauber zu halten.

Bewährte Hausmittel zum Vertreiben von Kakerlaken sind Katzenminze und Lorbeerblätter. Der Geruch vertreibt den gefürchteten Küchenschädling. Verteilen Sie die Blätter oder Katzenminze einfach an den Stellen, wo sie die schädlichen Schaben vermuten.

Um Kakerlaken zu vernichten, können Sie eine Mischung aus Natron und Zucker verstreuen. Die Schaben werden vom Zucker angelockt und verenden schließlich durch den Verzehr des Natrons. Kakerlaken sind oft nicht einfach zu beseitigen. Führen die genannten Tipps nicht zum Erfolg, sollten Sie einen Profi für Schädlingsbekämpfung zu Rate ziehen.



Hausstaubmilben

Hausstaubmilben: Der Kot des Schädlings kann Allergien auslösen © iStock.com/Eraxion
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Hausstaubmilben befinden sich praktisch in jedem Haushalt. Sie fühlen sich in Betten und Matratzen auf Grund der Wärme und hohen Luftfeuchtigkeit am wohlsten und ernähren sich dort von menschlichen Hautschuppen. Mit bloßem Auge sind die winzigen Schädlinge nicht auszumachen.

Die Hausstaubmilben an sich können keine Krankheiten auslösen oder übertragen. Doch viele Menschen reagieren auf den Kot des Schädlings allergisch. Die Allergie zeigt sich unter anderem in entzündeten Schleimhäuten, Niesen, Schnupfen, Juckreiz und kann auch Asthma auslösen.

Wer unter einer Hausstaubmilbenallergie leidet, sollte in kochfeste, für Allergiker geeignete Bettwäsche investieren, die regelmäßig und bei hohen Temperaturen gewaschen werden kann. Es gibt zudem spezielle Bezüge für Matratzen, die undurchlässig für Milben sind.

In Apotheken gibt es Sprays zu kaufen, mit denen Bettwäsche und Matratze eingesprüht werden, um Milben fernzuhalten. Halten Sie den Haushalt durch regelmäßiges Saugen und feuchtes Wischen möglichst staubfrei, um Hausstaubmilben keinen Lebensraum zu bieten.



Fruchtfliegen

Die Fruchtfliege ist ein lästiges Ungeziefer im Haushalt © iStock.com/Drbouz
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Die Fruchtfliege "Drosophila melanogaster" ist etwa 2,5 Millimeter groß und zeichnet sich durch eine bräunliche Färbung und rötliche Augen aus. Die Fliegen sind für die Gesundheit unbedenklich, aber die meisten Menschen empfinden sie als lästig. Fruchtfliegen werden durch säurehaltige Lebensmittel wie gärendes Obst oder faulende Kartoffeln angelockt. Häufig ist der Biomüll betroffen, der deshalb täglich geleert werden sollte.

Die Fruchtfliege legt nach der Paarung ihre zahlreichen Eier meist in reifem oder bereits faulendem Obst ab, wo die schon bald schlüpfenden Larven direkt an der Nahrungsquelle sitzen.

Um Fruchtfliegen im Haushalt loszuwerden, ist regelmäßiges Lüften empfehlenswert. Ein Gemisch aus Essig, Wasser und einem Spritze Spülmittel kann in der Küche als natürliche Falle dienen. Im Baumarkt sind zudem zahlreiche Fallen für Fruchtfliegen erhältlich, in die man beispielsweise ein Stück Obst legt, um die Fliegen anzulocken.

Im Kampf gegen Fruchtfliegen haben sich darüber hinaus fleischfressende Pflanzen im befallenen Raum bewährt.



Mäuse

Mäuse als Vorratsschädling © iStock.com/tenra
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Besonders im Keller, auf Dachböden und in Lagerräumen tummeln sich häufig auch Mäuse. Sie gelangen meist durch kleine Löcher und Spalten defekter Fenster und Türen ins Haus. Dort suchen sie nach Nahrungsquellen wie Gemüse, Obst und Trockenwaren.

Verzichten sollten Sie aus ethischen Gründen auf Mäusefallen, welche die Tiere umbringen. Es gibt weitaus humanere Methoden, um Mäusen den Kampf anzusagen.

Mäuse werden von Essiggeruch vertrieben. Es kann sich daher lohnen, Böden mit Essigwasser auszuwischen. Auch ätherische Öle und stark riechende Gewürze, etwa Chillipulver oder Cayennepfeffer und auch Pflanzen wie Kamille oder Pfefferminze, können helfen, um Mäuse aus dem Haus zu vertreiben. Eine weitere Alternative sind Lebendfallen.



Kellerasseln

Nützling Kellerassel wird im Haus zum Schädling © iStock.com/NNehring
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Kellerasseln sind vollkommen ungefährlich und unschädlich, haben aber im Haushalt nichts verloren. Sie finden sich natürlicherweise vorrangig im Erdreich, weshalb man sie oft bei der Gartenarbeit antrifft. Die kleinen Krebstiere ernähren sich dort von abgestorbenen Pflanzenteilen und stellen damit einen wichtigen Teil des Ökosystems dar. Nur wenn Kellerasseln auch Schäden an Pflanzen verursachen, sollten Sie im Freien gegen die eigentlichen Nützlinge vorgehen.

Wenn sich Kellerasseln allerdings im Haus breitmachen, sollten die Bedingungen in den betroffenen Räumen überprüft werden. Denn Kellerasseln fühlen sich nur bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit wohl und wenn sie genug zum Fressen finden. Eine mögliche Ursache für eine große Zahl an Kellerasseln im Haushalt kann beispielsweise die falsche Lagerung von Obst oder Gemüse sein. Besonders begehrt sind bei Kellerasseln zum Kartoffeln, in die sie große Löcher fressen. Vielleicht besteht auch ein Feuchtigkeitsproblem?

Kellerasseln im Haushalt bekämpfen

Um Kellerasseln im Haus loszuwerden, sollte darauf geachtet werden, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ist. Lüften ist hier eine sehr einfache und wirksame Maßnahme. Wenn sie die Ursache für den Besuch der Kellerasseln beseitigt haben, sollten Sie die Tiere anschließend anlocken, etwa durch etwas faulendes Obst auf einer Schale, und dann nach draußen setzen.



Quellen

Aktualisiert: 05.05.2021
Autor*in: Annika Lutter, Medizinredakteurin

Hantavirus: Grippeähnliche Symptome

Die kleine Rötelmaus, ein häufiger aber unauffälliger Vertreter der Wühlmaus, ist gefährlicher, als viele glauben: Sie überträgt nämlich die gefährlichen Hantaviren. In Deutschland ist der Virus erst seit 2001 meldepflichtig, besonders viele gemeldete Infektionen gab es in den Jahren 2007 (1.688) und 2010 (2.017). Im Rekordjahr 2012 wurden dem Robert-Koch-Institut 2.824 Fälle gemeldet. Danach sanken die Zahlen jedoch wieder; 2016 waren es nur noch 278 gemeldete Fälle. Experten schätzen jedoch, dass die Dunkelziffer weitaus höher liegt. Was sind Hantaviren? Eine Infektion mit dem Hantavirus kann eine mitunter schwere Erkrankung hervorrufen. Die Krankheitserreger gehören zur Virus-Gruppe der Bunyaviridae. Der Begriff Hantavirus stammt aus der Zeit des Korea-Krieges 1950-53. Dort litten mehrere Tausend Soldaten am sogenannten Korea-Fieber, begleitet von inneren Blutungen und Nierenversagen. Auslöser war der bis dato unbekannte Hantavirus, der nach dem koreanischen Fluss Hantaan benannt wurde, an dem der Ausbruch der schweren Erkrankung begann. Die Krankheitserreger sind heute weltweit verbreitet. Vor allem in Südostasien sind Hantaviren häufige Erreger. Doch auch in Europa ist die Infektionskrankheit keine Seltenheit. Symptome einer Hantavirus-Infektion Wer über einen Zeitraum von mehr als drei Tagen grippeähnliche Symptome aufweist, könnte sich mit dem Hantavirus vom Typ Puumala angesteckt haben. Besonders charackteristische für die Hantavirus-Infektion sind Anzeichen wie: hohes Fieber über 38 Grad Celsius Kopfschmerzen Bauchschmerzen Rückenschmerzen Schüttelfrost Übelkeit eventuell eine Bindehautentzündung Blut im Urin Krankheitsverlauf einer Infektion mit Hantaviren Der überwiegende Teil der Virusinfektionen verläuft unbemerkt, das heißt der Krankheitsverlauf ist asymptomatisch oder so leicht, dass die Infektion dem Betroffenen gar nicht auffällt. Ein schwerer Verlauf, das sind Erkrankungen mit ausgeprägten Symptomen, wird unter dem Begriff "Hämorrhagisches Fieber mit renalem Syndrom" (HFRS) zusammengefasst: Das bedeutet im schlimmsten Fall, dass die Nierenfunktion gestört ist oder die Nieren akut versagen. Außerdem ist die Leber vergrößert. In Ausnahmefällen kann es zu einer lebensbedrohlichen Blutungsneigung kommen. Übertragung von Hantaviren Ein gehäuftes Auftreten von Hantavirus-Infektionen steht meist in Zusammenhang mit einer starken Vermehrung von Nagetieren. Die natürlichen Wirte der Hantaviren sind Mäuse und Ratten. Die Viren werden von infizierten Mäusen über Speichel, Urin und Kot ausgeschieden. Als Hauptüberträger kommen in Mitteleuropa die Rötelmaus, Brandmaus und Wanderratte vor. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch oder eine Ansteckung über Haustiere und Insekten gilt als unwahrscheinlich. Das Puumalavirus breitet sich immer dann aus, wenn die Zahl der Rötelmäuse ansteigt – das ist der Fall, wenn es reichlich Nahrung gibt. Als besonders gefährdet gelten Personen, die sich viel im Freien aufhalten, etwa Förster, Waldarbeiter, Landwirte, Pilze- und Beerensammler, aber auch Gäste und Besitzer von waldnahen Ferienwohnungen, die längere Zeit leer gestanden haben. Da das Virus über Urin und Kot übertragen wird, kann getrockneter staubiger Kot, der beim Fegen aufgewirbelt wird, in die Atemwege kommen. Das gleiche kann passieren, wenn man Holz einsammelt oder spaltet oder Schuppen, Garagen und Kellerräume reinigt, in die sich die kleinen Nager mit dem rötlichen Fell eingenistet haben. Diagnose einer Hantavirus-Infektion Zur Gruppe der Hantaviren zählen rund 30 Serotypen. Das sind unterscheidbare Variationen von Bakterien oder Viren. In Mittel- und Nordeuropa ist hauptsächlich das Puumala-Virus verbreitet, benannt nach der finnischen Stadt Puumala, wo dieser Typ zum ersten Mal aufgetreten ist. Nachgewiesen werden Hantaviren durch Antikörper im Blut des Kranken. Spezialtests in Laboren ergeben, um welche Serotypen es sich handelt. Nach Angaben des Deutschen Grünen Kreuzes entwickeln nur 60 bis 70 Prozent der Patienten in der akuten Phase nachweisbare, spezifische Antikörper. Problematisch ist, dass wegen des geringen Bekanntheitsgrades von Hantavirus-Infektionen unter Ärzten in Europa die Erkrankungen teilweise sogar mit Blinddarm- und mit Leberentzündung verwechselt oder als "Nierenversagen unklarer Herkunft" oder schwere Grippe verkannt werden. Eine Infektion mit Hantaviren behandeln Einen Impfstoff gegen Hantaviren gib es bisher nicht. Eine Erkrankung kann man allenfalls symptomatisch behandeln: Treten beispielsweise Schmerzen oder Fieber auf, können diese mit Medikamenten gelindert werden. Schwere Fälle behandelt der Arzt mit Ribavirin, das unter anderem bei AIDS und Hepatitis C eingesetzt wird, da es die Virenvermehrung hemmt. Wird eine Hantavirus-Infektion festgestellt, muss sie dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet werden. Vorbeugung von Hantavirus-Infektionen Zur Vorbeugung empfiehlt das Robert-Koch-Institut, beim Reinigen lange nicht genutzter Räume, in denen sich gehäuft Mäuse aufhalten – etwa Scheunen, Dachböden, Garagen, Lagerräume, Werkstätten, aber auch Terrassen – einiges zu beachten: Sorgen Sie für ausreichend Belüftung und tragen Sie beim Putzen einen Atemschutz. Putzen Sie mit feuchten Tüchern, um möglichst wenig Staub aufzuwirbeln. Besprühen Sie Kotreste mit Desinfektionsmittel. Waschen Sie sich nach dem Putzen gründlich die Hände. Tote Mäuse sollten nicht mit bloßen Händen angefasst werden, sondern mit Einmalhandschuhen. Man sollte sie mit einem Desinfektionsmittel besprühen, in eine Plastiktüte legen und mit einer weiteren Plastiktüte gut verschließen, dann kann man sie über den Hausmüll entsorgen.

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