Joghurt als Mittel gegen Sonnenbrand
© iStock.com/YelenaYemchuk

Joghurt bei Sonnenbrand? Haut-Mythen im Fakten-Check

Von: Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 15.07.2021 - 11:21 Uhr

Rund um das Thema Sonnenbrand ranken sich verschiedene Mythen. Hilft Joghurt bei Sonnenbrand? Darf man sich schälende Haut nach einem Sonnenbrand abziehen? Und kann man zur Sonnencreme greifen, wenn keine After-Sun-Lotion zur Hand ist? Diesen Fragen gehen wir im Folgenden auf den Grund.

Mythos 1: "Joghurt hilft bei Sonnenbrand"

Naturjoghurt und andere Milchprodukte, wie Quark oder auch der isländische Skyr, können durch ihre kühlende Wirkung gegen die Schmerzen bei Sonnenbrand helfen. Zudem führen sie der Haut Feuchtigkeit zu, was wiederum die Beschwerden lindern kann.

Doch Vorsicht: Joghurt bei Sonnenbrand ist nicht immer empfehlenswert. Milchprodukte enthalten Keime und Bakterien, die bei stärkerem Sonnenbrand (ab Verbrennungen zweiten Grades) in die verletzte Haut einziehen können. Dann kann es zu Entzündungen oder allergischen Reaktionen kommen. Im Zweifelsfall sollte man den Joghurt oder Quark lieber auf ein sauberes Tuch aus ausreichend festem Stoff geben und auf die betroffene Stelle legen, damit er zumindest seine kühlende Wirkung entfalten kann.

After-Sun-Produkte sind deshalb eine gute Alternative zu Joghurt bei Sonnenbrand, weil sie besser verträglich sind, die Haut kühlen und ihr Feuchtigkeit spenden. Bei stärkerem Sonnenbrand können auch spezielle Brand- und Wundgels eingesetzt werden.

Am besten ist es natürlich, intensive Sonnenbestrahlung zu meiden und mit angemessener Kleidung und Sonnencreme dem Sonnenbrand vorzubeugen, sodass dieser gar nicht erst entsteht.

Leiden Sie an Mundgeruch?
Ja, ständig.
22%
Nur morgens.
42%
Früher mal.
8%
Nein, nie.
28%
Mehr Umfragen

Mythos 2: "Von Sonnenbrand geschädigte Haut kann man gefahrlos abziehen"

Nach einem Sonnenbrand kann es passieren, dass sich die Haut an den betroffenen Stellen schält – sie wird trocken, weiß-gelblich und fällt schließlich ab. Diese Reaktion tritt auf, weil geschädigte Hautzellen absterben.

Die losen Hautfetzen sollte man aber keinesfalls abziehen. Sitzen die abgestorbenen Hautpartien noch zu fest, können durch das Abreißen an der umgebenden Haut Verletzungen entstehen. Im schlimmsten Fall kommt es zur Narbenbildung. Pellt sich die Haut nach einem Sonnenbrand, sollte man also lieber warten, bis sich diese von selbst löst. Eine intensive Pflege mit milder, feuchtigkeitsspendender Creme kann den Heilungsprozess unterstützen.

Mythos 3: "Sonnencreme kann als After-Sun-Pflege genutzt werden"

Ist kein After-Sun-Produkt zur Hand, tragen viele Leute stattdessen Sonnencreme auf den Sonnenbrand auf. Handelt es sich um eine feuchtigkeitsspende Sonnencreme oder -lotion, kann diese auch nach dem Sonnenbrand den Heilungsprozess unterstützen. Deutlich besser geeignet sind allerdings spezielle After-Sun-Produkte oder bei leichtem Sonnenbrand auch Hausmittel, wie Joghurt, Quark oder Gurkenscheiben aus dem Kühlschrank.

Zudem gilt: Ist die Haut bereits durch einen Sonnenbrand geschädigt, sollte die Sonne in den nächsten Tagen strikt gemieden werden, damit sich die Haut erholen kann.