Frau mit hellem Hauttyp und Sonnenschirm
© iStock.com/Todor Tsvetkov

Sonnenschutz: Welcher Hauttyp bin ich?

Von: Deutsches Grünes Kreuz e.V., Jasmin Rauch (Medizinredakteurin), Marina Bierbrauer (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 10.07.2024 - 12:04 Uhr

Klar, dass Top, Rock oder Hose und die neuen Sandalen mit vor die Tür müssen, wenn es an sonnigen Tagen nach draußen geht. Aber fehlt da nicht noch was? Kappe und Sonnenbrille, ja. Und: Sonnenschutzmittel natürlich! Aber welches? Bestimmen Sie Ihren Hauttyp mit unserem Test und berechnen Sie, wie hoch Ihre Eigenschutzzeit ist und welchen Lichtschutzfaktor Sie mindestens verwenden sollten.

Sonnenschutz – Eigenschutzzeit der Haut berechnen

Wenn es um die Auswahl des richtigen Sonnenschutzes geht, sollte man zunächst die Eigenschutzzeit (EZ) seiner Haut kennen: Das ist die Zeitspanne, in der die Haut ohne Sonnenschutz draußen keinen Schaden, wie zum Beispiel einen Sonnenbrand, davonträgt.

Das sind bei Kindern etwa fünf Minuten. Bei Jugendlichen und Erwachsenen hängt die EZ vom Hauttyp ab:

  • Besonders Hellhäutige haben höchstens 10 Minuten Eigenschutz.
  • Sonnenempfindliche haben etwa 10 bis 20 Minuten Eigenschutz.
  • Normal Bräunende haben maximal eine halbe Stunde Eigenschutz.
  • Bei dunklerer Haut ist die Eigenschutzzeit länger. Maximal beträgt sie 90 Minuten.

Gebräunte Haut hat übrigens einen etwas höheren Eigenschutz als blasse, da der Anteil am Hautfarbstoff Melanin erhöht ist. Dieser bietet den Zellen einen gewissen Schutz.

Lichtschutzfaktor: LSF oder SPF?

Auf jeder Flasche oder Tube Sonnenschutzmittel steht eine Zahl, der LSF (Lichtschutzfaktor) beziehungsweise englisch SPF (Sun Protection Factor). Aber wie lange ist man mit einem bestimmten Schutzfaktor auf der sicheren Seite?

Zur Berechnung dient eine einfache Formel: Eigenschutzzeit (EZ) in Minuten x Lichtschutzfaktor (LSF) = Minuten, die man geschützt in der Sonne verbringen kann.

Ein Beispiel: Nehmen wir einmal an, Ihre Haut entspricht dem Hauttyp I, mit einer Eigenschutzzeit von zehn Minuten. Wenn Sie sich nun mit einer Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 5 eincremen, ist Ihre Eigenschutzzeit um das Fünffache verlängert. Sie können also 50 Minuten in der Sonne bleiben.

Wenn Ihre Haut allerdings noch absolut nicht an die Sonne gewöhnt ist, sollten Sie davon nochmal ein Drittel abziehen. Das bedeutet, dass nur noch halbstündiges Sonnenbaden erlaubt ist, um einen Sonnenbrand zu vermeiden, oder Sie besser zu einem höheren Lichtschutzfaktor greifen sollten.

Welcher Hauttyp bin ich?

Die Einteilung nach Hauttypen geht auf die Klassifikation des US-amerikanischen Dermatologen Thomas Fitzpatrick zurück. Um den Hauttyp zu bestimmen, werden unterschiedliche Faktoren, wie Haarfarbe, Augenfarbe oder die Neigung zu Sonnenbrand herangezogen.

Beim Ermitteln Ihres Hauttyps hilft der folgende Test. Wie lichtempfindlich ist Ihre Haut? Wählen Sie aus, was auf Sie zutrifft, und notieren Sie, welche Antwort Sie am häufigsten genommen haben:

 

Merk­­mal / Haut­typIIIIIIIVVVI
Haar­­farbemit Rot­stichblondbrünettbraun, schwarzschwarzschwarz
Augen­farbehell­­blaublau, grünbraun, graubraun, graubraundunkel
Som­mer­­­spros­sensehr vielevielewenigekeinekeinekeine
Haut­­farbe un­­ge­bräuntsehr hellhellmittelbräun­lichdunk­lerdun­kel
Sonnen­­­brandsehr schnellschnellseltenseltenkaumsehr selten
Bräu­nungnierelativ schnellmittelschnellsehr schnell/

Auswertung: Welcher Hauttyp sind Sie?

Für die Auswertung ist entscheidend, welche Spalte Sie am ehesten beschreibt. Auch wenn keine eindeutige Zuordnung zu einem der sechs Hauttypen möglich ist, können Sie also mithilfe des Hauttyp-Tests zumindest eine Tendenz erkennen.

Überwiegend Antwort I: Hauttyp I

Sie haben eine sehr sonnenempfindliche Haut mit einer Eigenschutzzeit von höchstens fünf bis zehn Minuten. Schützen Sie Ihre Haut mit Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 40 oder besser 50, vor allem, wenn Sie längere Zeit in der Sonne verbringen möchten. Meiden Sie die pralle, intensive Mittagssonne.

Überwiegend Antwort II: Hauttyp II

Sie haben eine sonnenempfindliche Haut mit einer Eigenschutzzeit von 10 bis 20 Minuten. Gewöhnen Sie die Haut langsam an die Sonne. Schützen Sie Ihre Haut, auch wenn Sie schon ein wenig gebräunt ist. Empfehlenswert für Sie ist mindestens LSF 30.

Überwiegend Antwort III: Hauttyp III

Sie haben eine weniger sonnenempfindliche Haut mit einer Eigenschutzzeit von 20 bis 30 Minuten. Doch auch Sie sollten Ihre Haut schützen. Benutzen Sie anfangs eine Creme mit LSF 25, später können Sie zu niedrigeren Faktoren greifen.

Überwiegend Antwort IV: Hauttyp IV

Sie haben eine sonnenunempfindliche Haut mit einer Eigenschutzzeit von 30 bis 40 Minuten. Sie werden braun, sobald die Sonne auf Ihre Haut scheint. Bei längerem Aufenthalt in der Sonne oder bei sehr intensiver Sonneneinstrahlung sollten Sie Ihre Haut dennoch schützen. Dafür können Sie auf Sonnencreme mit LSF 10 oder 20 zurückgreifen.

Überwiegend Antwort V: Hauttyp V

Ihre Haut ist wenig sonnenempfindlich. Die Eigenschutzzeit Ihrer Haut beträgt bis zu 90 Minuten. Auch wenn Sie nicht so schnell einen Sonnbrand bekommen, sollten Sie Ihre Haut mit einer Sonnencreme mit LSF 10 bis 15 schützen.

Überwiegend Antwort VI: Hauttyp VI

Sie haben ein geringes Risiko, Sonnenbrand zu bekommen. Die Eigenschutzzeit Ihrer Haut beträgt 90 Minuten. Da Sonnencreme aber nicht nur vor Sonnenbrand schützt, sollten Sie Ihre Haut dennoch mit Sonnencreme LSF 10 bis 15 schützen.

Kennen Sie Ihren Blutdruck?
Ja, ich besitze ein Messgerät.
47%
Nur, wenn er beim Arztbesuch gemessen wird.
30%
Nein, würde ich aber gerne.
12%
Nein, interessiert mich nicht.
11%
Mehr Umfragen

Sonnencreme richtig nutzen

Sonnencreme sollte als dünner Film auf die Haut aufgetragen und nicht zu fest eingerieben werden. Ansonsten verringert sich die Schutzwirkung erheblich.

Mehrmaliges Nachcremen erhöht die Eigenschutzzeit der Haut jedoch nicht zusätzlich. Dennoch sollte man nicht auf das Nachcremen verzichten, denn Baden, Schwitzen, Sand und Abtrocknen rubbeln den Film auf der Haut allmählich ab, auch bei wasserfester Sonnencreme.

Übrigens: Die Haut bräunt auch unter hohen Lichtschutzfaktoren und im Schatten – wenngleich etwas langsamer. Greifen Sie also ruhig zu einem höheren LSF, um auf der sicheren Seite zu sein.

Sonnenschutz heißt nicht nur Sonnencreme

Neben der richtigen Auswahl und der ausreichenden Verwendung von Sonnencreme sollten Sie auch daran denken, sich durch entsprechende Kleidung vor der Sonne zu schützen. Eine Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung bewahren Ihre Augen und Ihren Kopf vor der direkten Sonneneinstrahlung. Dieser Schutz ist auch für dunklere Hauttypen wichtig, denn damit beugen Sie auch einem Sonnenstich vor und schützen Ihre Augen vor den UV-Strahlen.

Vergessen Sie nicht, dass man sich auch im Wasser leicht einen Sonnenbrand holen kann. Und auch wenn es windig oder bewölkt ist, sollten Sie die Intensität der Sonne nicht unterschätzen. Halten Sie sich zudem vor allem zur Mittagszeit möglichst im Schatten auf – auch dort können Sie sich bräunen.

Passend zum Thema
Frau mit Sonnencreme
Sonnenschutz: Tipps zu Sonnencreme & Co.
Sonnenschutz: Tipps zu Sonnencreme & Co.
Sonnenbrand mit kühlender Salbe behandeln
Sonnenbrand – was tun?
Sonnenbrand – was tun?
Frau beim Sonnenbaden
11 Irrtümer über Sonnenbaden und -schutz
11 Irrtümer über Sonnenbaden und -schutz
Mann mit Sonnenallergie
Sonnenallergie: Symptome & was tun?
Sonnenallergie: Symptome & was tun?
Joghurt als Mittel gegen Sonnenbrand
Joghurt bei Sonnenbrand? Haut-Mythen im Fakten-Check
Joghurt bei Sonnenbrand? Haut-Mythen im Fakten-Check