Mundschutz: 13 Tipps für den richtigen Umgang

Wegen des Coronavirus gilt in einigen Bereichen wie beim Einkaufen, beim Arzt oder im öffentlichen Nahverkehr Maskenpflicht. Neben Einwegmasken aus Papier (OP-Masken) sind mehrfach verwendbare Alltagsmasken aus Stoff im Gebrauch, um Mund und Nase abzudecken. Doch viele Menschen sind unsicher, worauf sie beim Kauf und beim Tragen des wiederverwendbaren Mund-Nasen-Schutzes achten sollen und wie dieser gereinigt wird. Verbreitet sind auch FFP2- und FFP3-Masken, denn sie dienen nicht nur dem Fremdschutz, sondern auch dem Eigenschutz. Wir erklären in dieser Fotostrecke, was wichtig ist, damit die Masken ausreichend Schutz bieten.

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Medizinische Masken: OP-Masken und FFP2-Masken

Mutter und Tochter mit medizinischen Masken © Getty Images/Javier Zayas Photography
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Zu den medizinischen Masken gehören Einwegmasken, auch OP-Masken genannt, und FFP-Masken, bei denen FFP2- und FFP3-Masken unterschieden werden:

  • OP-Masken schützen andere Menschen vor Tröpfchen und in niedrigem Ausmaß vor Aerosolen, jedoch nicht die Person, die die Maske selbst trägt.
  • FFP-Masken, also partikelfiltrierende Halbmasken ("Filtering Face Piece"), haben von allen Masken die größte Filterleistung und dienen sowohl dem Fremdschutz als auch dem Eigenschutz. Die Unterscheidung der Masken erfolgt anhand ihrer Filterleistung: Bei FFP2-Masken beträgt die Filterleistung von Tröpfchen und Aerosolen 94 Prozent, bei FFP3-Masken liegt sie mit 99 Prozent noch höher. Verbreitet sind vor allem die FFP2-Masken. Dieser Mund-Nasenschutz (MNS) ist vielerorts erhältlich und wird vor allem zur Risikogruppe gehörenden Menschen empfohlen.

FFP2-Maske ohne und mit Ventil

FFP-Masken gibt es ohne und mit Ventil, über das die ausgeatmete Luft abgeleitet wird. Eine Maske ohne Ventil filtert die Atemluft über die gesamte Maskenfläche und bietet damit Eigen- und Fremdschutz gleichzeitig. Eine FFP-Maske mit Ventil schützt dagegen in erster Linie nur die Person, die die Maske trägt, denn Tröpfchen und Aerosole werden zu einem Großteil über das Ausatemventil an die Umgebung abgegeben und nicht über die Maskenfläche gefiltert.



FFP2-Masken kaufen: Auf Zertifizierung achten

Zertifizierte FFP2-Maske mit Aufdruck © Getty Images/INA FASSBENDER/Kontributor
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Hersteller der FFP-Masken müssen bestimmte technische Normen und gesetzliche Anforderungen erfüllen. Wer eine FFP2-Maske kaufen möchte, sollte daher auf zweierlei Angaben auf der Maske achten:

  • die europäische Prüfnorm EN 149:2001+A1:2009
  • CE-Kennzeichen mit vierstelligem Code

Die europäische Prüfnorm EN 149:2001+A1:2009 gibt an, dass die Filterleistung des Materials der FFP2-Maske mit Aerosolen getestet wurde. Demnach muss das Material mindestens 94 Prozent der Aerosole im Test gefiltert haben, um die Prüfung zu bestehen.

Das CE-Kennzeichen belegt, dass die Maske erfolgreich ein Nachweisverfahren (Konformitätsbewertungsverfahren) durch eine anerkannte Stelle wie beispielsweise TÜV oder DEKRA durchlaufen hat. So beweist der Hersteller, dass sein Produkt alle erforderlichen Gesetze und Normen erfüllt – übrigens ein Standardverfahren für Medizinprodukte. Neben dem CE-Kennzeichen steht ein vierstelliger Code, der angibt, welche Stelle das Nachweisverfahren durchgeführt hat. Diesen Code können Interessierte im Internet überprüfen.



Mit Maske trotzdem Abstand halten

Menschen mit Masken halten beim Arzt Abstand voneinander © Getty Images/Luis Alvarez
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Die nicht-medizinischen Alltagsmasken sind ein Fremdschutz und schützen die Person, die sie trägt, nicht davor, sich zu infizieren. Gleiches gilt bei OP-Masken. Umso wichtiger ist es darauf zu achten, dass auch beim Tragen einer Maske der Abstand von mindestens 1,50 Meter zu anderen Menschen eingehalten wird.



Richtiger Sitz der Maske

Frau mit FFP2-Maske © Getty Images/Vladimir Vladimirov
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Mund und Nase sollten komplett bedeckt sein und die Maske oben und unten eng anliegen. Das kann durch einen Nasenbügel aus Draht und Bänder zum Binden reguliert werden.

Für schmale und kleine Gesichter gibt es inzwischen auch kleinere Masken als die Standardgröße, denn für den korrekten Sitz sollte die Maske nicht zu groß sein. Nur so wird verhindert, dass Luftströme an der Maske vorbei möglich sind. Bevor man die Maske das erste Mal verwendet, sollte man den Sitz und die Möglichkeit zum ungehinderten normalen Atmen testen.



Maske hygienisch anziehen

Frau zieht Mundschutz an © iStock.com/Remains
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Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte empfiehlt, sich vor dem Anziehen der Maske die Hände mindestens 20 Sekunden mit Seife zu waschen. Die Innenseite der Maske sollte nicht berührt werden, sondern man sollte die Maske über die Ohrschlaufen anziehen und auch abnehmen. Auch die Außenseite sollte nicht berührt werden – weder beim Anziehen noch beim Abnehmen. Nach dem Ausziehen der Maske ist es ratsam, sich die Hände erneut mit Seife zu waschen.



Brillenträger und Maske

Brillenträgerin mit Maske © iStock.com/Nevena1987
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Damit beim Tragen der Maske die Brille nicht dauernd beschlägt, ist es wichtig, dass die Maske zuerst angezogen wird und am oberen Rand eng anliegt. Danach kann die Brille aufgesetzt werden. Wurde die Brille zuvor mit Seife gereinigt und nicht mit Wasser abgespült, verhindert das das lästige Beschlagen der Brille.



Maske und Gesicht nicht anfassen

Frau fasst Maske im Gesicht an © iStock.com/Remains
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Die Maske sollte nicht angefasst werden, um eine Kontamination mit Keimen zu verhindern. Umso wichtiger ist, dass die Maske gut passt und richtig sitzt, damit man sie nicht ständig anfassen und ihren Sitz korrigieren muss. Als Schutz vor einer Ansteckung ist es ohnehin ratsam, sich möglichst nicht ins Gesicht zu fassen.



Maske wechseln

Mädchen wechselt Maske © iStock.com/ti-ja
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Ist die Maske durchfeuchtet, sollte sie abgenommen werden. Für die Dauer des Tragens gilt:

  • Alltagsmasken sollten spätestens nach drei bis vier Stunden abgenommen und ausgetauscht werden.
  • OP-Masken können nur begrenzt getragen werden und sollten nach zwei Stunden gewechselt werden.
  • FFP2-Masken ohne Ventil sollten gemäß Empfehlung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) maximal 75 Minuten am Stück getragen werden, FFP2-Masken mit Ventil maximal 120 Minuten. Anschließend wird eine Pause von etwa 30 Minuten empfohlen. Nach spätestens acht Stunden beziehungsweise fünfmaligem Tragen oder wenn die Maske beschädigt oder durchfeuchtet ist, sollte sie gegen eine neue ausgetauscht werden.

Da das Coronavirus bei Raumtemperatur auf den Masken längere Zeit infektiös bleibt, sollte dieselbe Maske nicht an zwei Tagen hintereinander getragen werden.



Maske aufbewahren

Mann steckt Maske in Plastiktüte © Getty Images/Alexander Labut
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Die Maske sollte nach dem Abnehmen in einem Beutel oder ähnlichem – keinesfalls einfach in der Handtasche – luftdicht verschlossen aufbewahrt oder (im Falle von Alltagsmasken) sofort gewaschen werden. Die Aufbewahrung sollte nur über möglichst kurze Zeit erfolgen, um vor allem Schimmelbildung zu vermeiden.



Alltagsmaske richtig waschen

Maske reinigen © iStock.com/Rike_
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Alltagsmasken aus Stoff sollten nach einmaliger Nutzung idealerweise bei 95 Grad Celsius, mindestens aber bei 60 Grad Celsius gewaschen werden. Das kann notfalls auch per Handwäsche erfolgen oder die Stoffmaske kann 15 Minuten in Wasser gekocht werden. Nach dem Waschen müssen die Stoffmasken vor dem nächsten Tragen vollständig trocknen. Das geht besonders gut an der frischen Luft.

Die Reinigung im Backofen ist wegen einer möglichen Brandgefahr nicht zu empfehlen.



FFP2-Masken wiederverwenden

FFP2-Maske trocknet am Haken © Getty Images/Leonsbox
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Werden FFP-Masken nur kurz getragen, müssen sie nicht gleich entsorgt werden, sondern können wiederverwendet werden. Das Coronavirus verliert bei Raumtemperatur allerdings erst nach einigen Tagen an Infektiosität. Es gibt zwei Methoden, um den Mundschutz wiederverwenden zu können.

Die einfachste Methode ist es, die Maske bei Raumtemperatur für sieben Tagen an einem trockenen Platz aufzuhängen. Innerhalb dieser Zeit geht die Viruslast auf der Maske um bis zu 95 Prozent zurück.

Die zweite Möglichkeit ist die Desinfektion im Backofen. Laut der Fachhochschule Münster, die Empfehlungen zum Wiederverwenden von FFP2-Masken im Privaten herausgegeben hat, kann die Maske bei 80 °C Ober- und Unterhitze für 60 Minuten gereinigt werden. Dazu die Masken mit Abstand zueinander auf ein Gitter oder einen Backofenrost geben, auf dem Backpapier liegt. Den Backofen zwischendrin nicht öffnen!

Der Nachteil dieser Methode: Die Temperatur muss genau eingehalten werden, sonst wird das Coronavirus nicht vollständig abgetötet oder die Maske beschädigt. Um die richtige Einstellung der Temperatur zu gewährleisten, kann ein Bratenthermometer helfen. Danach die Maske auf sichtbare Schäden prüfen, vor allem der Bänder oder des Metallbügels. Formstabile Körbchenmodelle und FFP2-Masken mit Ventil sollten nicht im Backofen gereinigt werden, da das Material durch die Hitze geschädigt wird.



Trockenen Mund vermeiden

Frau mit Maske trinkt Wasser gegen trockenen Mund © iStock.com/Albina Gavrilovic
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Menschen, die viele Stunden am Tag einen Mundschutz tragen, könnten einem erhöhten Risiko für Karies und Parodontose ausgesetzt sein. Diese – bislang wissenschaftlich nicht bestätigte – Vermutung haben New Yorker Zahnärzte geäußert. Sie bezeichnen das Phänomen als "Mask Mouth" (Maskenmund). Ihre Vermutung ist, dass Menschen, die den ganzen Tag lang eine Maske tragen, unwillkürlich durch den Mund atmen. Dadurch kommt es zu einem trockenen Mund und einem Mangel an Speichel. Das wiederum kann Mundkrankheiten wie Karies begünstigen, denn der Speichel neutralisiert Säuren und schützt so unsere Zähne.

Auch wenn diese Vermutung bislang noch nicht durch Studien untersucht wurde, sollten Menschen, die mehrere Stunden am Tag einen Mundschutz tragen und dadurch einen trockenen Mund und einen trockenen Hals bekommen, vorsichtshalber auf einen feuchten Mundraum achten. Das beste Mittel gegen einen trockenen Mund ist es, genügend zu trinken. Auch kräftiges Kauen (zum Beispiel von Zahnpflegekaugummis) regt den Speichelfluss an.



Pickel durch Mundschutz vermeiden

Frau zeigt Pickel unter Mundschutz © Getty Images/Hispanolistic
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Wenn der Mundschutz die Entstehung von lästigen Pickeln begünstigt, können diese fünf Tipps helfen:

  1. Beim Tragen der Masken sammeln sich in dem Material Bakterien an, die sich im feucht-warmen Milieu des Atems gerne vermehren. Achten Sie auf einen hygienischen Umgang mit den Masken: Waschen Sie Alltagsmasken regelmäßig beziehungsweise wechseln Sie Einwegmasken rechtzeitig aus.
  2. Verwenden Sie bei Alltagsmasken solche aus hautfreundlichem Material. Stoffe aus Leinen oder Baumwolle sind besser für die Haut als synthetische Stoffe. Aber Vorsicht: Eine entsprechende Dicke oder Fadendichte des Stoffes ist erforderlich, damit die Maske ihre Funktion erfüllt.
  3. Nehmen Sie die Maske so oft wie möglich ab, damit die Haut zwischendurch aufatmen kann. Denn das furcht-warme Klima fördert die Vermehrung von Bakterien auf der Haut.
  4. Verzichten Sie auf Make-up unter der Maske, da dieses die Haut zusätzlich am Atmen hindert.
  5. Reinigen Sie Ihr Gesicht gründlich mit einer milden, pH-neutralen Reinigungslotion – auch mal tagsüber zwischendurch. So bekämpfen Sie Bakterien und Schmutzpartikel, die sich auf der Haut ablagern. Gründliches Händewaschen vorher nicht vergessen!



Aktualisiert: 28.10.2021
Autor*in: Miriam Funk, Medizinredakteurin und Physiotherapeutin | Dagmar Schüller, Medizinredakteurin und Dipl.-Trophologin | Silke Hamann, Medizinredakteurin