Vegetatives Nervensystem (autonomes Nervensystem)

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 10.11.2023 - 16:32 Uhr

Das vegetative (unwillkürliche, autonome) Nervensystem reguliert die Funktionen im Körper, die nicht mit dem Willen beeinflusst werden können. Dazu gehören zum Beispiel die unwillkürliche Atmung, die Verdauung und der Herzschlag. Damit stellt es das Gegenstück zum somatischen Nervensystem dar, in dem bewusste Vorgänge gesteuert werden.

Das vegetative Nervensystem besteht aus drei Hauptteilen:

  • Sympathikus: Der sogenannte sympathische Teil des Nervensystems aktiviert den Körper in Stresssituationen: Er lässt das Herz schneller schlagen, führt zu einer Erweiterung der Atemwege und kann die Darmtätigkeit hemmen.
  • Parasympathikus: Das parasympathische Nervensystem ist der Gegenspieler des Sympathikus. Es sorgt für Entspannung und Regeneration. 
  • Enterisches Nervensystem: Das enterische oder auch Eingeweide-Nervensystem ist für die Regulation der Darmbewegung bei der Verdauung verantwortlich.

Weil Sympathikus und Parasympathikus einander entgegenwirken, regulieren sie sich selbst. So kann im Körper ein gesundes Gleichgewicht der Organfunktionen aufrechterhalten werden.

Der Hypothalamus, eine bestimmte Region im Zwischenhirn, stellt eine zentrale Steuerungseinheit für das vegetative Nervensystem dar. Er reguliert dieses über die Nervenbahnen und das Hormonsystem. Im Hypothalamus laufen sämtliche Informationen der verschiedenen Organe zusammen.

Wenn zum Beispiel bei körperlicher Betätigung mehr Sauerstoff benötigt wird, empfängt der Hypothalamus die Information, dass ein Sauerstoffmangel herrscht und veranlasst daraufhin eine Steigerung der Atem- und Herzfrequenz.