Knoblauch – Anwendung

Von: Dr. med. Carmen Monasterio (Fachärztin für Innere Medizin)
Letzte Aktualisierung: 24.10.2018 - 16:04 Uhr

Knoblauch ist ein wahres Wundermittel, wenn es um die Gesundheit der Gefäße geht. Aufgrund seiner besonderen Wirkstoffe wird Knoblauch vor allem zur Vorbeugung von altersbedingten Gefäßveränderungen, insbesondere Arterienverkalkung (Arteriosklerose), verwendet.

Anwendung für die Gefäße

Arteriosklerotische Veränderungen kommen dadurch zustande, dass sich Blutfette, zusammengelagerte Blutplättchen (Thromben), Bindegewebe und Kalk in den Gefäßwänden ablagern und so zu einer Engstelle (Stenose) im Gefäßsystem führen. Wenn sich dies über einen längeren Zeitraum fortsetzt, ist das Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und es kann unter anderem zur Brustenge (Angina pectoris) oder einem Herzinfarkt kommen.

Knoblauch kann zu einer Senkung von zu hohen Blutfettwerten wie beispielsweise Cholesterin (Hypercholesterinämie) beitragen und wird neben der Behandlung und Prophylaxe von Gefäßverkalkungen auch generell zur Unterstützung diätetischer Maßnahmen eingesetzt.

Knoblauch in der Volksmedizin

In früheren Zeiten wurde Knoblauch vor allem bei Verdauungsstörungen eingenommen. Heute findet die Pflanze auch volksmedizinisch bei Arterienverkalkung sowie Husten, Schnupfen und Bronchitis Anwendung.

Ein weiteres volksmedizinisches Anwendungsgebiet ist die unterstützende Behandlung von Diabetes und Beschwerden der Wechseljahre.

Knoblauch als Homöopathikum

In der Homöopathie wird Knoblauch bei Entzündungen der unteren Luftwege, Muskelrheumatismus im Bereich der Lende und Verdauungsstörungen eingesetzt.

Inhaltsstoffe von Knoblauch

Bei den Inhaltsstoffen ist zwischen den verschiedenen Zuständen der Droge zu unterscheiden. Frischer Knoblauch enthält 0,35-1,3 % geruchlose und stabile Alliine (schwefelhaltige Aminosäuren).

Daneben ist das Enzym Alliinase enthalten, welches Alliin in wässrigem Milieu unter anderem in Allicin umwandelt. Dieser Wirkstoff ist nach Umlagerung zu Schwefelverbindungen instabil und für den starken Geruch von zerkleinertem Knoblauch verantwortlich.

Im Knoblauchpulver wird versucht, das Alliin-Alliinase-System zu erhalten, jedoch durch den Entzug von Wasser die weitere Reaktion von Allicin zu verhindern. Es enthält 0,5-2,5 % Allicin sowie weitere Wirkstoffe wie Lectine, Flavonoide, Polysaccharide und Selenverbindungen.

Das Ziel verfolgend, geruchsfreie Präparate herzustellen, werden außerdem seit einigen Jahren Knoblauchtrockenextrakte angeboten. Bei der Herstellung wird ein Großteil des Allicins in andere stabile Schwefelverbindungen umgewandelt.

Knoblauchöl

Ölmazerate erhält man durch 48-stündiges Mischen von frisch zerkleinertem Knoblauch mit fettem Öl. In dieser Form sind verschiedene schwefelhaltige Verbindungen in sehr unterschiedlichen Mengen enthalten.

Ätherisches Knoblauchöl wird durch mehrstündige Mazeration von zerkleinertem Knoblauch mit Wasser und abschließender Wasserdampfdestillation hergestellt. Es enthält 50-60 % Diallyloligosulfide und viele weitere organische Schwefelverbindungen.

Knoblauch – hilfreich bei welcher Indikation?

Anwendungsgebiete von Knoblauch sind:

  • Arteriosklerose
  • Gefäßverkalkung
  • Arterienverkalkung
  • Gefäßveränderung
  • Hyperlipidämie
  • Hypercholesterinämie