Wacholder – Wirkung

Von: Dr. med. Carmen Monasterio (Fachärztin für Innere Medizin)
Letzte Aktualisierung: 23.11.2018 - 16:19 Uhr

Die Inhaltsstoffe der Wacholderbeeren haben vermutlich eine direkte Wirkung auf die glatte Muskulatur. Diese ist im Magen-Darmtrakt unter anderem für die Fortbewegung des Darminhaltes verantwortlich und kann, wenn sie sich dauerhaft zusammenzieht, Verdauungsstörungen bedingen. Die Beeren haben an der glatten Muskulatur krampflösende Wirkung. Die harntreibende Wirkung wird dem Terpinen-4-ol, über eine Reizung und folglich Mehrdurchblutung des Nierengewebes, zugeschrieben.

Die genannten Wirkungen wurden bisher vornehmlich in Tierexperimenten beobachtet.

Wacholder: Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Wenn Wacholderbeeren länger oder überdosiert angewendet werden, kann es zu Reizungen der Nieren, Auftreten von roten Blutkörperchen im Urin (Hämaturie), Störungen im Bereich des Verdauungstraktes und Erregungserscheinungen im Zentralen Nervensystem kommen. Eine Überdosierung kann man oft am charakteristischen Veilchengeruch des Harns erkennen. 

Die aufgeführten Nebenwirkungen basieren auf Angaben aus den Jahren 1842 bis 44 und wurden bisher nicht mehr geprüft. Da der relativ hohe Gehalt an α- und β-Pinen eine Zellreizung verursachen könnte, führt die Kommission E als Anwendungsgebiete jedoch lediglich die dyspeptischen Beschwerden auf.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind derzeit nicht bekannt.