Thymian hilft nicht nur gegen Husten

Thymian
© Silke Hamann

Thymian kann nicht nur in der Küche zum Verfeinern von verschiedenen Gerichten eingesetzt werden, sondern hilft auch bei gesundheitlichen Beschwerden wie einer Erkältung. Besonders gut ist das Heilkraut geeignet, um festsitzenden Husten zu lösen. Deswegen kommt Thymian in verschiedenen Hustensäften zum Einsatz. Neben Husten soll das Kraut aber auch bei anderen Beschwerden – beispielsweise bei Magen-Darm-Problemen – hilfreich sein. Erfahren Sie hier mehr über die Wirkung, Lagerung und Anwendung von Thymian.

Thymian als heilendes Kraut

Genau wie Basilikum, Rosmarin und Oregano gehört auch Thymian zu den Kräutern, die gerne in der Mittelmeerküche eingesetzt werden. Seit Jahrhunderten ist aber auch bekannt, dass Thymian eine heilende Wirkung hat. Für den Einsatz gegen körperliche Beschwerden können alle Bestandteile dieser Pflanze bis auf die Wurzel verwendet werden. 

In dem Kraut steckt etwa ein bis drei Prozent ätherisches Öl. Die Hauptbestandteile des Öls sind Thymol und Carvacrol. Daneben sorgen aber vermutlich auch Gerbstoffe und Flavonoide für den heilenden Effekt des Küchenkrautes. 

Wirkung von Thymian

Thymian wird in der Heilkunde in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt, denn er soll verschiedene Wirkungen haben:

  • Thymian wird vor allem gegen festsitzenden Husten eingesetzt. Daneben soll er aber auch bei einer akuten Bronchitis hilfreich sein.
  • Zudem werden dem Heilkraut eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung, ein hemmender Effekt auf die Ausbreitung von Akne sowie ein lindernder Effekt bei Entzündungen im Mundbereich nachgesagt.
  • Darüber hinaus soll Thymian auch eine lindernde Wirkung bei Magen-Darm-Beschwerden wie Völlegefühl und Blähungen haben.

Thymian soll angeblich auch zu mehr Mut und Tapferkeit verhelfen. Deswegen bekamen früher Ritter vor einem Turnier häufig von adeligen Damen ein paar Zweige Thymian an ihre Rüstung gebunden. Vielleicht hilft Ihnen ein kleines Säckchen mit ein paar Zweigen des Küchenkrautes in einer Prüfungssituation auch weiter. 

Hustensaft mit Thymian

Das im Thymian enthaltene ätherische Öl hilft bei Husten, festsitzenden Schleim in den Atemwegen zu lösen und abzutransportieren. Dadurch, dass der Husten gelockert wird, kann die Erkältung schneller und besser ausheilen. 

Bei einer akuten Bronchitis hat sich eine Kombination aus Thymian und Schlüsselblumenextrakt als besonders wirkungsvoll erwiesen. Schlüsselblumen wirken nämlich ebenfalls schleimlösend – allerdings auf eine andere Art und Weise als Thymian. Dadurch ergänzen sich die beiden Substanzen ideal. 

Zur Behandlung von Husten stehen verschiedene Formen von Arzneimitteln zur Verfügung. So gibt es unter anderem Kapseln, Pastillen, Tropfen und Säfte mit Thymianextrakt. Ebenso ist aber auch ein Thymiantee gegen Husten wirksam.

Tee mit Thymian

Einen Thymiantee können Sie entweder als fertige Teemischung in der Apotheke kaufen oder aber ganz einfach selbst zubereiten. Geben Sie dafür einen Teelöffel Thymianblätter in eine Tasse und überbrühen Sie die Blätter mit 250 Milliliter kochendem Wasser. Lassen Sie den Tee fünf Minuten lang ziehen, seihen Sie ihn anschließend ab und süßen Sie ihn je nach Belieben mit etwas Honig

Weitere Anwendungen

Neben Husten und Erkältung gibt es noch weitere Bereiche, in denen Thymian eine heilende Wirkung nachgesagt wird. Allerdings ist diese Wirkung nicht immer wissenschaftlich bewiesen.

  • Salben mit Thymian fördern die Durchblutung.
  • Gurgeln mit Thymiantee hilft bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
  • Thymian stoppt Blähungen und Sodbrennen.
  • Thymiantee beruhigt das Nervensystem und ist deswegen bei Unruhe oder Einschlafstörungen empfehlenswert.
  • Eine Tasse Thymiantee hilft, bei einem Kater die Beschwerden abzumildern.
  • Ein halber Teelöffel Thymianpulver auf nüchternen Magen hilft gegen Mundgeruch. Trinken Sie anschließend ein Glas Wasser.

Thymian in der Schwangerschaft

In der Volksheilkunde ist Thymian auch als Frauenkraut bekannt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Küchenkraut angeblich eine krampflösende Wirkung bei Menstruationsbeschwerden haben soll.

Auch während der Schwangerschaft können Sie Thymian unbesorgt zum Würzen von Speisen verwenden. Übertreiben Sie es jedoch nicht, denn möglicherweise hat das Kraut in größeren Mengen eine stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter. Normalerweise tritt diese Wirkung aber bei den zum Würzen oder für Tees verwendeten Mengen nicht ein. 

Richtige Lagerung und Anwendung

Thymian blüht von Mai bis Oktober und kommt vor allem in Mittel- und Südeuropa vor. Als Pflanze im Topf oder getrocknet ist das Küchenkraut jedoch das ganze Jahr über erhältlich. Frisch geerntet ist es im Kühlschrank bis zu zwei Tagen haltbar. Getrockneter Thymian sollte fest verschlossen, trocken und dunkel gelagert werden, um sein Aroma so gut wie möglich zu bewahren.

Bei der Anwendung von Thymianöl sollten Sie die folgenden Warnhinweise beachten:

  • Wenden Sie das Öl nur verdünnt an, ansonsten kann eine Reizung der Schleimhäute auftreten. Fragen Sie im Zweifelsfall in der Apotheke nach.
  • Fragen Sie ebenfalls einen Arzt oder Apotheker um Rat, bevor Sie das Öl bei Babys oder Kleinkindern einsetzen. Bei ihnen kann das Öl eventuell zu Atemnot führen.
  • Personen mit Asthma sollten Thymianöl nur unter besonderer Vorsicht verwenden. Keinesfalls sollten Sie mit dem Öl inhalieren, da ansonsten ein Asthmaanfall ausgelöst werden kann.

Aktualisiert: 01.09.2020
Autor*in: Kathrin Mehner, Medizinredakteurin

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